Eine franzoesische Affaere
Ausführung, als hätte sie
nicht erst gestern um das Leben ihres Bruders gebangt. Räumlichkeiten waren
genügend vorhanden, da die Eagle Corp. gelegentlich in der Fortress Empfänge
gab. Und Personal war sowieso kein Problem, man musste es nur koordinieren und
wenn man eine Riege von Warrior anführen konnte, dann konnte man auch ein Fest
planen und Leute einteilen. Es ging ihr wie von selbst von der Hand.
Der gewählte Saal war perfekt, da er sich im linken Turm der Eagle Buildings
befand und drei seiner Wände aus Glasfronten bestanden. Man konnte durch ein
paar Türen nach draußen auf die umgebende Terrasse treten. Die Fenster waren
für den Anlass mit hauchzarten silbrigen Voile verdeckt worden, über den Türen
lagen schwere Vorhänge in einem dunkleren Ton, damit man die Flügel offen
stehen lassen konnte und deswegen kein Durchzug entstand, falls einige der
Pärchen draußen flanieren wollten. Es war schließlich Vollmond und den konnte
man von draußen am besten bewundern und auskosten.
Die Beleuchtung war gedimmt und wurde zum größten Teil von Kerzen übernommen,
die in schweren, antiken Ständern reihum die Wände zwischen den Fenstern
aufgestellt worden waren. Das Büffet war auf der rechten Seite aufgebaut
worden. Kleine Tische, die sorgfältig mit Damast, Blumenschmuck und weiteren
Kerzenhaltern dekoriert waren, standen davor. Auf der linken Seite des Raumes
hatte Cat eine Bar aufbauen lassen, an der man sich Cocktails oder andere
härtere non-girlie Drinks mixen lassen konnte. Champagner und Wein gab es
natürlich ebenfalls sowie anti-alkoholische Getränke.
Von Ash hatte sie sich einen DJ ausgeliehen, der für die unaufdringliche
musikalische Untermalung sorgen sollte. Tanzen war immerhin die zweitbeste
Wahl, wenn es darum ging, seinem Partner in der Öffentlichkeit nah sein zu
wollen. Man musste ja auch bedenken, dass es nicht miteinander verbundene Gäste
gab.
Nach einem
letzten Blick auf die Arrangements entmaterialisierte sich Cat zufrieden in ihr
Schlafzimmer. Nathan war noch in der Kirche und Vulcan in seinem Zimmer, wo er
sich höchst wahrscheinlich gerade umzog. Es war schier unglaublich, dass er
schon wieder auf den Beinen war. Auch für einen Immaculate hatte er ziemlich
üble Verletzungen davon getragen, aber sie hatte ihn nur bis zum Mittag im Bett
halten können. Der alte Drill ließ sich eben nur schwer ablegen und sie spürte einen
leichten Anflug von schlechtem Gewissen Nathan gegenüber, der mit ihrer Art,
solche Dinge mit einem Schulterzucken abzutun, nur schwer zurechtkam. Nun fand
sie sich auf der anderen Seite wieder und konnte seine Sorgen zum ersten Mal
wirklich nachvollziehen.
Cat war erst zufrieden gewesen, nachdem Nico ihn sich noch einmal angesehen
hatte. Es war wahrscheinlich doch etwas an den Tatarescu-Genen dran, wenn man
die Schnelligkeit seiner Genesung betrachtete.
Die Party war
als zwanglos zu bezeichnen, Abendgarderobe war nicht nötig, doch Cat würde in
keinem Fall in Jeans kommen, wie Romy schon verkündet hatte, was für sie eine
gute Wahl war, da ihr Prachthintern dabei sehr gut zur Geltung kam. (Worin tat
er das nicht?)
Cat selbst wählte lieber einen schwarzen Hüftmini, eine schwarze Corsage und
einen rauchgrauen Chiffonüberwurf, der mit Glitzersteinen verziert war. Das war
für sie leger genug und sie konnte hohe Stiefel dazu anziehen, in denen sie ein
paar Zentimeter näher an Nathan herankam. Außerdem stachen ihre roten Haare
damit besonders hervor, deren Farbe sie gerne betonte. Es musste nicht immer
Violett sein, auch wenn sie eine Schwäche für diese Farbe hatte. Zufrieden vor
sich hin summend fluffte Cat ihre lose auf die Schultern fallende Mähne auf und
drehte sich dann beschwingt vom Spiegel weg, um nach Vulcan zu sehen.
Sie klopfte kurz an die Tür und steckte den Kopf neugierig rein, ohne auf seine
Antwort zu warten.
„Fertig?“
Vulcan, der
gerade ein schwarzes Hemd übergestreift hatte, fuhr erschrocken zu ihr herum.
„Cat! Das Wörtchen Herein ist dir wohl kein Begriff?“, meinte er trocken und
knöpfte das Hemd über der kräftigen Brust zu, bevor er hier weiter halbnackt
vor seiner Schwester stand. Wenigstens hatte er die schwarzen Jeans schon über
die Hüften gezogen.
„Du bist mein
kleiner Bruder. Ich hab dich als Kind gebadet.“
Cat musste lachen, als Vulcan das Gesicht angewidert verzog. Sie könnte ihn
jederzeit wieder unter Wasser tunken, so weit war seine Umwandlung nun nicht
fortgeschritten, dass er mit ihr fertig
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