Eine Chance für die Zukunft (German Edition)
solche Tagträume?
Lilly wird wach und ich
muss mich wieder zusammenreißen. Wir spielen noch eine Weile am Strand, aber
irgendwie hat meine Tochter schlechte Laune und möchte zurück. Als wir nach
Hause kommen, gehen wir erst einmal beide unter die Dusche und waschen uns den
Sand und das Salzwasser ab. Danach setzt sich Lilly im Bademantel an den Tisch
und puzzelt, während ich in der Küche das Abendessen vorbereite. Heute gibt es
wieder eines von Lillys Lieblingsgerichten. Ich habe das Gefühl, nach einer
Woche ohne sie, muss ich sie ein bisschen verwöhnen. Es gibt Hähnchenschnitzel
mit Kartoffelpüree und Erbsen, aber irgendwie hat Lilly keinen rechten Hunger.
Sie spielt nur mit ihren Erbsen bis ich aufgebe und den Tisch abdecke. Danach
kuscheln wir uns noch ein bisschen auf das Sofa und sehen einen
Zeichentrickfilm. Lilly schläft in meinen Armen ein, und das noch vor ihrer
eigentlichen Schlafenszeit. Die Tage bei ihrer Granny haben meine Tochter
anscheinend mehr geschlaucht, als ich dachte. Ich trage sie in ihr Bett und
decke sie zu. Dann bleibe ich noch einen Moment stehen und betrachte sie beim
Schlafen. Sie ist so hübsch, mir geht jedes Mal das Herz auf, wenn ich sie sehe
und ich kann auch nach über drei Jahren nicht fassen, dass dieses kleine Wunder
zu mir gehört. An die Umstände ihrer Entstehung denke ich gar nicht. Ich sehe
nur ihre blonden Locken, die großen, grau-blauen Augen mit den langen schwarzen
Wimpern und die rosa Pausbäckchen. Ich liebe meine Tochter so sehr, ich würde
alles für sie tun. Ein bisschen wehmütig verlasse ich ihr Zimmer und lasse sie
schlafen. Im Wohnzimmer sehe ich, dass ich eine neue SMS auf meinem Handy habe.
Colin.
„Hey mein Engel! Hast du
morgen Vormittag Zeit? Ich würde gern etwas mit dir unternehmen.“
„Ich habe Zeit bis nach
dem Mittag. Was hast du vor?“, schreibe ich zurück.
Sofort kommt die Antwort.
„Überraschung… Zieh einen
Bikini an!“
Hm, Überraschung? Bikini? Ich
hab keine Ahnung, was er planen könnte. Colin steckt voller Überraschungen.
Aber ich muss mich wohl bis morgen gedulden.
Am nächsten Morgen erwacht
Lilly gut gelaunt und krabbelt zum morgendlichen Kuscheln in mein Bett. Das ist
ein Ritual, das wir noch aus Babyzeiten beibehalten haben. Morgens nach dem
Aufwachen wird ausgiebig gekuschelt und sie erzählt mir, was sie heute machen will.
Naja, erst geht’s in den Kindergarten. Nachdem ich sie hingebracht habe, fahre
ich wie jeden Morgen zum Coffeeshop. Colin erwartet mich schon mit zwei Bechern
in der Hand. Auch das scheint ein morgendliches Ritual zu werden. Kaffee mit
Colin. Als ich näher komme habe ich Gelegenheit ihn ausgiebig zu betrachten. Er
sieht so gut aus, dass mein Herz wie immer höher schlägt. Heute trägt er wieder
eine schwarze Cargohose, die seine langen Beine betont und ein helles T-Shirt,
das sich eng an seinen muskulösen Oberkörper schmiegt. Ich muss an unser
letztes Treffen denken und daran, wie dieser Oberkörper nackt aussieht. Die
kräftigen Oberarme, die breite Brust und der klar definierte Waschbrettbauch.
Ich habe das Gefühl, seine weiche Brustbehaarung noch immer an meinen Fingern
zu spüren. Unwillkürlich mache ich eine Faust, als würde ich mich hinein
krallen. Ich habe das Gefühl, dass er mich auch mustert, während ich langsam
auf ihn zugehe. Ich trage heute eine kurze weiße Shorts, die meine Beine länger
wirken lässt und dazu ein hellblaues Trägertop. Die Haare habe ich zu einem
einfachen Pferdeschwanz hochgebunden und nur ein bisschen Wimperntusche
aufgelegt. Es ist schon recht heiß heute Morgen.
Als ich zu ihm trete, sehe
ich, dass seine Augen fast schwarz sind. Er sieht mir intensiv in die Augen und
zieht mich dann in seine Arme. Sein Mund stoppt kurz vor meinen Lippen und er
flüstert mit rauer Stimme: „Darauf habe ich das ganze Wochenende gewartet.“
Dann küsst er mich. Er
streicht mit seiner Zunge vorsichtig über meine Lippen. Immer wieder. Ich öffne
meinen Mund, aber er lässt sich Zeit meine Lippen mit seiner Zunge zu erkunden,
bevor er in meinen Mund eindringt und unsere Zungen sich finden. Er zieht mich
näher und ich spüre an meinem Bauch seine wachsende Erregung. Mein Kopf ist wie
leer, ich kann nur noch fühlen. Alles, was ich ihm heute sagen wollte, ist wie
weggeblasen. Leise stöhnend löst er sich von mir.
„Was machst du nur mit
mir? Am liebsten würde ich dich hier sofort ausziehen. Mitten auf der Promenade.“
Ups, mir war nicht
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