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Eine franzoesische Affaere

Eine franzoesische Affaere

Titel: Eine franzoesische Affaere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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linke Hand.
Nach ein paar befreienden französischen Flüchen hatte sie ihre Hand verbunden
und kehrte an ihren Arbeitsplatz zurück.
    Sie hatte
sich wieder einigermaßen im Griff und konnte Fiona und King entgegen lächeln,
als sie zu ihnen an den Tisch kam, um abzuräumen.
„Ich war eben draußen… Kleine Zigarettenpause und habe Ihren Bruder Malcolm
getroffen. Très gentil! Ich glaube, ich habe mich vergessen und ein paar
Dinge gesagt, die ihn vielleicht verärgert haben… Pardon , ich sollte zum
Punkt kommen! Malcolm hat mich gebeten, Ihnen etwas auszurichten, Fiona. Sie
sollen ihm nicht böse sein … und Sie wüssten schon, was er damit meint …“
Sid stellte die leeren Teller auf das Tablett und fragte nach, ob die beiden
noch Kaffee zum Abschluss wollten. Die Rechnung würde sie einfach auf die der
Detektei setzen, so dass sie nicht nachfragen musste, ob die Dame ihren Teil
selbst zahlen würde. Das würde King niemals zulassen. Sid war sich sicher, dass
Fiona mit ihm einen Hauptgewinn gezogen hatte, sollten sie ihre Bekanntschaft
in Zukunft vertiefen wollen. Sie hatte ein untrügliches Gespür für solche
Dinge. So etwas wie ein Paar-Radar, das allerdings niemals bei ihr selbst
funktionierte.
    „Was ist mit
deiner Hand, Sid?“, fragte King, dessen halbblindem Blick wahrscheinlich nie
etwas entging.
Gobeuse*! Sonst würde er wohl kaum in einer Detektei arbeiten! (*Du,
Schaf)
    „ Seulement
une gaucherie! Ungeschicklichkeit, King. In der Küche verbrennt man sich
eben manchmal die Finger.“, erklärte sie mit einem abwiegelnden Schulterzucken
und verabschiedete sich dann mit einem Lächeln, das ihre plötzliche
Unsicherheit überspielen sollte.
War das ein Zeichen, dass sie sich wirklich an Malcolm die Zähne ausbeißen
würde?
    Sid stellte
das benutzte Geschirr hinter dem Tresen in die Durchreiche und eilte dann zu
ihren nächsten Kunden. Sie musste über sich selbst lachen, weil sie weder Fiona
noch ihren Bruder wieder sehen würde. Ihr Stammpublikum setzte sich nicht aus
solchen Leuten zusammen. Hier verkehrten Arbeiter, Angestellte oder
Geschäftsleute in ihrer Pause. Ab und an ein paar ältere Herrschaften oder
Familien mit Kindern, die auf Manhattan-Erkundungstour waren und die
obligatorischen Highschool- und Collegeschüler, die in lärmenden Cliquen kamen.
Ihre Handfläche pochte im Takt ihres Herzschlages, während sie routiniert
Bestellungen an die Tische brachte und immer ein freundliches Wort für ihre
Kunden übrig hatte. Sie hatte noch jede Menge Stunden vor sich und doch nicht
genug. Der Laden schloss um elf und wenn sie beim Aufräumen trödelte würde sie
es bis Mitternacht hinausziehen können. Sie vermisste die Arbeit beim Sender,
wenn sie erst wieder zum Morgengrauen oder noch später die dunklen Räume
verlassen hatte.
    " Voilà!
Café au Lait! Typisch Französisch... Ich weiß, das klingt eingebildet, aber les grands américains haben sehr viel erreicht. Die Kunst des
Kaffeemachens gehört aber leider nicht dazu. Beehren Sie uns bald
wieder.", setzte Sid mit einem schelmischen Lächeln hinzu, nachdem sie die
beiden Tassen vor King und Fiona abgestellt hatte.
Der Rhythmus der Arbeit würde sie wieder klar im Kopf werden lassen. Ganz
bestimmt.
    „Vielen Dank.
Der Kaffee sieht wunderbar aus.“
Auch Ungeschicklichkeit konnte Sid anscheinend in nichts bremsen. Fiona
bemerkte den hübschen Skarabäus-Anhänger an ihrem Hals, der ihr vorhin noch
nicht aufgefallen war. Sie war sich sicher, vorhin noch nicht dieses orange
Glühen bemerkt zu haben. Ein außergewöhnlich schöner Schmuck. Vielleicht ein
Andenken aus einem Ägypten-Urlaub. Fiona war noch nie in Ägypten gewesen. So
schnell würde sie da auch nicht hinkommen und ob sie das wollte, wusste sie
auch nicht so recht. Eigentlich war sie für diesen Moment sehr zufrieden mit
sich und der Welt. Der Kaffee würde schnell getrunken sein und es war fast ein
wenig schade, schon bald zu diesem Spaziergang aufzubrechen. Denn das
bedeutete, dass der Abend mit King schon wieder um sein würde. Sie konnte den
kommenden Freitag kaum erwarten.
     
     

2. Être à la Fête
    (Franz.
figurativ, Grund zum Feiern haben)
     
    Mittwoch,
26. September, abends
    Auch wenn Cat
das niemals von sich geglaubt hatte, sie war eben doch Devena-Material. Selbst
auf der gesellschaftlichen Ebene. Es ging hier ja nicht um die Regeln der
Immaculate. Es sollte im Freundeskreis gefeiert werden und da war Cat in ihrem
Element. Sie ging voller Elan an die Planung und

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