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Eine Braut von stuermischer Natur

Eine Braut von stuermischer Natur

Titel: Eine Braut von stuermischer Natur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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Anselm.
    Murie schnaubte wütend. »Ich würde ihn nicht heiraten, selbst wenn er der einzige Mann in ganz England wäre.«
    »Ihr wolltet eben etwas vorschlagen, Mylady«, erinnerte Thibault seine Herrin. »Bevor Gatty Euch unterbrach. Ihr fingt mit den Worten an, also schlage ich vor … Wie sollte Euer Vorschlag lauten?«
    »Ach das.« Murie riss sich aus ihren Gedanken und erklärte: »Da wir nicht mit letzter Gewissheit wissen, wer der Übeltäter ist, und wir über zu wenige Leute verfügen, um die drei Verdächtigen penibel beobachten zu können, ist es vielleicht das Beste, wenn zwei Männer zu Balans Bewachung abgestellt werden.«
    »Zwei?«, fragte Anselm. »Mylady, uns mangelt es erheblich an Leuten. Kann das nicht ein Einzelner übernehmen?«
    Murie biss sich auf die Lippe. Sie hätte sich besser gefühlt, wenn es zwei gewesen wären. Seufzend nickte sie. »Dann eben nur einer. Er soll sich ständig in Balans Nähe aufhalten, um für künftige Anschläge gewappnet zu sein, bis sich die Sache aufgeklärt hat.«
    »Lord Balan wird kaum geneigt sein, einen Leibwächter zu dulden«, grummelte Erol im Brustton der Überzeugung. »Er wird sich querstellen und wir haben das Nachsehen.«
    Murie musste zugeben, dass Erol recht hatte. Balan würde ihren Vorschlag vermutlich nicht billigen und einen Weg finden, um den Bewacher abzuschütteln … vorausgesetzt, er erfuhr davon. »Dann muss dieser eine Bewacher ihn eben aus der Ferne bewachen. Er muss so geschickt vorgehen, dass Balan ihn nicht bemerkt.«
    »Das sollte sich machen lassen«, räumte Anselm ein.
    Die Männer nickten zustimmend, und Anselm wandte sich an Erol und Godart. »Ihr beiden übernehmt das; einer am Tag und einer in den Nachtstunden. Macht es unter euch aus, wer welche Schicht antritt. Und«, setzte er hinzu und ließ seinen Blick über sämtliche Anwesende schweifen. »Ich bitte jeden von euch eindringlich, Lord Balan im Auge zu behalten. Wenn er irgendwo auftaucht, dann vergewissert euch, dass alles mit rechten Dingen zugeht und er nicht bespitzelt oder verfolgt wird oder sich jemand seltsam aufführt.«
    Auf das gemurmelte Einverständnis hin klatschte Anselm in die Hände. »Das wäre es dann. Gehen wir wieder an die Arbeit.«
    Ein wenig erleichtert ob Balans Überwachung schloss Murie sich den anderen an, die eilig den Wehrgang verließen. Sie befand sich wieder im Wohnturm und auf halbem Wege durch die große Halle, ehe sie bemerkte, dass sie nicht allein war. Sie warf einen Blick über die Schulter und hob fragend eine Braue, als sie Juliana erspähte, die ihr gefolgt war. Das Mädchen schaute beklommen drein.
    Angesichts der Aufregung und Sorge seit der Rettung ihres Gemahls aus dem Fluss hatte sie keinen Gedanken darauf verwendet, wie das Mädchen die schrecklichen Ereignisse empfunden haben mochte. Sie blieb stehen, hielt Juliana ihre Hand hin und lächelte aufmunternd, als das Mädchen seine Finger mit ihren verschränkte.
    »Du hast ihn gerettet«, wisperte sie mit zitternder Stimme und fügte hinzu: »Aber was ist, wenn er beim nächsten Mal getötet wird? Er ist alles, was ich habe.«
    Muries Miene verdunkelte sich bei diesen Worten, denn sie begriff, welche Ängste der Vorfall in dem Kind geschürt hatte, eine tiefe Beklommenheit, was aus ihr werden sollte, falls ihr Bruder verstarb. Derlei Furcht hatte Murie als Kind nie verspürt – bis sie plötzlich selbst zur Waise geworden war. Sie kniete sich vor ihre junge Schwägerin, fasste sie bei den Schultern und sah ihr fest in die Augen. Dann räumte sie ernst und aufrichtig ein: »Nein. Du hast auch noch mich … und ich verspreche dir, wenn deinem Bruder etwas zustoßen sollte, dann werde ich mich um dich kümmern.«
    Juliana glückte ein wackliges Lächeln. »Und ich würde mich auch um dich kümmern.«
    Murie erwiderte ihr Lächeln und umarmte die Kleine hastig.
    »Dafür sind Schwestern da«, flüsterte sie an Julianas Ohr und ihr wurde bewusst, dass sie im Begriff stand, die Schwester ebenso innig zu lieben wie den Bruder. Die Erkenntnis war so überwältigend, dass Murie in kniender Haltung verharrte, als Juliana sich zum Gehen wandte. Wie aus weiter Ferne vernahm sie die Worte des Mädchens, dass sie sich auf die Suche nach Frederick begeben wolle, um in den Ställen nachzuschauen, ob Habbies Hündin schon geworfen habe.
    Widerstrebend richtete sie sich auf und drehte sich zur Treppe, um ihren Weg fortzusetzen. Ihr Verstand raste. Liebte sie ihren Gemahl? Natürlich mochte

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