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Eine ehrbare Familie

Titel: Eine ehrbare Familie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Gardener
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aber wie sie jetzt über Rupert sprach, grenzte haarscharf daran. Er nickte. «Ja, Andrew ist sehr stolz darauf, daß einer seiner Söhne in seine Fußstapfen tritt. Rupert dient auf der Monmouth .»
    «Oh, das weiß ich!» Sara lachte. «Andrew kann es nicht oft genug betonen. Rupert ist ganz offensichtlich das Familien-Prunkstück, seit er auf einem Panzerkreuzer dient.»
    Sara fing an, über ihre Pläne für das Gut zu sprechen, doch Giles hörte ihr nur halb zu. Seine Gedanken wandten sich den Familiengeheimnissen zu. Besonders die letzten Informationen von Bridget, seiner Schwiegertochter, bereiteten ihm einiges Kopfzerbrechen.
    Bridget hatte Einzelheiten über eine Waffenlieferung für die Fenier in der Nähe von Dublin berichtet. Giles gab die Nachricht pflichtgemäß an die Militärs weiter, die ihm ihrerseits mitteilten, sie beschäftigten einen eigenen Gewährsmann in Dublin. Seine Nachrichten wichen in einigen Punkten von Bridgets Bericht ab. Sie waren überzeugt, daß die Informationen ihres Vertrauensmanns die korrekten waren. Giles hätte sein Geld auf Bridget gesetzt.
    Er sollte sich zwei Tage später an diesen Gedanken zurückerinnern, als Roy in sein Büro kam und berichtete, daß es der Polizei und dem Königlich Schottischen Küstenschutzregiment mißlungen sei, die Waffenlieferung abzufangen. «Sie wurde um drei Uhr früh in der Nähe von Howth an Land gebracht», sagte Roy abschließend. Genau das hatte Bridget gemeldet, während der militärische Gewährsmann von einer Landung um fünf Uhr früh in Malahide gesprochen hatte. Zwei Stunden zu spät und einige Meilen vom tatsächlichen Landeplatz entfernt.
    Padraig O’Connell leerte sein Glas und grinste seinen Kameraden Fintan Dermott an. «Wir haben die Engländer ganz schön reingelegt, Fintan. Aber unsere Jungens waren großartig. Haben wie wahre Soldaten der Revolution gearbeitet.»
    «Ja, und die Polizei und die verfluchte britische Armee haben nur neunzehn Gewehre erwischt.» Fintan spuckte auf den Kneipenfußboden. «Die Schweine sind unerbittlich hinter unseren Jungens her, aber geben kein Tönchen von sich, wenn den englandhörigen Ulster-Freiwilligen die Waffen auf einem silbernen Tablett präsentiert werden.»
    Sie saßen in einer Bar auf der O’Connell Street. Kaum hatte Fintan geendet, hörten sie Hohngelächter und Schreie von draußen. «Irgendwas ist dort im Gange», sagte Padraig, «komm, laß uns nachschauen.»
    Draußen auf der breiten Hauptverkehrsstraße konnten sie eine sich heranwälzende Menschenmenge sehen - schäbig gekleidete Männer, Frauen und Kinder kreischten und tanzten in der Mitte der Straße.
    «Soldaten», murmelte Fintan, als er zwischen der Menge Khakiuniformen sah.
    Padraig nickte. «Das Königlich Schottische Küstenschutzregiment. Einige dieser Schweine waren vergangene Nacht mit dabei.»
    Sein Freund grinste. «Los, komm, laß uns Radau machen.»
    Es war ein kleiner Trupp von zwanzig Mann, angeführt von einem Feldwebel und einem Leutnant. Alle sahen müde aus von der Nachtaktion. Aber die Männer marschierten mit eisernen Mienen, nur der Leutnant warf hin und wieder einen Blick auf die Menge, die laut schrie: «Briten raus... Freiheit den Iren... Briten haut ab...»
    Die Soldaten marschierten in Richtung der Brücke über den Liffey. Die Menschenmasse schwoll an. Der Feldwebel murmelte seinen Leuten ermutigende Worte zu: «Nur mit der Ruhe, Jungens. Bald sind wir wieder in der Festung.» Doch der Sprechchor wurde immer lauter, immer gehässiger. Das Gesicht des Leutnants begann nervös zu zucken.
    Padraig und Fintan liefen neben der Menge her und genossen die Schmähworte und das Hohngelächter.
    Der Trupp bog in den Kai entlang des Flusses ein. Das Gekreische wurde lauter: «Briten raus... Briten raus...»
    Dem Leutnant versagten die Nerven, und bevor der erfahrene Feldwebel eingreifen konnte, war der Befehl gegeben.
    Padraig traute seinen Augen nicht, als er sah, daß der Leutnant seinen schweren Revolver aus dem Halfter zog. Der Trupp machte eine Kehrtwendung, die erste Reihe kniete sich hin. Padraig schrie: «Fintan, wirf dich hin!» Er griff nach dem Arm seines Kameraden, um ihn aufs Pflaster zu werfen, als die Feuersalve losging.
    Die Kugel streifte zuerst O’Connells Arm, bevor sie Fintan Dermott tötete.
    Die Menge flüchtete, von Panik ergriffen. Verwundete stöhnten, Frauen und Kinder schrien im Kugelhagel. Dann kam der harsche Befehl des kaltblütigen, kampferprobten Feldwebels: «Feuer

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