Eine franzoesische Affaere
abbringen. Ihre Liebe war doch perfekt. Er
bemühte sich, ein guter Partner zu sein und ihr alles zu geben, was sie
brauchte. Wer brauchte da schon Anhang? Er nicht und Nico würde nun bei
Malcolms Freundin erleben, was es hieß, eine Immaculate-Schwangerschaft von
Anfang an zu begleiten. Er hatte nicht den Nerv dafür und wenn sie mal ganz
genau überlegte, dann war er wohl kaum eine tolle Vaterfigur. Seine Vorbildfunktion
hielt sich in Grenzen und Nico würde seine Bedenken ganz gewiss verstehen.
Sie zog die
Augenbrauen zusammen und bedachte Damon, den hübschen Burschen , dann mit
einem leicht misstrauischen Blick.
„Du hast doch vorhin nichts zu Malcolm gesagt, als er kurz draußen war? Er ist
nun wirklich nicht der Typ für unangemessenes Verhalten… Da gibt es in unseren
Reihen sicher andere Vertreter, denen man das eher unterstellen könnte.“ Nico
sparte sich zu sagen, dass er vor nicht allzu langer Zeit dazu gehört hatte. Der
Enforcer war ja schon über seine Zunge gestolpert, als er ihren Titel hatte
weglassen müssen.
Sie musste
gespürt haben, dass er sich bei diesem Thema nicht unbedingt wohlfühlte, zog
aber die vollkommen falschen Schlüsse. Zu seinem Glück. Eigentlich sollte er
überhaupt keine Gedanken daran verschwenden, was die Zukunft betraf. Sie lebten
im Hier und Jetzt und waren glücklich. Warum sich über Dinge sorgen, die weit
entfernt lagen. In einem Jahr konnte so viel passieren. Vielleicht erlebte er
das nächste Jahr gar nicht mehr, weil ein fetter Ghoul seinen Kopf…
Hm, nein, daran sollte er auch nicht denken. Es erinnerte ihn viel zu sehr an
diese Todesvision, die Nico über ihn gehabt hatte. Seitdem war er wieder
vorsichtig bei der Jagd und leistete sich keine Alleingänge mehr. Nichts würde
passieren. Er durfte nicht so schwarz malen.
“Ich habe Lancaster nur gefragt, wie lange das da drin noch dauert.”, räumte
Damon ein und gab Nico für all seine Gedanken, die sie zu seinem Glück nicht
erahnte, einen entschuldigenden Kuss auf den Ansatz ihrer Stirn.
“Schließlich wollten wir den Tag doch für uns nutzen.” Damons linke Hand
rutschte von Nicos Kreuz weiter runter auf ihren Po und das Lächeln, das er ihr
schenkte, wurde ein klein wenig schmutzig. Sie reagierte prompt, und vielleicht
ohne es zu wollen, mit einer leichten Ausdünstung ihres Zimtdufts, in dem sich
seine verlockende Süße mittlerweise tief und fest verankert hatte.
“Aber nimm
dir so viel Zeit, wie du brauchst.” Ganz abrupt nahm er seine Hände fort und
gab sie frei. Da er gleichzeitig von ihr zurücktrat, musste sie ihn ebenfalls
loslassen.
“Ich für meinen Teil mache mir nun ein zweites Frühstück… im Bett.” Er legte
die Betonung seiner Worte ganz deutlich auf Frühstück und Bett.
“Bis später!” Damon winkte lässig und marschierte Richtung Fahrstuhl von
dannen. Wohl wissend, dass sich die Kleine nun sehr beeilen würde, ihm zu
folgen.
Ach ja, das Leben konnte so schön sein, wenn man nicht gezwungen war, sich
über gewisse Folgen Gedanken zu machen. - Armer Malcolm.
Nico sah
Damon leicht überrumpelt nach, doch ihr blieb keine Zeit, groß über seine
Reaktionen nachzudenken. Er hatte sie etwas aus dem Konzept gebracht und sie
musste erst einmal ein paar Mal tief durchatmen, bevor sie zurück zu den beiden
Ratsuchenden kehrte, wobei sie sich besser konzentrierte, weil es schließlich
um die Klärung wichtiger Fragen ging.
Sie schlug einen Rundgang durch die Krankenstation vor, damit Sid sich wirklich
davon überzeugen konnte, dass alles im Haus war, was man für die Betreuung einer
Schwangeren benötigen würde. In der Fortress lebten nur Immaculate- oder
Breed-Frauen, die keinerlei Erfahrung mit Schwangerschaften von Sterblichen
hatten. Und auch Malcolms Mutter würde sich in dem Punkt kaum auskennen, so
dass sich ihre Berufserfahrung aus ihrem früheren Leben für sie auszahlen
würde. Oder vielmehr für das Paar, das so unverhofft Eltern werden würde.
Nico seufzte mitfühlend, weil sie sich sehr gut vorstellen konnte, welche
Ängste Sid zuvor ausgestanden haben musste, bevor sie erfahren hatte, dass sie
für Malcolm bestimmt war. Oder vielmehr Malcolm für Sidonie. Sie hatte gewählt
und das sehr klug.
Die beiden waren nach dem Rundgang zu King und Fiona gegangen, um ihre Sorgen
zu zerstreuen, und Nico hatte den restlichen Nachmittag mit Damon verbracht,
bevor er zu seinem Dienst aufbrach, der durch die Frühschicht in der Feuerwache
sich sehr lang hinziehen würde. Eine beinahe
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