Eine fremde Welt 2 - Peter
kriege ich zur Antwort. »Ihr kümmert euch um die Kinder, ich koche.«
Das Essen ist himmlisch, Marc kann perfekt kochen. Danach bringt er
die Kinder ins Bett und verzieht sich in sein Arbeitszimmer, um uns
allein zu lassen. Tanja schaut mich an. Ich schüttle den Kopf: »Bitte frag
mich nicht, mir geht es gut, zwischendurch hat man einsame Tage,
Tanja, aber jetzt bin ich ja hier. Hast du was von Beth gehört?« »Ja, sie ist
glücklich, im Moment sind sie in Italien. Die Weinlese beginnt und was
ich so mitbekomme, ist das sehr anstrengend. Weißt du noch im letzten
Jahr?« Ich schmunzle. »Ja, wer hätte diese Entwicklung vorhersagen
können, unsere kleine Beth ist verheiratet.« Ich erzähle Tanja noch von
meinem Wellnesswochenende mit Fiona, und dass wir so was unbedingt
alle vier einmal wiederholen müssen. »Meinst du, Marc würde die Kinder
mal ein Wochenende übernehmen?« »Sicher«, kommt es von der Tür,
»Tanja, ich geh nach oben, bin müde. Wie sieht es bei euch so aus?« Ich
grinse: »Du kriegst deine Frau schon, mein Lieber. Ich bin auch müde
und Schlaf soll ja bekanntlich nicht nur schön machen, sondern auch
gesund sein.« Mit diesen Worten stehe ich auf und verabschiede mich
mit einem Küsschen.
Am Sonntagmorgen bin ich schon sehr früh wach, irgendetwas hat mich
geweckt. Egal, ich ziehe mich an und verlasse leise das Haus, um einen
langen Spaziergang zu machen. Es ist herrlich draußen. Leicht nebelig,
wunderschön, die Blätter rascheln im Wald und ich träume vor mich hin,
als ich gemütlich durch den Wald schlendere. Zum späten Frühstück bin
ich wieder auf dem Hof, um mich dann auch bald zu verabschieden.
Den Sonntag lasse ich gemütlich mit einem Schaumbad ausklingen. Die
folgende Woche höre ich nichts von Peter. Allerdings klingelt am
Donnerstag das Telefon und Beth ist am Apparat. »Mia! Hallo, ich bin
es.« »Das höre ich Beth.« Ich grinse. »Ich möchte, dass du zu mir
kommst, bitte, am kommenden Wochenende ist wieder Weinleseparty.
Im letzten Jahr war sie wirklich grausam, und ich will, dass sie dieses Jahr
schön wird. Und das wird sie, vor allem, wenn du kommst und mich und
Fiona begleitest, bitte, bitte, Mia«, bettelt sie. »Halt, stopp, du, nicht so
schnell, du willst, dass ich nach Italien komme? Mein Chef wird Amok
laufen, wenn ich schon wieder Urlaub brauche.« »Ach komm, du hast
doch Tausende Überstunden. Bitte, Mia, gib dir einen Ruck.«
Peter ist dort, denke ich nur. »In Ordnung! Überredet, Beth. Ich werd
das regeln und komme am Freitag gegen Abend. Du musst aber mit mir
am Samstag einkaufen gehen. Ich habe kein Kleid für solch einen Anlass
und die Klamotten von der Hochzeit kann ich nicht anziehen, da ist
sicher die Presse.« »Oh ja. Das wird sie sein, leider«, murmelt Beth.
Etwas aufgeregt bin ich am Freitag allerdings schon, als ich nach Italien
fahre. Peter habe ich nichts gesagt. Weiß er, dass ich komme? Irgendwie
bin ich aufgeregt, mir ist aber gar nicht klar, warum. Dann schaue ich in
den Rückspiegel und sehe mich lächeln. Ja, ich freue mich auf das
verlängerte Wochenende.
Beth erwartet mich schon und zeigt mir gleich mein Zimmer. Ich
begrüße Mama Lou und Beth erklärt mir, dass die anderen noch auf
einer Sitzung sind. »Die geht immer länger.
Deshalb freue ich mich ja so, dass du da bist. Komm, gehen wir in den
Wintergarten, Mama Lou bringt dir sicher gleich noch eine Kleinigkeit
zum Essen.« Danach plaudern wir. Sie fragt nach meinem
Wellness-Wochenende mit Fio und ich erzähle ihr von der
Schokopackung und auch vom Wochenende mit Tanja.
Plötzlich spüre ich ein mir bekanntes Kribbeln in meinem Rücken. Ohne
mich umzudrehen, weiß ich, dass Peter da ist. Schon kommt Steven auf
mich zu. »Mia, was für eine Freude, schön dass du kommen konntest,
Beth hat es fast nicht ausgehalten.« »Hallo Steven, hallo Peter.« Er nickt
mir zu. Kurz darauf kommen auch Stevens Eltern und ihr Großvater.
Ich begrüße alle. Sie verabschieden sich mit der Entschuldigung, dass es
ein anstrengender Tag war. Auch Peter geht relativ schnell. Ich bin etwas
enttäuscht.
Aber Steven lockert die Stimmung sehr schnell wieder auf und schon
nach kurzer Zeit lachen wir drei. So um Mitternacht verabschiede auch
ich mich ins Bett. Schon an der Tür spüre ich ihn. »Du hast dir Zeit
gelassen, Süße.« »Peter!«, flüstere ich und schon liege ich in seinen
Armen und küsse ihn. »Zieh dich aus, Mia, schnell!«
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