Eine fremde Welt 2 - Peter
nächste Jahr. Dazu
müsste Marc auch ein paar Stunden Zeit erübrigen.« »Das geht, wir
haben am Wochenende nicht viel vor. Wir wollten es uns zu Hause
gemütlich machen.« »He, ich will nicht stören, Tanja, wenn ihr ... du
weißt schon.« Ich sehe sie durch das Telefon grinsen. Glaubst du
wirklich, das würde Marc davon abhalten?« Noch nie hat sie so offen
etwas in die Richtung angedeutet. Bis auf diesen einen Abend hat Tanja
nie mehr erwähnt, dass Marc und sie eine SM-Beziehung haben. Diese
Tatsache musste ich erst verdauen. Aber seit ich selbst so unterwegs bin,
kann ich sie verstehen. »Ich werde ihm was husten, wenn er dich in
Beschlag nimmt, Tanja!« »Also abgemacht, du kommst am Freitag!« »Ja,
sehr gern, bis bald.« Als ich auflege, geht es mir besser. Ich lese noch in
meinem aktuellen Buch ein paar Seiten und schlafe dann ein. Peter hat
mir spät in der Nacht noch eine SMS geschickt, in der er mir Bescheid
gibt, dass er gut angekommen ist. Was mich freut, denn meistens meldet
er sich nicht. »Viel Spaß beim Schuften. Ich werde zu Tanja am
Wochenende fahren, freue mich schon sehr darauf.« Wieder kommt eine
SMS zurück. Mit einem Smiley.
Die Woche geht sehr schnell vorbei, und bevor ich überhaupt damit
gerechnet habe, ist es Freitagmittag. Ich klappe den Laptop zu und fahre
gleich los zu Tanja.
Die Mädchen begrüßen mich freudestrahlend. »Tante Mia! Tante Mia!«
»He, ihr zwei! Ich freu mich auch, euch zu sehen!« »Hast du uns etwas
mitgebracht?« Ich lächle verschwörerisch. »Kinder, ihr sollt doch nicht!«,
höre ich Marc sagen. Sie schauen etwas bedröppelt, haben aber mein
Zwinkern schon verstanden. »Im Kofferraum, los holt es euch, aber das
Kleine gehört Teddy.« Schon rennen sie los. »Du verwöhnst sie zu sehr,
Mia.« »Richtig, das darf eine Tante«, ich lächle Marc an, »oder?« Die
beiden rennen ins Haus. »Mama, schau!« »Was hast du ihnen gekauft?«,
fragt mich Marc.« »Etwas, das dir Spaß machen wird. Sie werden
stundenlang beschäftigt sein.« Ich zwinkere. »Es ist ein Bastelkoffer. Er
lacht: »Prima.« »Jetzt komm, essen wir, ich habe Hunger, Marc. Tanja
richtet alles allein her, das will ich nicht.« In der Wohnküche sind die
Mädchen schon dabei, den Tisch zu decken. Nachdem wir alle Tanja
helfen, geht es ganz flink. Schon sitzen wir kurze Zeit später um den
Tisch und essen gemütlich zusammen. Nachdem die Kids später im Bett
sind, trinken wir noch am offenen Kamin ein Glas Wein. Tanja und
Marc bringen mich auf den aktuellen Stand, was die Bienen betrifft.
Aber nur in Kurzform. »Die genauen Zahlen machen wir morgen«,
winke ich ab. Danach verabschiede ich mich, ziehe mich ins
Gästezimmer zurück und lasse die beiden noch ein paar Stunden allein.
Am anderen Morgen nach dem Frühstück helfe ich Tanja noch in der
Imkerei und bastle ein bisschen mit den Mädchen. Als Marc vom
Kontrollgang, von den Bienenstöcken, zurückkommt und wir gegessen
haben, bittet Tanja die Mädchen, mit Ted einen ausgiebigen Spaziergang
zu machen. Es ist herrliches Wetter und die Drei marschieren fröhlich
los. Ich bereite im Esszimmer alles vor. Auch Marc und Tanja bringen
alle Unterlagen an den Tisch, bevor wir anfangen, fängt Marc an zu
reden: »Mia, ich will, dass du weißt, dass wir dir sehr dankbar sind. Wenn
dir das hier zu viel ist, ich meine, in deiner Freizeit, können wir das auch
gerne bei dir im Büro erledigen.« »Stopp! Marc, ich tu das doch
unendlich gerne, habe es immer gerne getan. Ihr seid doch meine
Familie. Es ist gar keine Frage, dass ich das für euch mache. Außerdem
braucht ihr mich. Ihr kennt euch vielleicht mit Bienen oder Honig aus,
aber sorry, Marc«, ich zeige auf die Papiere, »mit Papierkram nicht!« Marc
lacht und Tanja schmunzelt. »Immerhin haben wir alles in eine
Schublade getan.« Ich sortiere erst einmal alles, um dann mithilfe der
beiden das Wichtigste in den PC einzugeben und die Buchhaltung auf
Vordermann zu bringen. »Wir werden das ab jetzt vierteljährlich machen,
verstanden!« Es dauert den ganzen Nachmittag, aber dann ist alles so
geordnet, wie ich es gerne habe. Sauber, ordentlich und vor allem mit
einem guten Ergebnis. Die Steuernachzahlung können die beiden
stemmen einschließlich der Vorauszahlung. Es war für die beiden ein
gutes Jahr und sie sind Steven und Peter sehr dankbar. »Ich mach uns
Abendessen.« »Du? Deine Spezial-Tomatensoße?«, frage ich Marc. »Ja«,
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