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Eine fast perfekte Tarnung Meisterspionin Mary Quinn

Eine fast perfekte Tarnung Meisterspionin Mary Quinn

Titel: Eine fast perfekte Tarnung Meisterspionin Mary Quinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Y Lee
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tollkühnes Selbstbewusstsein bewundert.«
    »So wie jetzt?«
    Er zuckte die Schultern und kehrte die Handflächen nach oben. »Zufälligerweise habe ich heute meine Spendierhosen an. Außerdem fehlen mir Einfälle. Das ist ein verteufeltes Problem, nicht? Wie ist dieser Schurke   – denn darüber sind sich wohl alle einig, wenn auch sonst über nichts   –, wie ist er umgekommen?
    Es ist ja offensichtlich, dass die Maurer Harkness beklauen. Diese ganze Geschichte mit dem ›Geist vom Uhrenturm‹   – die stammt nicht ursprünglich von mir, müssen Sie wissen. Keenan hat damit angefangen, um die seltsamen nächtlichen Vorfälle zu erklären, das plötzliche Verschwinden von riesigen Mengen teurer Baumaterialien. Obwohl«   – er legte den Kopf zur Seite   –, »vielleicht ist ja doch was dran. Viele Männer sind bei der Feuersbrunst achtzehnhundertschlagmichtot, bei der das alte Parlamentsgebäude abgebrannt ist, umgekommen. Nur davon redet heute keiner mehr.
    Aber ich schweife ab. Keenan und Reid verzapfen also das Zeug von dem Geist, aber die ganze Zeit gibt es so ein kleines Problem in ihrer Bande. Sehen Sie, Reid hat sich in Wicks Frau verliebt   – dürrer kleiner Spatz, ich persönlich kann das nicht verstehen   … auch wenn sie ein Kind nach dem anderen wirft   – und Wick und Reid gehen sich an die Kehle. Über dies Zerwürfnis ist Keenan gar nicht froh, weil sich die Bande den Profit teilt, und wer sagt, dass nicht einer der beiden zu reden anfängt? Er legt ihnen alsodringend nahe, ihren Streit zu beenden, und er ist der Typ von Mann, der das bitterernst meint. Ich würde ihm glatt zutrauen, dass er Wick vom Turm stößt, damit er den Mund hält.«
    »Warum Wick und nicht Reid?«
    »Vielleicht ist Wick ihm dumm gekommen. Keine Ahnung, aber der fackelt nicht lange, dieser Keenan.«
    »Wäre es nicht wahrscheinlicher, dass Reid Wick geschubst hat? Wo er doch in seine Frau verliebt ist?«
    Jones seufzte. »Theoretisch schon, stimmt. Aber er ist eher ein ängstlicher und gutmütiger Typ, dieser Reid. Nichts würde er sich mehr wünschen, als die Witwe zu heiraten und ihren Nachwuchs aufzuziehen und ab sofort anständig zu werden. Ihm würde es eher ähnlich sehen, dass er zwanzig Jahre auf Wicks Tod wartet und schließlich die zahnlose Witwe heiratet. Das würde er dann den Triumph der wahren Liebe nennen.«
    »Hm.«
    »Genau.«
    »Sie stimmen also für Keenan.«
    »Nicht so schnell, Quinn. Es kommt noch ein Problem dazu. Wick war von der launischen, grüblerischen Sorte   – der Typ von Kerl, der eben noch dein Freund ist und dich im nächsten Moment nicht mehr kennt. Und er hat auch mit Harkness konspiriert.«
    Mary versuchte ihre Überraschung nicht zu zeigen. »Was ist denn mit Harkness?«
    Jones seufzte theatralisch. »Genau das weiß ich ja nicht. Vielleicht hat Wick Keenan und Reid bespitzelt.Oder er hat versucht, Harky mit ins Boot zu holen   – aber das klingt eigentlich nicht logisch: Warum den Profit durch vier teilen, wenn es auch durch drei geht? Ich würde eher darauf setzen, dass Wick ein doppeltes Spiel getrieben hat, das hätte zu ihm gepasst.«
    Mary überlegte schnell. Diese Theorie war keine Erklärung für Harkness’ verschwenderischen Lebensstil, aber das hatte vielleicht nichts miteinander zu tun. Vielleicht hatten sie und James zu voreilig Zusammenhänge hergestellt.
    »Und jetzt kommen wir zu meiner kleinen Unterhaltung mit Reid   – auf die Sie so scharf waren.« Er kicherte los bei der Erinnerung daran. »Das war ein Haufen Unsinn. Reid hat wegen irgendwas durchgedreht, das ist alles, was ich weiß; er wendet sich an mich und labert mich mit lauter Quatsch über Wick voll: zuverlässiger Familienvater, regelmäßiger Kirchgänger, bla-bla-bla. Dabei weiß doch ganz Southwark, dass er seine Frau jeden Abend grün und blau geprügelt hat und dass man ihre Schreie bis ans andere Ufer der Themse hören konnte.«
    Mary schauderte. Sie konnte sich diese häusliche Szene nur zu gut vorstellen.
    Jones redete unbeirrt weiter. »Aber das Interessante an Reids Geschichte ist, dass er versucht hat, Keenan anzuschwärzen. Nicht direkt allerdings, aber Keenans Name tauchte immer wieder auf, und es ist klar, dass die beiden sich nicht mehr grün sind. Die Bande hat sich endgültig überworfen, und Reid will aussteigen, und sein erster Gedanke ist, den Reporterauf seine Seite zu ziehen.« Er lächelte geschmeichelt. »Zeitungen sind heutzutage Gerichtshöfe. Sogar solche

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