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Eine ehrbare Familie

Titel: Eine ehrbare Familie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Gardener
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fast einen ländlichen Eindruck. James klingelte an der Eingangstür. Ein dickliches, apfelwangiges Mädchen öffnete ihm und sagte, der Herr Pfarrer mache Besuche, würde aber bald zurücksein. Könnte Herr Graber-James hatte wieder seinen Namen gewechselt - bitte auf ihn warten?
    Herr Graber setzte sich in einen Sessel im Wohnzimmer und starrte trübselig auf die Lithographie eines gekreuzigten Christus, die über dem Kamin hing.
    Als Pastor Bittrich das Zimmer betrat, erhob sich James, um ihn zu begrüßen. Der Pastor war ein großer, hagerer Mann mit einem permanent erstaunten Ausdruck.
    James sprach ihn auf deutsch an. «Ich habe eine Mitteilung für Sie, Herr Pfarrer. Wir haben einen gemeinsamen Freund, der mich gebeten hat, Ihnen zu sagen, daß
    Der hagere Pastor drehte sich um und blickte auf Christus am Kreuz und bemerkte, daß sich am Helm des einen römischen Soldaten Moderflecken gebildet hatten. «, erwiderte er.
    James sah weder, wie alle Farbe aus dem Gesicht des Pfarrers wich, noch das Aufblitzen panischer Angst in den Augen des Manns.
    «Haben Sie noch andere Mitteilungen für mich?» fragte der Pfarrer.
    «Nein, ich möchte für ein oder zwei Tage bei Ihnen unterschlüpfen, bis ich andere Vorkehrungen getroffen habe.» Was er in Wirklichkeit meinte, war: Entschlüsse gefaßt habe. «Ich werde Ihnen keine Umstände machen.»
    Als der Pfarrer sich umwandte, lächelte er. «Sie sind mir willkommen.» Er streckte seine Hand zum Gruß aus.
    Caspar benutzte jetzt die ganze Zeit sein Holzbein, und es hieß sogar, daß er eine neue Art von künstlichem Arm bekommen sollte. Er saß in C’s Vorzimmer und ging die Informationen vom sogenannten «Frankignoul-Netz» und von einem anderen von belgischen Katholiken aufgebauten Spionagenetz durch. Letzteres war als «Biscops» bekannt, aber wegen des religiösen Hintergrunds bezeichnete C es als den « Sacre-Cceur-Ring». Caspars Aufgabe bestand darin, besonders wichtige Punkte für C herauszusuchen.
    Er kümmerte sich auch um die frisch eingetroffenen Meldungen. Zwei davon hatten an diesem Morgen viel Aufregung ausgelöst und seinen Großvater dazu veranlaßt, in C’s Büro zu kommen. Giles hatte beim Hereinkommen einige Worte mit Caspar gewechselt, und sogar den «Sacré-Cœur-Ring» erwähnt, an dem er besonderes Interesse zeigte, da er seine Privatagentin Monique von Paris abgezogen und in Belgien stationiert hatte, von wo aus sie erfolgreich als «Briefträgerin» agierte, indem sie Informationen durch die deutsche Frontlinie nach Frankreich schmuggelte.
    In C’s Büro erfuhr Caspars Großvater von den jüngsten Meldungen, die von «Pearl» und «Ruby» eingetroffen waren.
    «Er hat also die betreffende Person identifiziert?» Giles lächelte.
    «Sie können sich selbst davon überzeugen. Sogar die genaue Adresse hat er herausgefunden. Sie ist in Berlin, Giles. Die Frage ist, was soll er jetzt tun?»
    «Es ist Ihr Mann.» Nachdem er die ganze Sache angekurbelt und seinen Neffen ins Feindesland geschickt hatte, schien Giles plötzlich ganz bereit, die Sache auf sich beruhen zu lassen. «Was ist mit der
    Es war das erste Mal, seit Madeline Drew England verlassen hatte, daß sie über «Ruby» von ihr gehört hatten. Es war eine lange Mitteilung über die Verlegung von deutschen Regimentern und Divisionen an die Westfront. Giles bemerkte, daß ihnen das alles längst bekannt sei. Die Pointe der Mitteilung kam erst ganz zum Schluß: «Hinweise, daß ich nach England zurückgeschickt werden soll. Bitte um Rat.»
    «Und wie zum Teufel kann ich ihr raten?» knurrte C.
    Giles verbarg seine Gefühle. «Sie ist Ihre Agentin. Zugegeben, sie wurde von Kells Leuten dirigiert, als sie hier war, aber der Rat muß von Ihnen kommen. Am besten Sie tun nichts, C. Wir können uns noch immer entscheiden, wenn sie tatsächlich zurückkommt. Aber etwas viel Wichtigeres, was ist mit der Cavell?»
    Die Krankenpflegerin Edith Cavell stand einer Klinik in Brüssel vor. Die Klinik diente als wichtigste Zwischenstation, von der aus Verwundete und Agenten zurück nach England geschleust wurden.
    «Ich habe nichts mit ihr zu tun. Sie hat einer Menge von Leuten geholfen, aus Belgien herauszukommen. Aber offiziell wird sie nicht geführt. Ich -»
    In diesem Moment klopfte Caspar an der Tür. «Eine

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