Eine fremde Welt 1 - Steven
ich
ein paar Schritte gegangen, spüre ich seine Hand im Rücken und höre seine
geflüsterten Worte an meinem Ohr: »Kopf hoch, Kleines! Ich will eine stolze Frau
sehen, kein Opferlamm.« Er geht links in das Restaurant, ich begebe mich zu den
Waschräumen, ziehe, ohne nachzudenken, mein Höschen aus, stecke es in die
Handtasche. Nur noch mit meinem kurzen, schwarzen Kleid bedeckt, komme ich mir
nackt vor. Naja, ich bin ja auch nackt, denke ich, es fühlt sich verboten an. Auch habe
ich Bedenken, kann ich mich hinsetzen, ohne dass jemand unter mein Kleid sieht? Ein
Blick in den Spiegel reicht und ich weiß, dass ich sehr konzentriert sitzen muss, damit
niemand etwas bemerkt.
Mit straffen Schultern begebe ich mich zurück ins Restaurant. Ein Kellner begleitet
mich an den Tisch. Steven wartet schon. Mit einem Lächeln auf dem Gesicht sieht er
zu mir. Der Kellner steht hinter mir und rückt mir den Stuhl zurecht. Steven sitzt mir
gegenüber. »Ich habe schon bestellt, du magst doch Fisch?«, ist seine erste Frage an
mich. Nickend stimme ich ihm zu. Er blickt mich wieder mit seinem durchdringenden
Blick an, und fängt an zu reden.
»Kannst du dir eigentlich vorstellen, wie sehr mich dieser Abend reizt? Und wie
gespannt ich auf dich war? Allein für die Unruhe, die du verursacht hast, könnte ich
dir schon gleich deinen Hintern, den ich noch nicht genau gesehen habe, versohlen.«
Ohne Umschweife fragt er mich nach seinem Geschenk.
Ich blicke ihn an. Weiß im ersten Moment nicht, was er meint, bis es mir klar wird. Er
will, dass ich ihm mein Höschen hier über den Tisch reiche, hier? Ich bin verlegen,
total verlegen. Nehme aber meine Handtasche und knülle das Höschen so stark
zusammen, damit ich es, ohne dass es jemand sieht, über den Tisch reichen kann.
Steven hat ihn gerade in die Hand genommen, als der Kellner die Suppe aufträgt.
Dafür, dass ich eigentlich nicht auf den Mund gefallen bin, bin ich sehr ruhig und
auch eingeschüchtert. Die Situation ist anders, als ich sie mir vorgestellt habe,
erotischer, unberechenbarer, Steven ist unberechenbar. Ich kann ihn nicht
einschätzen. Jeder Satz ist eine Herausforderung, nie weiß ich, ob er sich mit mir
unterhält, ganz normal, oder er im nächsten Satz mit mir spielt. Trotzdem ist es keine
Minute langweilig mit ihm. Ich versteh mich mit Steven, kann allen Themen folgen,
den Abend und das Essen Genießen, bis der nächste Satz fällt.
»Ich werde dir jetzt ein paar Regeln oder nenne es Anordnungen für heute Abend
mitteilen. Kleines, und ich bitte dich nicht darum, diese einzuhalten, sondern du wirst
sie einhalten. Heute Abend und auch, solltest du mir gefallen, jedes weitere Treffen.«
Da war er der Satz. Er testet mich, warum laufe ich nicht davon? Ein Blick in seine
Augen sagt mir, dass er ganz genau weiß, was und wie er es formuliert hat. Er bietet
mir Gelegenheit, zu gehen.
Dann spricht er weiter: »Du wirst dich keiner Anordnung, die ich dir gebe,
widersetzen. Auch wenn du der Meinung sein solltest, dass du dies nicht für mich
erledigen kannst oder willst. Du musst darauf vertrauen, dass ich weiß, was ich dir
zumuten kann und, Kleines, ich weiß es. Ich werde es bemerken. Ich dulde keinerlei
Widerspruch oder Ungehorsam. Sollte ich bemerken, dass du zögerst, wird das Strafe
nach sich ziehen. Ich werde zu deinem, aber auch zu meinem Schutz Kondome
verwenden. Sollte ich dich wiedersehen wollen, wirst du zum Arzt gehen, dich
untersuchen lassen und mir die Ergebnisse unaufgefordert beim nächsten Treffen
übergeben. Dasselbe werde auch ich tun. Du wirst dir die Pille verschreiben lassen,
denn ich vögle nicht gerne mit Kondomen.
Wenn ich dich etwas frage, erwarte ich Antworten, und zwar, ohne zu zögern, keine
Lügen oder Ausreden. Du sprichst in ganzen Sätzen. Sollte ich dich beim Lügen
erwischen, wirst du es bitter bereuen, denn es wird Strafe nach sich ziehen.
Ich verspreche dir, es langsam anzugehen, dich nicht zu überfordern. Ich werde dir in
der Regel immer erst erklären, was ich mit dir vorhabe. Wenn du Fragen hast oder ich
in deinen Augen Fragen sehe, werde ich diese im Normalfall umgehend beantworten.
Allerdings kann es durchaus sein, das, wenn es die Situation so ergibt, ich der Meinung
bin, dass eine Antwort sich durch mein folgendes Handeln ergibt, dass ich erst einmal
abwarte.
Solltest du zu etwas NEIN sagen, werde ich aufhören, sofort, aber benutze das Wort
mit Bedacht. Denn es ist
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