Eine Chance für die Zukunft (German Edition)
die Luft an. Er hat es
gemerkt, denn er unterbricht den Kuss und sieht mich an.
Atemlos fragt er: „Ist
alles okay? Sollen wir lieber aufhören?“
Aufhören? Wo ich schon so
weit gekommen bin? Auf gar keinen Fall!
„Nein, hör nicht auf. Es
ist einfach nur… naja, lange her…“, antworte ich zögernd und hebe mein Becken
einladend an. Er dringt vorsichtig in mich ein und ich merke ein kurzes Ziehen
als er mich weitet. Dann fühlt es sich nur noch unglaublich gut an. Ich bin
ausgefüllt von Colin. Ich werde vor Freude ganz euphorisch, möchte lachen und
mein Glück ausleben. Langsam fängt er an, sich in mir zu bewegen und ich merke,
wie die Leidenschaft mich immer höher trägt. Ich spreize meine Beine noch
weiter und seine Bewegungen werden schneller. Es ist so schön! Sein Mund sucht
meinen, seine Zunge spielt mit meiner. Das und die Reibung in mir reichen, ich
werde über die Klippe meines Höhepunktes gestoßen. Noch im Nebel der
Leidenschaft spüre ich kurze Zeit später, wie Colin sich nach einem letzten
Stoß versteift und mir folgt.
Wir liegen aneinander
gekuschelt, ruhig. Colin hat sich herum gerollt und mich halb auf sich, in
seine Arme gezogen. Wir sind beide total schläfrig. Seine Hand streichelt träge
meinen Rücken, mein Arm liegt quer auf seiner Brust, meine Finger spielen mit
seinen Brusthaaren.
„Wie lange?“, fragt Colin
leise, als wäre er schon im Halbschlaf und meint meine Aussage von vorhin.
„Vier Jahre...“
Wortlos zieht er mich
dichter zu sich heran und schläft ein.
Ich sollte jetzt
eigentlich gehen, es ist spät geworden und morgen… naja, morgen ist mein Leben
wieder anders. Ich mag nicht. Nur einen Moment möchte ich noch hier liegen, in
Colins Armen und seiner Sicherheit. So schnell wird die Gelegenheit nicht
wieder kommen.
Kapitel 8
Ich muss eingeschlafen
sein. Ich liege noch immer in Colins Armen, der neben mir selig schläft. Draußen
herrscht ein diffuses Halbdunkel, die Sonne geht gerade auf. Keine Geräusche
dringen hier hoch in sein Penthouse. Ich suche nach einem Anhaltspunkt und
entdecke seinen Radiowecker auf dem Nachttisch. Oh nein, 6 Uhr morgens! Ich
habe die ganze Nacht in Colins Armen verbracht. Ich winde mich aus dem Bett, um
Colin nicht zu wecken. Sofort fährt sein Arm wie suchend über die Matratze, wo ich
eben noch gelegen habe. Schnell suche ich meine Sachen zusammen und schleiche
mich leise aus dem Schlafzimmer. Auf dem Flur ziehe ich mich an und verlasse
seine Wohnung. Auf dem Weg zu meinem Auto schreibe ich ihm noch schnell eine
SMS.
„Entschuldige, ich musste
gehen. Montag im Coffeeshop?“
Ich weiß nicht, ob er mich
nach dieser Nacht überhaupt wiedersehen möchte, aber ich hoffe, ihn Montag
tatsächlich zu treffen.
Als ich zu Hause ankomme
ist es schon fast 7 Uhr. Wie ich meine Mutter kenne, steht sie in spätestens
zwei Stunden bei mir auf der Matte. Und mit ihr Lilly, meine 3jährige Tochter.
Erholt und verwöhnt nach einer Woche Urlaub bei den Großeltern.
Ich springe schnell unter
die Dusche und wasche mir schwermütig Colins Geruch ab, während meine
Kaffeemaschine mir einen extrastarken Kaffee brüht. Den brauche ich jetzt
dringend. Mit dem ersten Becher setze ich mich noch schnell an den Laptop und
checke meine Emails. Post von Jules. Eine sehr kurze Antwort auf meine lange
Mail von neulich. Nur drei Worte.
„Rede mit ihm!“
Tja, reden… Das ist mir
auch klar. Sie hat ja recht. Aber dazu habe ich jetzt keine Gelegenheit mehr.
Tatsächlich klingelt es um
fünf Minuten vor neun an meiner Haustür, als ich gerade bei meiner dritten
Tasse Kaffee angekommen bin. Die Tür ist noch nicht ganz offen, da stürmt mir
mein kleiner Wirbelwind jubelnd in die Arme.
„Mama, Mama, ich bin
wieder da!“
Ich habe sie so vermisst.
Auch wenn ich in der letzten Woche viel erlebt habe, sobald mein Kind nicht bei
mir ist, fühle ich mich wie amputiert. Ich drehe mich mit ihr auf dem Arm
lachend im Kreis, bevor ich sie vorsichtig absetze.
„Es war so toll bei Granny
und Gramps!“
Strahlend erzählt Lilly
mir von Ihren Abenteuern der letzten Woche, vom Kuchen backen und Schwimmen
gehen, vom Zoobesuch und Sommerblumen pflanzen. Ihre Begeisterung kennt keine
Grenzen. Für ihre drei Jahre spricht sie außerordentlich gut aber manchmal
verhaspelt sie sich noch, wenn sie zu schnell, zu viel auf einmal erzählen
will. Deshalb ist es ein bisschen schwer ihr zu folgen. Wir gehen ins
Wohnzimmer und ich hole meiner Mutter
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