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Eine franzoesische Affaere

Eine franzoesische Affaere

Titel: Eine franzoesische Affaere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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setzen. Immerhin bist
du hier und zeigst kaum Anzeichen von Furcht oder Berührungsängsten. Das ist
ziemlich mutig.“
    Sid zuckte
mit den Schultern und zog nachdenklich an ihrer Zigarette. Bisher war sie davon
ausgegangen, dass es keinen Unterschied machte, ob man einen Menschen oder Immaculé liebte. Aber auch ihr waren bestimmte Dinge aufgefallen, die anders mit Malcolm
waren, die sie niemals zuvor empfunden hatte. Löste nur er das aus oder war ein
Teil von ihr von dieser erwähnten Stärke beschaffen, dass sie diese
übernatürliche Partnerschaft brauchte?
„ Peut-être c’ est seulement bêtise de ma part*? “, lachte sie leise und
wunderte sich, dass sie hier draußen ein solch unerwartetes Gespräch führte.
(*Vielleicht bin ich einfach nur dumm?)
    „Ich verstehe
kein Wort, aber es hört sich klasse an, selbst wenn du mich gerade mit den
schlimmsten Schimpfwörtern betiteln solltest.“, gab Brock trocken zurück und
verzog den Mund, als Sid in perlendes Gelächter ausbrach. Sie war es einfach
gewöhnt, dass Malcolm die kleinen französischen Einlagen verstand, dass sie
Brock ebenfalls Sprachkenntnisse unterstellte hatte.
    “Was ist so
lustig?” Malcolm hatte in der Küche nach Sid gesucht, da seine Eltern die nun
vollständig eingetroffenen Gäste demnächst zu Tisch bitten wollten und war auf
den Garten verwiesen worden. Er kam gerade hinzu, als seine Freundin über
etwas, das Brock Wolfe gesagt haben musste, in schallendes Gelächter ausbrach.
Malcolm nickte ihm wortlos zu und stellte sich an Sidonies Seite, um für sein
Gegenüber in recht Besitz ergreifender Geste einen Arm um ihre beschürzte
Taille zu legen.
“Ich würde gerne mit lachen.”
Er taxierte Brock mit einem kurzen, intensiven Blick aus schwarzen Augen, der
genau das bestätigte, was der Wolf Sid soeben über die Eifersucht eines
Immaculates erzählt hatte. Tat jedoch einen Lidschlag später wieder so, als
wäre alles in vollkommen bester Ordnung, die beiden hier draußen im Garten
seiner Eltern zu finden. War es ja eigentlich auch, denn die beiden rauchten
lediglich eine Zigarette.
    Sid lehnte
sich immer noch lachend an Malcolm und bemerkte sein besitzergreifendes
Verhalten erst, als Brock ihr einen bedeutungsvollen Blick schenkte. Verwundert
sah sie zu Malcolm auf, der jedoch souverän wie immer wirkte. Eifersüchtige
Männer waren doch im Grunde ihres Herzens totale Versager und hatten null
Selbstbewusstsein. Das traf auf Malcolm in keinster Weise zu. Außerdem war die
Situation völlig harmlos. Ein kleiner Plausch zwischen zwei Fremden, die sich
auf einer Party eine Zigarettenlänge lang unterhielten.
    „Ich musste
Sid eben nur eingestehen, dass ich kein Wort Französisch verstehe.“, erklärte
Brock mit einem Grinsen, das sich nur in seinen Augen zeigte.
Für ihn waren die Gesten mehr als deutlich. Die kleine Sid war sich noch nicht
ganz klar darüber, dass der gute Mann sie mit Haut und Haaren für sich
beanspruchte. Daher also der feine Geruch, der von der jungen Frau ausging.
Brock hatte nicht gewusst, dass das auch bei Menschen funktionierte. Vielleicht
wenn die Gefühle füreinander stark genug waren? Für eine Blondine war Sid auf
jeden Fall ziemlich attraktiv und überhaupt nicht überkandidelt oder nervig auf
ihr Aussehen bedacht. Im Gegenteil. Sie duftete auch noch nach süßen
Köstlichkeiten und konnte kochen. Wenn das mal kein toller Fang war, dann
wusste Brock auch nicht.
    “Und? Wie
läuft es in der Küche?” Malcolm sparte sich das Flüstern in Brocks Gegenwart,
obwohl man ihn ermahnt hatte, ja keine Aufmerksamkeit auf die veränderte
Situation zu ziehen. Zumindest nicht noch mehr als bisher. Almatha hatte sich
kaum richtig beruhigt gehabt, als ihr Mann Bile aus der Bibliothek in den
Empfangssalon zu ihnen stieß und mit ihr am Arm Smalltalk mit den anderen Gästen
hielt. Beim Essen würde sein Vater eine kleine Ansprache halten, mit der er
dann alle ansprach. Ganz besonders seinen lieben Herrn Schwiegersohn. Den
Sophos, der seinen Augenstern heiraten würde. Malcolm hegte die leise Hoffnung,
dass sein Vater irgendwann einmal so hoch von Sid sprechen würde, wenn sie erst
einmal alle davon überzeugt hatte, was in ihr steckte. Sie sollte sich seiner
Zuneigung absolut versichert sein. Er stand zu seinen Gefühlen, da konnten
seine Eltern mit noch so vielen Drohungen um sich werfen.
    „ Oh, tout …
Alles unter Kontrolle. Ich brauchte nur zwei Minuten frische Luft. Sonst werde
ich das Glühen der Wangen

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