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Eine Braut muss her!

Eine Braut muss her!

Titel: Eine Braut muss her! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paula Marshall
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Betragens, Russell nicht wohlgesonnen, und vielleicht war Briggs in die früheren Unterschlagungen verwickelt. Russell hatte zumindest Mr Shaws Betrügereien unterbunden, möglicherweise jedoch nicht gemerkt, dass nicht nur eine der zu den Dienstboten zählende Person ihm feindlich gesonnen war.
    Unterstellt, dass der Butler und der Verwalter gemeinsame Sache gemacht hatten und sich auch weiterhin von Russell bedroht fühlten, waren sie vielleicht auf den abstrusen Einfall gekommen, sich der Gefahr ein für alle Mal zu entledigen.
    Absonderlich war der Einfall insofern, als sie sich hätten sagen müssen, dass Lord Bretford … Jäh unterbrach Mary den Gedankengang und dachte daran, dass Russells Vater nicht wusste, wo sein Sohn sich befand und daher in den verflossenen Monaten auch keinen für das Personal von Eddington Court offenkundigen Kontakt mit ihm aufgenommen hatte. Briggs und Shaw konnten sich von dieser Seite her in Sicherheit wähnen, falls sie unter einer Decke steckten. Sollten sie Russell tatsächlich aus dem Weg geschafft haben, konnten sie wieder wie vor seiner Ankunft auf dem Gut schalten und walten, wie es ihnen gut dünkte.
    Diese Überlegungen legten den Verdacht nahe, dass er nicht in London weilte, warfen jedoch die Frage auf, wo er sich aufhalten könnte. Mary beschloss, mit dem Earl of Chard zu sprechen und ihn zurate zu ziehen, welche Möglichkeiten es gäbe, um sich Gewissheit über die genauen Umstände von Russells geheimnisvollem Verschwinden verschaffen zu können.

13. KAPITEL
    “Ich halte es für unklug, wenn du allein ausreitest, Mary!”, sagte Charlotte missbilligend.
    “Ich brauche frische Luft und möchte über vieles nachdenken, Tante Charlotte, vor allem über meine Zukunft”, antwortete Mary nicht ganz der Wahrheit gemäß. “Bitte, begreife, dass ich mich durch die Anwesenheit eines Reitknechtes gestört fühlen würde.”
    Charlotte seufzte resignierend und gab nach.
    Mary drückte ihr einen Kuss auf die Wange, ging aus dem Haus und ließ sich von Payne in den Sattel helfen. Dann schlug sie wie geplant die Richtung nach Loudwater Manor ein, Lord Chards Besitz.
    Auf dem Weg durch den Wald kam sie an Mr Harings Cottage vorbei, sah ihn in seinem Garten und ihr eindringlich zuwinken.
    “Wie gut, dass ich Sie sehe!”, rief er ihr zu. “Bitte, kommen Sie zu mir! Ich muss Sie unbedingt sprechen.”
    Verwundert ritt sie zu ihm, hielt vor ihm an und erkundigte sich: “Was kann ich für Sie tun, Sir?”
    “Es wäre mir lieber, wir würden im Haus reden”, antwortete er ausweichend. “Ich möchte vermeiden, dass jemand uns zufällig hier beobachtet. Mein Ansinnen hat einen Grund, den Sie sofort verstehen werden, wenn Sie im Haus sind.”
    Erstaunt saß sie ab, band das Pferd fest und folgte Mr Haring.
    Er öffnete ihr die Tür und sagte: “Verzeihen Sie, dass ich Ihnen vorangehe. Aber ich muss Ihnen etwas zeigen.”
    Noch irritierter ging sie hinter ihm durch den düsteren Flur her und blieb stehen, als er die Tür zu einem Raum öffnete und beiseite trat.
    Die Kammer war nur schwach beleuchtet. Im Dämmerlicht bemerkte Mary die im Bett liegende Gestalt eines Mannes und erkannte einen Augenblick später Russell. Er trug einen Kopfverband und hatte sich sichtlich tagelang nicht rasiert.
    “Russell! Du bist nicht in London!”, rief sie fassungslos aus und eilte erschrocken, aber gleichzeitig erleichtert, ihn zu sehen, zu ihm.
    Beim Klang ihrer Stimme öffnete er überrascht die Lider, setzte sich aufrecht hin und lächelte glücklich. “Mary! Ich bin so froh, dass du gekommen bist”, erwiderte er herzlich.
    Sie setzte sich zu ihm auf das Lager, neigte sich vor und schloss ihn selig in die Arme. Den Tränen freien Lauf lassend, küsste sie ihn immer wieder und mochte sich nicht von ihm trennen.
    Sacht drückte er sie zurück, schaute sie bewegt an und äußerte zufrieden: “Endlich bist du bei mir. Ich wollte schon früher zu dir kommen, war jedoch zu schwach, und außerdem hat Mr Haring mir davon abgeraten, dich aufzusuchen, weil er befürchtete, es könne ein neuer Anschlag auf mich verübt werden.”
    “Anschlag?” wiederholte Mary bestürzt.
    “Ja”, bestätigte Russell und berichtete ihr von dem Überfall, den Briggs und Shaw auf ihn verübt hatten, und wie er von Mr Haring aus dem Steinbruch gerettet worden war.
    Entsetzt hörte sie ihm zu und sagte, als er schwieg: “Natürlich habe ich mich darüber gewundert, dass du nach London gereist sein solltest, ohne

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