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Eine Chance für die Zukunft (German Edition)

Eine Chance für die Zukunft (German Edition)

Titel: Eine Chance für die Zukunft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerry Greine
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am ganzen Körper,
mir klappern die Zähne und ich kann nicht sprechen. Colin sitzt neben mir auf
dem Bett und streichelt mir vorsichtig übers Haar und trocknet die Tränen, die
mir über die Wangen laufen. Als er sieht, dass ich wieder richtig wach bin,
legt er sich neben mich und zieht mich in seine Arme. Nur langsam beruhige ich
mich und das Zittern lässt nach, während er mir über den Rücken streicht und
mit sanfter Stimme mit mir spricht. Er fragt nicht nach dem Traum. Er hält mich
einfach nur fest und ich schmiege mich an ihn und fühle mich sicher und
beschützt in seiner Umarmung. Nachdem ich wieder okay bin, will ich von ihm wegrutschen,
aber er zieht mich noch dichter an sich.
    „Bitte, bleib einfach
liegen. Nur noch ein bisschen.“
    Er klingt so traurig, dass
es mir das Herz bricht. Ich kuschele mich wieder an ihn und atme seinen Geruch
tief ein. Ich habe das Gefühl, diesen Moment speichern zu müssen. Er ist etwas
besonderes, was so wahrscheinlich nicht wieder kommen wird. Nachdem wir einige Minuten
ganz still gelegen haben, frage ich ihn leise: „Woher wusstest du wo ich
wohne?“
    Die Frage, die mir seit
Wochen nicht aus dem Kopf geht.
    Er schweigt lange und ich
denke schon, er wird nicht mehr antworten, da sagt er mit einem humorlosen
Lachen: „Was denkst du denn? Ich habe eine Securityfirma. Wir finden jede
Adresse raus, wenn wir wollen.“
    Hm, stimmt. Er hat mir mal
erzählt, dass er auch Privatdetektive angestellt hat und immer wieder eng mit
der Polizei zusammen arbeitet.
    Wir bleiben weiter so
aneinander geschmiegt liegen und schweigen. Als ich denke, dass Colin
eingeschlafen ist, flüstere ich noch: „Es tut mir leid.“
    Ein paar Sekunden ist
Stille, dann antwortet er so leise, dass ich fast glaube es mir eingebildet zu
haben: „Ja, mir auch…“
     
    Am nächsten Morgen geht es
mir etwas besser. Das Fieber ist nicht mehr ganz so hoch und ich kann wieder
ein bisschen schlucken. Als ich aufwache ist Colin weg und ich bin
verunsichert, weil ich nicht weiß, wie ich ihm gegenübertreten soll. Es gibt so
viel zu klären zwischen uns, aber die Intimität und die Zweisamkeit letzter
Nacht geben mir die Hoffnung, dass doch noch nicht alles verloren ist zwischen
uns. Vorsichtig stehe ich auf und gehe auf wackligen Knien nach unten. Das
Treppensteigen strengt mich an. Unten angekommen bleibe ich kurz stehen und
halte mich am Schrank fest, weil mir wieder schwindelig wird. In dem Moment
kommt Colin aus der Küche und sieht mich.
    „Was zum Teufel soll das
werden? Du bist immer noch krank und sollst liegen bleiben.“
    Die Augenbrauen
zusammengezogen funkelt er mich wütend an. Meine Gedanken von eben lösen sich
in Luft auf. Jetzt, im Morgenlicht, sieht Colin eher so aus, als würde er
bereuen, sich gestern zu mir gelegt zu haben. Wieder einmal fühlt es sich an,
als würde mein Herz in Stücke reißen.
    „Ich…äh…Mir geht es wieder
besser. Ich wollte mir etwas zu trinken holen.“, stottere ich.
    „Dir geht es besser, ja?
Deshalb klammerst du dich so an den Schrank? Mädchen, du bist kurz vor dem Zusammenklappen.
Ich möchte dich nicht noch einmal vom Boden auflesen müssen.“
    Bei seinen Worten ist er
zu mir gekommen und hat mich auf seine Arme gehoben. Er ist anscheinend echt
sauer. Aber ich fühle mich wohl in seinen Armen und sicher, auch wenn es furchtbar
weh tut, seinen Geruch zu riechen und seine Wärme zu spüren. Während er mich
wieder ins Bett trägt, lege ich meinen Kopf auf seine Schulter und schließe die
Augen. Am liebsten würde ich ewig hier bleiben, aber er legt mich murrend ins
Bett und geht aus dem Schlafzimmer.
    „Frühstück kommt gleich.“,
höre ich nur noch.
    Tatsächlich ist er ein
paar Minuten später mit einem Tablett wieder da. Er hat mir Toast mit
Marmelade, Rühreier, Joghurt mit frischen Beeren und frisch gepressten
Orangensaft gemacht.
    „Iss, du bist sowieso
schon viel zu dünn.“
    Das ist ihm aufgefallen?
Er hat mich doch schon seit Wochen nicht mehr wirklich angesehen. Ich frage
mich wieder, was das in der letzten Nacht war? Und wieso ist er heute wieder so
muffig, ja geradezu sauer auf mich? Es zwingt ihn doch keiner hier den
Krankenpfleger zu spielen und er hat sich freiwillig zu mir gelegt.
    Ich bekomme nicht viel zu
Essen runter, dann bin ich wieder müde und kann meine Augen kaum offen halten.
    Fast den ganzen Vormittag
verschlafe ich, aber jedes Mal, wenn ich zwischendurch aus meinem Dämmerzustand
aufwache, sitzt Colin im Sessel am

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