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Eine fast perfekte Tarnung Meisterspionin Mary Quinn

Eine fast perfekte Tarnung Meisterspionin Mary Quinn

Titel: Eine fast perfekte Tarnung Meisterspionin Mary Quinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Y Lee
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dass Sie einen süßen Auflauf mögen, deshalb hab ich davon auch was mitgebracht, zusammen mit einem Krug Sahne.«
    »Es riecht köstlich. Danke.«
    Mit raschen Bewegungen stellte Nancy das Geschirr hin. Als sie das Essen und die Getränke serviert hatte, trat sie zurück und betrachtete den Schreibtisch zufrieden. »Na gut, wo Sie heute ja Ihren Jungen hierhaben, brauchen Sie wohl keine Gesellschaft, was?«
    »Äh   – nein, danke.«
    Sie zog eine wohlwollende Schnute. »Dann komm ich in ’ner Stunde zum Abräumen, Sir.«
    »Sehr gut.«
    Sie zwinkerte beiden zu, klemmte die Tabletts unter ihren kräftigen Arm und tänzelte mit ihrem weiten Rock, der wie in einem Windstoß raschelte, zur Tür. Nachdem sich die Tür hinter ihr geschlossen hatte, herrschte eine ganze Minute lang absolutesSchweigen. Mary blickte starr auf das Mahl vor ihr. Es sah lecker und nahrhaft und überaus üppig aus, aber auf einmal wollte sie nichts davon essen.
    James räusperte sich etwas verlegen. »So. Riecht ja gut«, sagte er.
    »Das sagten Sie bereits«, erwiderte sie beißend. Aber sie wusste sofort, dass sie sich kindisch verhielt. Was ging es sie an, was James mit hübschen Barmädchen trieb? Dennoch konnte sie nicht dagegen an. »Kein Wunder, dass Sie die Küche von Mr Higgs schätzen.«
    James betrachtete sie mit einem Ausdruck, der ihr gar nicht gefiel. Er sah verdächtig nach Genugtuung aus. »Unter anderem auch die Küche, stimmt«, sagte er obenhin. »Ich gehe oft mal rüber und trinke im Nebenzimmer ein Glas Bier.«
    Sie weigerte sich, den Köder zu schlucken. »Glaub ich gerne«, hörte sie sich sagen.
    »Es ist ein freundliches Pub«, sagte er gedehnt und nahm Messer und Gabel zur Hand. »Ruhig. Eins der besseren. Und überaus freundlich. Oder sagte ich das auch bereits?«
    Sie stieß mit mehr Vehemenz als nötig in eine Bohne. Sie war perfekt gegart, was sie erst recht ärgerte. »Bestimmt sehr nett.«
    »Genau.«
    »Gut.«
    »Sehr einladend.«
    »Hab schon begriffen.«
    Einige Minuten aßen sie schweigend, und trotzihres Unwillen merkte Mary, dass sie heißhungrig war. Tischmanieren, entschied sie, waren eine affektierte Angewohnheit, die Leute erfunden hatten, die niemals Hunger leiden mussten.
    James brauchte lange, um seinen Teller leer zu essen. Es war auch keine Kleinigkeit, denn die Portionen von Mr Higgs waren wirklich riesig. Als er schließlich fertig war, setzte er sich aufseufzend zurück   – ein selbstzufriedenes Seufzen, fand Mary   – und nahm einen großen Schluck Bier. »Sind Sie nicht froh, dass Sie mitgekommen sind?«, fragte er. Sein Augen über dem Rand des Bierkrugs schimmerten.
    Sie schob ihren Unwillen beiseite. Es war nicht der Moment, sich kindisch zu verhalten. »Kommt drauf an«, sagte sie, »was wir besprechen und wie wir uns entscheiden, weiter vorzugehen.«
    Er sah interessiert in seinen Bierkrug, und seine Stimme war sorgsam neutral, als er sagte: »Verraten Sie mir, was Sie denken.«
    Darauf war sie zumindest vorbereitet. »Mir scheint, wir würden gut daran tun, unsere Informationen auszutauschen. Was Sie über die Sicherheit auf der Baustelle herausgefunden haben, würde mir helfen, das Leben eines Lehrjungen zu verstehen. Und in meiner Rolle als Mark habe ich einige Dinge bemerkt und gehört, die für Sie nützlich sein können.«
    »Zum Beispiel?«
    »Nachdem Harkness Keenan daran gehindert hat, mich am Montag zu verdreschen, hat Keenan ihm praktisch gedroht. Gesagt, dass er sich den Vorfallmerken würde, so, als ob er irgendeine Art von Rache geplant hätte.«
    »Hm.« James ließ sich das kurz durch den Kopf gehen, dann beugte er sich vor und sah sie mit solch eindringlichem Blick an, dass sie rot wurde. »Und was ist mit Ihnen?«
    »W-was meinen Sie?«
    »Nun, Sie scheinen ja diesmal ziemlich an einer Partnerschaft interessiert zu sein. Das ist neu. Und verzeihen Sie mir, wenn ich das sage, Sie arbeiten nicht gut mit anderen zusammen. Soviel ich weiß, mussten wir das das letztes Mal feststellen, als wir versucht haben, zusammenzuarbeiten.«
    Mary schluckte heftig. »Sie haben recht. Ich habe einige meiner Entscheidungen in dem Fall Thorold nicht sorfältig durchdacht und ich hätte mehr Informationen an Sie weiterleiten sollen.«
    Er tat überrascht. »Sie geben zu, nicht vollkommen zu sein? Wie untypisch für Sie, Miss Quinn.«
    »Wir nehmen uns da nichts, wie Sie vor ein paar Tagen bereits sagten.«
    »Nur zu wahr, und das wäre ein weiterer Grund, warum Sie sich gegen eine

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