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Eine ewige Liebe

Eine ewige Liebe

Titel: Eine ewige Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kami Garcia
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Platz bei denAhnen eingenommen.
    Mit dem feinen Unterschied, dass ich weder so alt noch so mächtig war wie sie.
    Das Klingeln der Eieruhr riss mich aus meiner Erstarrung.Amma schob ihren Stuhl zurück, bohrte eine letzte Nadel in ihren Zauberbeutel und ließ ihn auf denTisch fallen.
    » Wir wollen ja nicht, dass dein Kuchen trocken wird, EthanWate.« Sie riss die Ofentür auf, und ein Schwall heißer Luft quoll heraus, der nach geschmolzener Schokolade duftete. Mit ihren gesteppten Ofenhandschuhen griff sie so tief in die Backröhre, dass ich schonAngst hatte, sie würde Feuer fangen. Seufzend holte sie die Kuchenform heraus und ließ sie auf die Kochplatte krachen.
    »So, jetzt lassen wir ihn noch ein bisschen abkühlen, damit sich mein Junge nicht den Mund verbrennt.«
    Lucille witterte ihre Chance und tauchte wie zufällig an der Küchentür auf. Mit einem Satz sprang sie auf denTisch und brachte sich wie immer in die Position mit dem besten Blick auf den Kuchen.
    Als sie mich auf dem Stuhl entdeckte, miaute sie laut und starrte mich durchdringend an, als hätte ich sie persönlich angegriffen oder unverzeihlich beleidigt.
    Komm schon, Lucille. Wir kennen uns doch seit Ewigkeiten.
    Amma blickte Lucille an. » Was ist los, altes Mädchen?Willst du mir etwas sagen?«
    Lucille miaute wieder.
    Diese alte Petze.
    Zuerst ärgerte ich mich über ihre Zicken, doch dann dämmerte mir, dass sie mir eigentlich einen Gefallen tat.
    AmmasAufmerksamkeit war geweckt.Argwöhnisch lauschte sie in die Stille und sah sich mit finsterem Blick in der Küche um. » Wer da?«
    Ich bedankte mich lächelnd bei Lucille und streckte die Hand aus, um sie zwischen den Ohren zu kraulen. Sie duckte sich unter meinen Fingern weg.
    MitAdleraugen suchteAmma die Küche ab. » Was hast du in meiner Küche zu suchen? Ich kann hier keine Geister gebrauchen. In diesem Haus gibt es nichts mehr zu holen außer ein paar alten Ladys und vielen gebrochenen Herzen.« Sie streckte ihrenArm langsam nach dem Krug auf der Küchentheke aus und griff nach der Einäugigen Drohung.
    Da war er. Der lebensgefährliche, übermächtige Holzlöffel der Gerechtigkeit. Heute wirkte das Loch in der Mitte noch mehr wie ein allsehendesAuge. Ich zweifelte keine Sekunde daran, dass der Löffel alles wahrnehmen konnte, vermutlich entging ihm genauso wenig wieAmma. In meiner jetzigen Situation – wie auch immer man sie beschreiben wollte – konnte ich spüren, dass dieser Kochlöffel tatsächlich über eigene Kräfte verfügte.Wie bei dem Salz ging auch von ihm ein Leuchten aus, und wennAmma ihn durch die Luft schwang, zog er eine helle Lichtspur hinter sich her.Wahrscheinlich gab es solche machtvollen Gegenstände in allen Formen und Größen. Und speziell der Einäugigen Drohung hatte ich schon immer alles zugetraut.
    Nervös rutschte ich an die Stuhlkante. Lucille warf mir einen giftigen Blick zu und fauchte. Langsam benahm sie sich kindisch.Am liebsten hätte ich zurückgefaucht.
    Dämliche Katze. Ich bin hier immer noch zu Hause, Lucille Ball.
    Amma starrte in meine Richtung, und ich hatte das Gefühl, als sähe sie mir direkt in dieAugen. Es war unheimlich, wie treffsicher sie war. Sie hielt den Löffel drohend über uns beide.
    »Jetzt sperr mal deine Lauscher auf. Ich kann es nicht ausstehen, wenn ihr Geister eure Nase ungefragt in meine Küche steckt. Entweder du verschwindest jetzt oder du zeigst dich, verstanden? Ich werde nicht zulassen, dass ihr euch bei dieser Familie breitmacht.Wir haben es auch so schon schwer genug.«
    Mir blieb nicht mehr viel Zeit.Von dem Geruch, der vonAmmas Zauberbeutel ausging, wurde mir langsam schlecht, und ich war wirklich kein Profi im Herumspuken.Amma war eindeutig eine Nummer zu groß für einenAnfänger wie mich.
    Ich starrte den Schokoladenkuchen an. Ich wollte ihn nicht essen, aber ich musste irgendetwas mit ihm anstellen, umAmma ein Zeichen zu geben – so wie bei Lena mit dem Silberknopf.
    Je länger ich darüber nachdachte, desto besser gefiel mir mein Plan.
    Ich ging aufAmma zu, duckte mich unter dem ausgestreckten Löffel weg und drückte meine Hand in den Schokoladenkuchen.Was gar nicht so leicht war, denn es fühlte sich an, als würde ich in Zement greifen, der kurz vor dem Festwerden war.
    Aber ich schaffte es.
    Ich riss ein Stück aus dem Schokoladenkuchen und warf es auf die Herdplatte. Ich hätte ebenso gut hineinbeißen können, denn genau so sah das Loch, das jetzt im Kuchen klaffte, aus.
    Wie ein

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