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Eine franzoesische Affaere

Eine franzoesische Affaere

Titel: Eine franzoesische Affaere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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Er durfte sich unter keinen
Umständen aufregen.
Ihre Düfte waberten immer noch schwer wie unsichtbarer Nebel durch den Raum.
Eigentlich ein Zeichen für ihn, dass hier ganz offensichtlich noch mehr nicht
stimmte und das gefundene Stück Plastik eigentlich nur eine Nebensächlichkeit
war.
    Sid bemerkte
nun, was er in seiner Hand hielt, so dass sie mit einem Mal senkrecht im Bett
saß und das Laken beinahe schon schamhaft über ihrem Busen festhielt. Blankes
Entsetzen spiegelte sich in ihrem Gesicht und sie wagte nicht, zu ihm
aufzusehen sondern behielt den Test im Auge, dessen zwei rote Strich selbst auf
die Entfernung hin für ihre Augen sehr gut zu erkennen waren.
Gedemütigt rutschte sie über die Matratze und stellte sich dann vor ihm auf, um
ihm das verdammte Ding aus der Hand zu reißen und hinter ihrem Rücken zu
verstecken.
„ Comment peut tu t’ hasarder de fourrer ton nez dans mes affaires privées*?! “,
echauffierte sich Sid, deren Wangen dunkelrot anliefen und die leise
aufstöhnte, weil sie den blöden Test vergessen hatte. Ihre Augen funkelten
wütend, obwohl es nur ihre Angst verbergen sollte.
(*Wie kannst du es wagen, deine Nase in meine Privatangelegenheiten zu
stecken?)
    Malcolm
schnappte erbost nach Luft.
“Ich glaube, ich träume immer noch!” Sich die Haare raufend sah er abwechselnd
aus dem Fenster und dann wieder zu Sid.
“Deine Sachen lagen offen auf dem Waschbecken. Ich habe ganz sicher nicht
geschnüffelt.” Er war beinahe genauso empört über ihre Behauptung wie sie über
die Tatsache, dass er in ihrem Zeug gewühlt haben könnte. Auf diese Idee aber
nicht einmal im Traum gekommen wäre.
    „ Je n’ ai oublié rien de ce que tu m’ as dit! C’
est... C’ est seulement... “
(Ich habe nichts von dem vergessen, was du mir gesagt hast! Es ist nur…)
Sid atmete heftig und umklammerte das Stäbchen in ihrer Hand so fest, dass es wahrscheinlich
bald unter dem Druck brechen würde. Es war ihr furchtbar peinlich, dass er es
entdeckt hatte.
„ Une … Eine Sicherheitsmaßnahme… Je suis en retard … Ich dachte mir
nichts dabei, aber nun sind es schon zehn Tage! Dix Jours!
C’ est pas normal du tout pour moi! Es
bedeutet gar nichts, das weiß ich. Jedenfalls nicht dich betreffend, n’
est-ce pas? Ich wollte… Ich muss wohl zum Arzt gehen… Ich glaube nicht,
dass du das verstehst, Malcolm.“, schloss Sid mit einem bitteren Ton in der
Stimme, weil sie das Schlimmste erwarten musste. Sollte er als Übermensch nicht
eigentlich beschädigte Ware erkennen?
Am Ende war sie so verrückt, sich auch noch eine Schwangerschaft einzubilden. Ihre
Augen brannten und sie senkte den Blick auf ihre Zehenspitzen.
„ C’ est pas vraiement drôle?!… Quatre fois positif... Une
autre femme pourra être heureuse dans ma place. Quelle chiante
ironie de la vie! “
(Ist das nicht witzig?! Viermal positiv. Eine andere Frau an meiner Stelle
könnte glücklich darüber sein! Was für eine beschissene Ironie des Lebens!)
Sollte er es wagen, ihr eine Affäre mit einem anderen Mann zu unterstellen,
würde sie ihm ins Gesicht springen und es so lange zerkratzen, bis sie müde wurde.
Der Gedanke ließ Sid ihre Unterlippe trotzig vorschieben und den Kopf zu ihm
anheben, weil sie garantiert kein Mitleid wollte. Schon gar nicht von ihm.
    Und jetzt sah
sie auch noch drein, als hätte er sie schlagen wollen oder indirekt als Hure
bezeichnet. Malcolm hätte sie gern in die Arme geschlossen und ihr versichert,
dass alles gut werden würde. Doch so einfach war das in ihrem Fall ganz
offensichtlich nicht. Zuerst dieser merkwürdige Traum und dann das hier. Ein
Tag, um aus dem Fenster zu springen und davon zu laufen. Es war verrückt.
Vollkommen verrückt.
“Ein Arzt ist überhaupt nicht nötig! - Das Ding hier ist kaputt!”, behauptete
er streng, weil er eine Krankheit in ihrem Körper bei der Nähe, die sie
teilten, beinahe sofort erkannt hätte. Dann veränderte sich ihr Geruch, ob nun
menschlich oder nicht, um eine Note oder mehr, je nachdem an was sie erkrankte.
In diesem Fall wäre er schon mit ihr im Krankenhaus gewesen, bevor sie
überhaupt das Geringste geahnt hätte.
“Du bist vollkommen gesund. Das kannst du mir glauben. Ich kenne dich, was das
angeht, beinahe in und auswendig.” Malcolm fuhr sich nicht mehr nur durch die
Haare, sondern jetzt auch noch vollkommen geschafft und irritiert über beide
Wangen.
    Sid
verfluchte sich in Gedanken, weil sie einfach vergessen hatte, das Corpus
Delicti zu

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