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Eine Braut muss her!

Eine Braut muss her!

Titel: Eine Braut muss her! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paula Marshall
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nach Ancoates zum dortigen Anwalt des Vaters zu begeben, um mit ihm das juristische Vorgehen gegen Mr Shaw zu besprechen, und dann mit dem Nachbarn zu reden.
    Eines Vormittags brach er daher nach Ancoates auf und hatte vor, unterwegs Mary die Aufwartung zu machen, um ihr die Berechnung der Züge zur Lösung des letzten unterbrochenen Schachspiels zu überreichen.
    Plötzlich vernahm er hinter sich Hufschlag, drehte sich halb im Sattel um und sah zwei Reiter heranpreschen, in denen er, als sie etwas näher gekommen waren, den Verwalter und Mr Briggs erkannte. In der Annahme, in Eddington Court sei etwas passiert, hielt er sein Pferd an und wartete, bis sie bei ihm waren. Zu seiner Verwunderung ritt der Verwalter an ihm vorbei, riss dann hart an den Zügeln seines Pferdes, wendete es und brachte es neben ihm zum Stehen. Der Butler hingegen hatte zu seiner Linken angehalten, sodass er sich zwischen den beiden Männern befand.
    “Guten Tag, Mylord”, sagte Arthur und verbeugte sich spöttisch. “Wohin des Wegs?”
    “Was geht Sie das an?”, fragte Russell verärgert.
    “Oh, ich meine, dass es für mich von großer Bedeutung ist, wohin Sie jetzt wollen”, antwortete Arthur süffisant.
    “Sie vergreifen sich im Ton! Noch ein falsches Wort, und ich entlasse Sie auf der Stelle!”, herrschte Russell den Verwalter an. “Und nun lassen Sie mich gefälligst durch!”
    “Jetzt vergreifen Sie sich im Ton, Sir!”, entgegnete Arthur hochnäsig. “Ich bin es leid, mir von Ihnen Befehle erteilen zu lassen. Sitzen Sie ab!”
    “Sie müssen den Verstand verloren haben!”, äußerte Russell kopfschüttelnd.
    Arthur zog die Pistole aus dem Hosenbund und sagte kalt: “Denken Sie, was Sie wollen! Sie werden jetzt tun, was ich Ihnen befehle! Peter!”
    Aus dem Augenwinkel nahm Russell wahr, dass auch der Butler ihn mit einer Waffe bedrohte. In Anbetracht der äußerst gefährlichen Situation zwang er sich zur Gelassenheit und erwiderte so gefasst wie möglich: “Ich rate Ihnen gut, sich nicht ins Unglück zu stürzen. Stecken Sie beide die Pistolen ein, und dann können wir, wenn ich aus Ancoates zurück bin, in Ruhe über den Vorfall sprechen.”
    “Sie machen sich Illusionen, Sir”, sagte Arthur auflachend. “Sie reiten weder nach Ancoates noch werden Sie die Gelegenheit haben, später mit uns zu reden. Steigen Sie endlich vom Pferd, oder ich mache Ihnen Beine!”
    Fieberhaft überlegte Russell, wie er sich verhalten solle, und kam zu dem Schluss, es sei ratsamer, den Anschein der Gefügigkeit zu erwecken. Die Reitgerte fest umklammernd, schwang er sich aus dem Sattel, schlug sie indes in dem Moment, da er auf der Straße stand, mit voller Wucht dem Pferd auf die Hinterhand.
    Erschrocken wiehernd stob es davon, und im gleichen Augenblick scheute das Pferd des Verwalters, der zu Boden geschleudert wurde und hart auf die Erde stürzte. Die ihm entglittene Waffe flog in hohem Bogen auf die Straße.
    Hinter Russell fiel ein Schuss, und er hörte die Kugel an ihm vorbeisausen. Flüchtig zur Seite blickend, sah er den Butler ebenfalls aus dem Sattel fallen und dessen Pferd durchgehen.
    Geistesgegenwärtig rannte er in sicherer Entfernung am Verwalter vorbei, bückte sich beim Laufen, riss die Pistole an sich, sprang über den Graben und hetzte in der Absicht, Mr Harings in der Nähe stehendes Cottage zu erreichen, in den angrenzenden Wald.
    Noch halb benommen mühte Arthur sich auf die Füße und schrie seinen Kumpan an: “Steh auf, Peter! Wir müssen hinter ihm her und ihn fassen! Sonst bleibt uns nur die Flucht!”
    Ächzend richtete Peter sich auf und hastete keuchend hinter dem den Viscount verfolgenden Freund her.
    Schnaufend traf Russell vor dem Cottage ein, rüttelte an der Klinke der Haustür und schrie nach Mr Haring. Die Tür war jedoch versperrt, und aus dem Haus drang kein Laut zu ihm. Enttäuscht rannte er weiter und schlug die Richtung zum Steinbruch ein, um auf diesem Weg den Häschern zu entkommen und nach Eddington Court zu gelangen.
    Bald wurde er sich gewahr, dass sie dicht hinter ihm waren. Wiederholt schrie der Verwalter ihm zu, er solle stehen bleiben. Schüsse fielen, doch zum Glück wurde er nicht getroffen. Unversehens stolperte er, fiel der Länge nach hin und schlug mit der Stirn gegen etwas Hartes.
    Funken stoben ihm vor den Augen auf, doch ihm war klar, dass er sofort auf die Füße kommen und weiterrennen musste. Ihm dröhnte der Schädel, als er sich aufrappeln wollte, aber im gleichen Moment

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