Eine fremde Welt 2 - Peter
jetzt kommen soll, in seine Hände und in
seinen Mund. Ich stöhne auf und sacke zusammen.
Müde bringt mich Peter in sein Bett. »Schlaf. Du wirst es nicht glauben,
aber auch wir zwei haben zwischendurch One-Night-Stands, er zwinkert
mir zu. Dass es mir einen Dämpfer gibt, lass ich mir nicht anmerken.
Nur ein One-Night-Stand? Das will er zugeben und ich soll mitmachen?
Egal, ich mache mir nichts vor. Ich nehme mir, was ich bekommen
kann. Also einen One-Night-Stand. Ich schlafe in seinen Armen friedlich
ein.
Den neuen Morgen beginnt er mit einem zärtlichen Fick. So heißt das
doch, sage ich zu mir, ein niedlicher kleiner Fick. Danach stehen wir
gemeinsam auf und duschen. Peter ist aufmerksam, zu aufmerksam. Er
dreht meinen Kopf zu sich, nimmt mein Kinn und sagt: »Ich habe
immer mit offenen Karten gespielt, Mia, das weißt du.« Er küsst mich.
Schaut mir aber dabei in die Augen. »Ich weiß«, ich drehe mich um und
ziehe mich an. Danach gehe ich mit Peter gemeinsam ins Gutshaus zum
Frühstück.
Beth schaut mich ungläubig an. Und auch Fiona blickt erstaunt. Jedoch
halten sich beide zurück, noch zurück.
»Du und Peter?« »Es war eine Nacht, Beth, eine Nacht, und ich möchte
nicht darüber reden. In Ordnung, ich hatte meinen Spaß, Peter hatte
Spaß, alles gut, Beth.«
Sie nickt, schaut mich aber etwas befremdlich an. »Und dein Lover?«
»Beth, du wirst jetzt nicht konservativ werden, gerade du.« Sie ist so nett
und wird etwas rot im Gesicht.
»Es war lieb von dir, dass du mich eingeladen hast, und wunderschön.
Jetzt muss ich aber losfahren, damit ich am Montag ausgeschlafen bin,
wenn der Arbeitsalltag wieder da ist.« Ich verabschiede mich von Beth
und steige ins Auto, um nach Hause zu fahren.
Im Rückspiegel sehe ich Fiona, die mir vom Fenster aus nachdenklich
nachschaut. Sie ist cleverer, als alle von ihr denken. Mit ihrer süßen
Flatterhaftigkeit verzaubert sie im wahrsten Sinne des Wortes die
Menschen.
»Kann ich mit dir reden, Steven? Heut Abend bei mir?« »Ja klar, ist was?
Ich muss was mit dir besprechen, bevor ich nach Deutschland
zurückfahre.« »Du machst mich neugierig.« »Also, kommst du vorbei?«
»Klar, Peter. Bis später.«
Um acht sitzen wir vor dem Kamin. Peter ist seltsam still, was mich sehr
verwundert. Ich fange das Gespräch nicht an, warte ab.
»Mia hat mir was zum Geburtstag geschenkt.« Jetzt werde ich
dann aber äußerst aufmerksam. »Der ist aber schon eine Weile her.« »Ja,
ich weiß. Ich hab mich noch nicht getraut. Ich musste mir erst noch
sicherer sein, sicherer sein, was Mia betrifft, ob sie dazu schon bereit ist.«
»Peter, was ist los?« »Sie hat mir einen Wunsch erfüllt. Ich habe sie vor
Wochen gefragt, ob sie mir bei einer Session zuschaut. Zuschaut, damit
sie versteht, was es heißt, jemanden zu schlagen, mit der Peitsche zu
schlagen. Du weißt, sie reagiert darauf sehr abweisend, eigentlich eher
panisch. Deshalb musste ich mir sicher sein, dass sie damit klarkommt.«
»Und das bist du?« »Nein, aber ich will sie so haben, verstehst du? Ich
muss sie so haben. Es ist wie eine Sucht, wie etwas, das ich haben muss,
aber nicht bekommen kann.« »Ja, und warum bin ich hier?« »Ich brauche
dich dazu, dich und dein Vertrauen und vor allem Beth.« Ich schau ihm
in die Augen. »Ich will dich darum bitten, dass du mir Beth anvertraust,
und ich will von dir, dass du dich während der Session um Mia
kümmerst. Dass sie sich nicht verrät, keinen Ton von sich gibt, mich
nicht ablenkt. Aber dass ich mir sicher sein kann, dass sich jemand um
sie kümmert, wenn sie es nicht vertragen sollte.« »Harter Tobak, mein
Bruder.« »Ich weiß.« »Ich werde es mir überlegen, mir Gedanken dazu
machen. Du weißt, dass ich sie dir jederzeit anvertraue, aber ich muss
trotzdem darüber nachdenken, Peter. Sie verträgt dein
Lieblingsinstrument nicht. Ihre Haut ist sehr empfindlich, vielleicht für
dich zu empfindlich.«
Zurück in Deutschland.
Der Herbst geht vorbei mit gelegentlichen Treffen mit Peter, die ich sehr
genieße. Aber die Dates sind mir zu kurz und ich merke, dass ich immer
mehr will. Sehnsuchtsvoll schaue ich aus dem Fenster. Ich glaube, ich
benötige noch ein paar Tage Urlaub. Dann dieses Angebot! Was mach
ich bloß damit? Der Umschlag mit dem Vertrag liegt mir schwer auf dem
Magen. Ein Bekannter hat mich empfohlen und sein Chef ist so
begeistert von mir gewesen. Das Problem an der Sache
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