Eine fremde Welt 1 - Steven
notoperiert, Komplikationen in
der Schwangerschaft, und sie ist nicht sehr brav!« »Eine schlimme Kranke.« Mia
kommt herein, mit dem Baby auf dem Arm. »Tut mir leid, wenn ich euch störe, aber
der kleine Mann hat Hunger und ich bin nicht die Richtige dafür.« Tanja nimmt ihn
und will rausgehen, aber Marc hält sie zurück. »Du kannst hierbleiben, Tanja. Setz
dich ruhig hin, ich glaube nicht, dass Peter das stört, hab ich recht?« Wissend schaut er
auf Peter. »Nein, sicher nicht.«
»Dann wollen wir mal starten.« Marc holt drei verschiedene Gläser hervor und reicht
Peter Löffel und Wasser. »Bitte, bedien dich.«
Mia beobachtet mich von der Tür her, jede Bewegung von mir wird von ihr registriert.
Der Honig ist perfekt, ein Glücksfall, das bemerke ich schon nach dem ersten Löffel,
er schmeckt nach Kräutern, wundervoll. Steven hat wie immer recht. Was das angeht,
kann man sich auf ihn verlassen. »Wie viel habt ihr auf Vorrat?«, frage ich Marc. »Von
fünfzehn Völkern Kräuterhonig, von zwanzig Völkern Blütenhonig und von dreißig
Waldhonig.
Also mindestens fünftausend Kilogramm. Dies Jahr war richtig ertragreich.«
»Ich kaufe ihn euch ab, die Cavellni-Group kriegt die exklusive Rechte auf den Honig,
was bedeutet, ihr dürft nur an uns verkaufen. Eigenverbrauch ist selbstverständlich.
Der Rest wird an uns geliefert. Vom Kräuterhonig sollte ich im nächsten Jahr mehr
haben, wenn das möglich ist. Wir machen einen Vertrag erst mal auf 5 Jahre. Wäre das
in Ordnung?« Bevor jemand überhaupt etwas sagen kann, kommt von der Tür ein:
»Nein ist es nicht.« »Mia!«, ruft Tanja, »was sagst du da?« »Marc, ich glaube, Tanja ist
müde, sie sollte sich eine Zeit lang hinlegen. Ich werde mit Peter ein wenig plaudern.«
Sie grinst mich frech an. »Marc! Sag doch was«, kommt von Tanja. »Wir zwei gehen
jetzt ins Haus. Und du legst dich hin, keine Widerrede, Tanja, du wirst jetzt mit mir
ins Haus gehen und die Vertragsverhandlungen Profis überlassen. Mia wird das für
uns richtig machen, wie immer.« Er schaut auf Mia und nickt ihr zu. Zu Peter gewandt
sagt er: »Viel Spaß!«, lacht und führt Tanja mit dem Baby aus dem Raum.
Mia setzt sich an den Tisch. Sie strahlt Selbstbewusstsein aus, das gefällt mir, keine
Angst, kein Zögern. »Was schwebt dir vor, Peter?«
»Dass du am Samstag zu meiner Wohnung kommst und ich dich den Nachmittag lang
ficke«, sind meine direkten Worte an sie.
Sie schaut äußerst perplex, hat sich aber gleich wieder im Griff, um mir ins Gesicht zu
lachen: »Träum weiter, Süßer!« Ich antworte ihr: »Schatz, mit deinen Worten zögerst
du das Unvermeidliche nur hinaus, aber du hast recht, jetzt ist erst mal das Geschäft
an der Reihe.«
Sie hat sich sehr schnell wieder unter Kontrolle und ist eine harte
Verhandlungspartnerin. Sie ist verdammt gut, clever, intelligent, einfach perfekt.
»In Ordnung«, sagt sie, »fassen wir zusammen. Den Kräuterhonig kauft ihr die
nächsten fünf Jahre, egal, wie viel es geben wird, für achtzig Euro das Kilogramm.
Zusätzlich den Kräutertee für zwanzig Euro das Kilogramm und den
Apfelblütenhonig für fünfzig Euro, den Waldhonig für vierzig Euro.
Der Ertrag des Kräuterhonigs wird vergrößert, indem Marc und Tanja mehr
Bienenvölker auf Kräuter fliegen lassen. Deshalb wird auch der Tee-Absatz mehr
werden. Die Cavellni-Group wird uns vertraglich zusichern, auch dieses
abzunehmen.«
»Einverstanden«, er gibt mir die Hand. »Wann wolltest du am Samstag genau
kommen?« Sie zieht ihre Hand zurück. »Dann werden wir jetzt mal ins Haus gehen
und Tanja den Vorvertrag unterschreiben lassen.« »Die beiden werden umfallen, Peter,
ich sage das nur einmal, aber vielen, vielen Dank!« »Hier ist meine Karte, damit du
weißt, wo du am Samstag hinkommen darfst. Nicht, dass du dich verläufst.« »Träum
weiter, Peter.« Sie steckt jedoch die Karte ein, und als ich ihr noch sage: »Hast du
Schiss, Süße?«, und sie anlache, dreht sie sich mit einem Schnauben um und geht
Richtung Haus.
...............................
Weitere Kostenlose Bücher