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Eine Familie für Julianne

Eine Familie für Julianne

Titel: Eine Familie für Julianne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KAREN TEMPLETON
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Victor und stand auf. „Da haben Sie vermutlich recht.“
    Noch lange, nachdem er wieder hineingegangen war, starrte Kevin auf den Pool hinaus und fragte sich, warum diese Einsicht so verdammt wehtat.

7. KAPITEL
    „Kann ich mitkommen?“, fragte Kevin lächelnd.
    Julianne, die gerade Pippa in ihren Kinderwagen setzte, um zum Abendspaziergang aufzubrechen, zögerte kurz, dann sagte sie: „Klar.“
    Zehn Minuten lang liefen sie schweigend nebeneinander, sodass Julianne genug Zeit hatte, sich zu überlegen, was ihr eigentlich Angst machte.
    Und dann stolperte sie über eine hochstehende Gehwegplatte, und Kevin hielt sie am Ellenbogen fest. Ein erregendes Kribbeln schoss ihren Arm hinauf.
    Seit dem unschuldigen Restaurantbesuch hatte sie mehr an Kevin gedacht als an Gil. Sie wusste nicht, was sie jetzt tun sollte.
    „Ist alles okay?“, fragte er.
    „Natürlich“, erwiderte Julianne von oben herab, ärgerlich auf sich selbst, dass sie nicht besser aufgepasst hatte.
    Kevin lachte leise, als wüsste er genau, was sie dachte.
    Zeit für einen Themawechsel.
    „Wie sieht’s denn eigentlich an der Job-Front aus?“
    Kevin seufzte. „Ab nächster Woche ist Felix’ Mitarbeiter wieder da, dann bin ich erst einmal arbeitslos. Ich hab mich inzwischen bei so gut wie jeder Baufirma im Umkreis beworben. Ein paar sind vielleicht interessiert, aber einen Vorarbeiter sucht niemand.“
    „Sie bewerben sich als Vorarbeiter?“
    „Ja, und ich habe sogar Referenzen dafür. Aber eben nicht hier in der Gegend.“ Er lenkte den Wagen um einen Busch herum. „Ich bin nicht völlig ungelernt“, erklärte er. „Trotzdem würde ich jeden Job annehmen, den ich kriegen kann. Auch wenn es schön wäre, sich vom Gehalt eine ordentliche Wohnung leisten zu können. Oder vielleicht sogar ein Haus. Damit Pippa im Garten spielen kann.“
    „Tut mir leid“, murmelte Julianne.
    „Was denn?“
    „Dass ich manchmal vergesse, wie schwer es für Sie sein muss. Sie haben sich das schließlich nicht ausgesucht.“
    „Na ja, ich hab mich auch nicht gerade bemüht, es zu verhindern.“
    „Trotzdem lassen Sie sich nicht einfach hängen.“
    „Abgesehen von den Momenten, wo ich einfach nicht weiterweiß, meinen Sie?“
    „Na, die hat ja wohl jeder. Aber nicht jeder kommt darüber hinweg. Deshalb bewundere ich Sie ja so sehr“, fügte sie hinzu, wurde dann rot und schaute weg.
    „Den Eindruck hatte ich bisher aber nicht. Es kommt mir eher so vor, als ob Sie mir in letzter Zeit ein bisschen aus dem Weg gehen.“
    „Blödsinn. Sonst wären Sie ja jetzt nicht hier, oder?“
    „Wir haben uns im Restaurant doch so gut verstanden, aber dann …“ Er stieß ein tiefes, gespieltes Seufzen aus und bedeckte die Augen mit der Hand. „Tagelang habe ich am Telefon gesessen und auf Ihren Anruf gewartet und gewartet …“
    „Sie sind doch verrückt“, murmelte Julianne.
    Lachend ließ Kevin die Hand sinken. „Mir war nur nicht klar, dass man ein Danke auch zurücknehmen kann“, bemerkte er nach einer Weile, nun wieder ernst.
    „Das hab ich ja auch nicht. Ich war nur … Ist ja auch egal. Jedenfalls hätten Sie einfach wieder abhauen können, schließlich wussten Sie ja, dass Pippa bei uns in guten Händen ist. Aber Sie sind hiergeblieben und haben sich der Situation gestellt. Ist doch klar, dass ich das anerkenne.“
    „Ihr Vater leider nicht.“
    „Er wird sich schon einkriegen“, sagte sie. „Wahrscheinlich hätte er nicht mal was dagegen, wenn Sie weiter bei uns wohnen. Wenn es hart auf hart kommt.“
    „Besser nicht. Aber danke.“
    „Und warum nicht?“
    „Weil es komisch wäre. Und weil ich mir nicht vorstellen kann, dass das für Sie okay wäre.“
    „Ich käme schon damit klar. Und Sie müssen zugeben, dass es praktisch wäre. Wir haben genug Platz, und …“
    „Victor hat vielleicht akzeptiert, dass ich Pippas Vater bin, aber er hat mir noch nicht verziehen, dass ich Robyn geschwängert habe. Und selbst diese zeitlich begrenzte Situation scheint ihm mächtig Bauchschmerzen zu bereiten. Er würde mich nie länger unter seinem Dach dulden.“
    „Hat er Ihnen das gesagt?“
    „Das muss er gar nicht. Ich kann förmlich hören, was er denkt, wenn er mich nur anschaut. Vor allem, seit er sich Sorgen macht, dass ich Sie unglücklich mache.“
    „Mich? Das kann nicht sein!“
    „Fragen Sie ihn doch selbst.“
    „Aber das ist doch lächerlich!“
    „Ich weiß. Und das habe ich ihm auch schon gesagt.“
    „Wo ist dann das Problem?“,

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