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Eine fast perfekte Lüge

Eine fast perfekte Lüge

Titel: Eine fast perfekte Lüge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dinah McCall
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Ausgang entgegen. Dem Wasserstrahl aus der Sprinkleranlage ausweichend, ging sie zum Parkplatz, wo sie sich wartend umschaute. Es dauerte nicht lange, bis neben ihr ein leuchtend rotes offenes Sportcabriolet hielt. Nachdem sie eingestiegen war, beugte sich der Mann am Steuer mit einem strahlenden Lächeln zu ihr herüber und gab ihr einen kurzen Kuss auf den Mund.
    „Freu dich, Gloria. Endlich haben wir es hinter uns.“
    Gloria James bedachte ihren Ehemann Donny mit einem finstereren Blick, während sie verärgert die Unterlippe vorschob und die Hand nach dem Sicherheitsgurt ausstreckte.
    „Wenn du nicht diese nette kleine Angewohnheit hättest, wäre es nie so weit gekommen. Hast du gemacht, was er gesagt hat?“
    Donnys strahlendes Siegerlächeln bekam einen kleinen Riss. Er wurde nicht gern daran erinnert, dass seine Vorliebe für Koks sie in den Ruin getrieben hatte, und erst recht wollte er nicht daran erinnert werden, dass sein Dealer gedroht hatte ihn umzubringen, weil er nicht mehr bezahlen konnte. Und dann hatte ihm Dominic ein Foto von einer Frau in die Hand gedrückt und gesagt, dass sie quitt wären, wenn er der Frau eine Wanze in die Handtasche schmuggeln würde. Deswegen hatten sie sich zwei lange Tage in dieser verdammten Krankenhauslobby herumdrücken müssen, aber am Ende war ihre Geduld belohnt worden. Jetzt waren sie der Welt nichts mehr schuldig.
    „Klar doch, Baby … aber jetzt haben wir es hinter uns.“ Er gab Gas und fuhr auf die Straße. „Was hältst du davon, wenn wir irgendwo anders nochmal ganz von vorn anfangen? Wo möchtest du denn gern leben?“
    Glorias Gesicht verfinsterte sich noch mehr. „Mit dir? Nirgends.“
    „Ach, komm schon, Baby, sei doch nicht so. Jetzt muss ich Dominic nur noch sagen, dass ich den Auftrag ausgeführt habe, und dann sind wir quitt.“
    „Ich traue ihm aber nicht über den Weg und dir auch nicht“, erwiderte sie. „Ich will nach Hause. Ich muss nachdenken.“
    „Was soll das heißen, du musst nachdenken? Überlegst du etwa, dich von mir scheiden zu lassen?“ fragte er.
    „Du sagst es.“
    Mit dieser Reaktion hatte er nicht gerechnet, aber je länger er darüber nachdachte, desto mehr konnte er sich mit dem Gedanken anfreunden. Das war genau das, was er jetzt brauchte. Einen echten Neuanfang, bei dem er nur sich selbst verantwortlich war. Genau wie in alten Zeiten.
    Wenig später fuhr er in die Einfahrt ihres Hauses. Gloria schaute über die Schulter auf den grünen Jaguar, der auf der Straße davor parkte.
    „Was ist denn das für ein Jaguar?“ fragte sie.
    „Der gehört Dominic.“
    Gloria James, die eben dabei war auszusteigen, hielt mitten in der Bewegung inne und starrte ihren Mann ungläubig an. „Und warum sitzt er nicht drin? Sag bloß, dieser gottverdammte Dealer hat sich während unserer Abwesenheit in unserem Haus eingenistet.“
    Dieser Gedanke machte selbst Donny ein bisschen nervös, auch wenn er nicht bereit war es zuzugeben, da er befürchtete, zu allem Überfluss auch noch sein Gesicht zu verlieren. „Warum erzählst du es nicht gleich der ganzen Nachbarschaft, Gloria?“ fragte er höhnisch und ging mit schnellen Schritten zum Haus, ohne auf sie zu warten.
    Als Donny eintrat, sah er, dass Dominic Cosa es sich in seinem Lieblingssessel bequem gemacht hatte und den Sekt aus ihrem Kühlschrank trank. Donny ärgerte sich zwar darüber, doch dann fiel sein Blick auf den Gorilla, den Dominic dabeihatte, und er zog es vor, seinen Unmut für sich zu behalten und Dominic mit einem breiten Grinsen zu begrüßen.
    „Alles klar“, sagte er und rieb sich die Hände. „Hat zwar zwei Tage gedauert, bis sie endlich aufgetaucht ist, aber alles Weitere war ein Kinderspiel.“
    Dominic, der sich eben nachgeschenkt hatte, stellte die Flasche ab, dann stand er auf, strich sich sein Sakko hinten glatt und fuhr mit den Handflächen über die mit Gel zurückgekämmten schwarzen Haare. „Und du bist wirklich sicher, dass es Mercedes Blaine war?“
    „Hundertprozentig. Sie sah genauso aus wie die Frau auf dem Foto, außerdem war sie in Begleitung, genau wie Sie gesagt haben.“
    „Wie viele waren es?“
    „Drei. Zwei davon waren Feds, tippe ich mal, und der dritte wahrscheinlich ihr Bodyguard, aber er hat sich mir nicht vorgestellt.“
    „Wo ist deine Frau?“ wollte Dominic wissen.
    „Draußen.“
    „Kommt sie nicht rein?“
    Bevor Donny James antworten konnte, hörten sie ein Auto anspringen und ein paar Sekunden später

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