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Eine fast perfekte Lüge

Eine fast perfekte Lüge

Titel: Eine fast perfekte Lüge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dinah McCall
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Ich weiß, dass es nicht viel ist, aber mehr kann ich im Moment leider nicht für dich tun.“ Er machte eine kurze Pause und fuhr dann mit leicht heiserer Stimme fort: „Gott allein weiß, wie sehr ich mir wünsche, mehr tun zu können.“
    Sie erschauerte, dann lehnte sie ganz kurz ihre Stirn an seine Brust, wobei sie den Duft seines Aftershaves einatmete und den kräftigen Schlag seines Herzens an ihrer Haut spürte.
    An Jonah anlehnen – das war etwas, was sie am liebsten für den Rest ihres Lebens tun würde. Sie würde nehmen, was sie bekam, und wenn das heute alles war, würde sie sich wohl oder übel damit zufrieden geben müssen.
    „Ich bin dir wirklich dankbarer, als ich mit Worten ausdrücken kann, Jonah.“ Damit löste sie sich von ihm. „Lass uns fahren. Je schneller dieser Tag vorbei ist …“
    Sie beendete den Satz nicht, aber das war auch nicht nötig. Jonah wusste auch so, was sie meinte. Sterben war einfach. Es waren die Überlebenden, die mit dem Verlust fertig werden mussten.
    „Hast du alles?“ fragte er.
    Macie schaute ihn an und dachte, dass sie alles hatte, was sie brauchte, solange er an ihrer Seite war. Aber das behielt sie für sich und klopfte stattdessen auf ihre Handtasche.
    „Ja, meine Unterlagen sind hier drin.“
    Er nahm ihre Hand und drückte sie zärtlich.
    „Angesichts der Umstände bedeutet es dir sicher nichts, aber ich möchte trotzdem der Form halber erwähnen, dass du wunderschön aussiehst, Macie Blaine.“
    Macie schaute ihn an. Als sie den Ausdruck in seinen Augen sah, rieselte ihr ein Schauer über den Rücken. Lieber Gott. Wenn doch nur … sie erschauerte wieder und schob den Gedanken eilig beiseite.
    „Danke“, sagte sie schließlich. „Felicity hatte einen ausgeprägten Schönheitssinn. Ich habe es für sie gemacht.“
    Er streckte ihr die Hand hin. Sie nahm sie ohne Zögern und ging Hand in Hand mit ihm die Treppe hinunter und an der Stelle vorbei, an der ihre Schwester gestorben war. Gleich darauf traten sie aus dem Haus in die Sonne. Bevor Macie ins Auto einstieg, drehte sie sich noch einmal um und schaute zum Haus zurück.
    „Was ist, Macie? Hast du etwas vergessen?“ fragte Jonah.
    Sie schaute immer noch, und schließlich zuckte sie mit den Schultern.
    „Es ist wohl nichts.“
    „Was?“
    Macie drehte sich wieder zu ihm um. „Es ist bestimmt bloß Einbildung, aber ich habe ständig das Gefühl, beobachtet zu werden.“ Kaum hatte sie die Worte ausgesprochen, verzog sie das Gesicht. „Aber natürlich werde ich beobachtet … von allen möglichen Polizisten, oder nicht?“
    Dass er immer noch am Leben war, hatte Jonah seinem Instinkt zu verdanken. Und genau aus diesem Grund maß er auch dem Instinkt anderer Menschen Bedeutung bei. Deshalb stellte er sich jetzt schnell vor Macie und öffnete den hinteren Wagenschlag. „Steig ein“, sagte er.
    Macie folgte seiner Aufforderung. Erst im Nachhinein wurde sie sich der Dringlichkeit bewusst, die in seiner Stimme mitgeschwungen hatte. Agent Carter saß hinter dem Steuer und Agent Sugarman neben ihm auf dem Beifahrersitz. Jonah beugte sich durchs Fenster und sagte irgendetwas zu Carter, das sie nicht verstand. Sie beobachtete, wie er einstieg und sich neben sie setzte. Beim Wegfahren sah sie drei Männer aus dem Haus kommen.
    „Jonah?“
    Er blickte sie an und nahm ihre Hand, wie um sich zu vergewissern, dass sie immer noch da war. „Ja?“
    „Was ist? Was hast du zu Carter und Sugarman gesagt?“
    „Dass du das Gefühl hast, beobachtet zu werden. Die Leute in unserem Beruf sind daran gewöhnt, auf ihren Instinkt zu achten, weil er sie am Leben hält.“
    „Hm.“
    „Aber wahrscheinlich ist ja nichts“, fuhr er fort. „Reine Vorsichtsmaßnahme, verstehst du?“
    „Ja, gewiss“, gab Macie zurück, obwohl sie eigentlich gar nichts verstand. Irgendetwas stimmte hier nicht, und sie hatte das Gefühl, als würde ihr ganz bewusst etwas vorenthalten. Und als sie während der Fahrt die beiden FBI-Agenten beobachtete, nahm ihre Verärgerung noch zu. Sugarman telefonierte die ganze Zeit mit seinem Handy, doch als sie sich einmal leicht vorbeugte, in der Hoffnung, etwas aufzuschnappen, wurde er deutlich zugeknöpfter, was sie nur in ihrer Auffassung bestärkte, dass sie wahrscheinlich die Letzte war, die erfahren würde, was hier vor sich ging. Und das verletzte sie nicht nur, sondern machte sie auch wütend.
    Eine kleine Weile später hatten sie das Wohngebiet von Bel Air hinter sich gelassen und bogen

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