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Eine franzoesische Affaere

Eine franzoesische Affaere

Titel: Eine franzoesische Affaere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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Leidenschaft zurück, die sie miteinander geteilt hatten. Im
Traum. Er benahm sich zu ihrer Enttäuschung nicht wie der Mann, den sie
mehr als alles andere gewollte hatte und immer noch wollte. Was war schon das
Bisschen Blut, das er ihr genommen hatte? Ihr ging es doch gut!
    Eine schnelle
Dusche würde vielleicht gut tun. Das half ganz bestimmt auch gegen diese
hämmernden Kopfschmerzen, die Malcolm noch nie in dieser Form, nicht einmal
nach einer handfesten Schlägerei, empfunden hatte. Außer gestern in verdünnter
Form nach dem Gesang dieser geheimnisvollen Besucherin. Er ließ das Laken auf
den Boden fallen, benutzte in Gedanken vollkommen versunken und heimgesucht von
seinen erotischen Fantasien aus dem Traum, die ihn nicht losließen und die er
wirklich für sich behalten musste, um in Sid nicht erneut den Wunsch zu
schüren, von ihr zu trinken, die Toilette, wusch sich anschließend die Hände,
trank kaltes Wasser, das ihn nicht abkühlte, und sah den benutzten
Schwangerschaftstest mit dem für ihn nicht klaren Ergebnis auf der Armatur des
Waschbeckens liegen.
    “Aha!”,
machte er nur, zuckte müde mit den Schultern, drehte sich um und wollte schon
die gläserne Kabinentür zur Dusche aufziehen. Da wurde ihm mit einem
Donnerschlag, der den Blitzen in seinem Kopf in nichts nach stand, bewusst,
dass er eben kein Fantasiebild gesehen hatte.
Plötzlich war er hellwach. Auch ohne kaltes Wasser, das ihm wie Eisregen den
gestählten Körper hinunter rann und selbst den müdesten Fisch aufwecken würde.
Wie von der Tarantel gestochen fuhr er herum, das Klopfen in seinem Schädel
ignorierend, um Klarheit bemüht, die sich einfach nicht einstellen wollte, was
ihm ganz offensichtlich noch mehr Halluzinationen bescherte.
Doch der Test war da. Malcolm konnte ihn hochnehmen, mit einer Hand fest
umschließen, sodass die Hülle beinahe unter seiner kaum angewandten Kraft
zerbarst.
    Warum
macht sie das? , dachte er enttäuscht, weil er ihr doch gesagt hatte, das
bestimmte Dinge zwischen ihnen selbst mit der blühendsten Fantasie nicht
möglich sein würde. Warum quält sie sich mehr als nötig?
Mit dem eindeutigen Beweis ihres scheinbaren Unverständnisses gegenüber seiner
Worte kehrte er ins Schlafzimmer zurück und zog die Vorhänge auf, um das
Fenster zu öffnen. Eiskalte Luft strömte von draußen herein. Es kümmerte ihn
nicht mehr, ob sie beide nun nackt waren oder nicht. Er wollte nüchtern sein.
Absolut klar im Kopf und die frische Luft half immerhin ein wenig. Von
sexueller Lust und Anspannung keine Spur mehr. Angespannt war er wegen etwas
anderem. Diesem kleinen Ding da in seiner Hand.
    “Sidonie, was
hat das hier zu bedeuten?”, fragte er sie dumpf und um Emotionslosigkeit bemüht
und streckte die Hand mit dem Test aus, damit sie sehen konnte, was er gefunden
hatte und Bescheid wusste, was sie hinter seinem Rücken tat. “Ich habe dir doch
gesagt, das wir keine Kinder haben können. Warum machst du einen Test, wenn
kein Grund dazu besteht?”
Hatte sie ihn am Ende betrogen?
Nein. Das hätte sie nämlich in keinem Fall vor ihm verbergen können. Es sei
denn, es war vor seiner Zeit gewesen, aber dann hätte er eine Schwangerschaft
ihrerseits sicher ebenfalls längst bemerkt.
    Sid murrte
leise, als kalte Luft ins Zimmer strömte. Es war doch sicher noch viel zu früh
zum Aufstehen. Viel lieber würde sie die Zeit nutzen, um…
„ Quoi?! “
Ihre Lider flatterten auf und sie sah mit einem unschuldig lasziven
Augenaufschlag zu ihm auf, wobei sie ihn spitzbübisch anlächelte, weil sie
dachte, er wollte sie aus dem Bett werfen, um weiß Gott was zu tun, das sie im
Moment nicht die Bohne interessieren würde. Sie beschäftigte eben ein Hunger
der völlig anderen Art. Ihr Lächeln wurde berechnend, weil sie ihn vorhin doch
auch soweit bekommen hatte, wie sie ihn gewollt hatte. Was hatte sie noch
getan?
    Malcolm
musste tatsächlich zur Seite blicken, um ihrem verführerischen Anblick auf dem
Bett auszuweichen, der ihn fast weich machte und zum Einlenken brachte. Was war
schon dieser Test? Eine törichte Idee. Nichts weiter. Sie hatte ihre monatliche
Blutung verspätet bekommen und sich auf etwas versteift, was sie eben noch nicht
so ohne weiteres akzeptieren konnte. Das war nur zu verständlich. Sid war ein
Mensch, der bisher sein eigenes unbestimmtes Leben geführt hatte und er hatte
es von einem Tag auf den anderen vollkommen auf den Kopf gestellt und mit neuen
Regeln angefüllt. Ihre Reaktion war verständlich.

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