Eine fremde Welt 3 - Fiona
darüber, und hörst zu
weinen auf. Morgen kommt Steven und ich rede mal mit ihm, wie er das
sieht. Ich vermute, Milans Papa ist hier die Hauptperson.« »Meinst du?«,
flüstert Emely hoffnungsvoll. »Ja, und jetzt schlaf, abgemacht?« »Ja,
Fiona. Ich versuch es.«
Leise schließe ich die Tür und gehe auf mein Zimmer, um mit Jonathan
zu telefonieren. Er bestätigt meine Vermutung, dass hier jemand anderes
die Finger mit im Spiel hat. Es bei den Erwachsenen noch nicht
vollständig angekommen ist, dass heutzutage jeder Zugang zu Bildung
und einer Chance auf einen Wunschberuf hat. Dass nicht immer der
Sohn in die Fußstapfen seines Vaters tritt und dieser nicht mehr bis ins
hohe Alter die Sprösslinge im Griff hat. Aber bei den Italienern scheint
das eben noch nicht im Bewusstsein von allen.
Ich verabschiede mich von Jonathan und wünsche ihm viel Spaß bei
Marc und Tanja.
Dort wird es äußerst nett, wie ich mir gleich gedacht habe, Dylan und
Sahra sind begeistert von den beiden. Ich sowieso. Ich mag Marc, sehr
sogar. Er ist ein bodenständiger Naturkerl, der im Anzug wie ein
perfekter Gentlemen wirkt und auch ist. Während einer Session ein
unnahbarer und sehr strenger, aber unendlich einfühlsamer Dom ist. Die
Vorstellung, dass wir in unmittelbarer Nähe vom Hof eine Klinik für
Kinder bauen, ist nach einem kurzen erklärenden Gespräch und mit
Blick auf das Modell von beiden begeistert aufgenommen worden. Marc
ist äußerst effizient und plant die Erweiterung des Kräutergartens etwas
um, damit die Bienen nicht zu nah an der Klinik fliegen. Auch sonst sind
sie gleich hilfsbereit und bieten Dylan und Sahra ihr Gästezimmer an für
die Zeit, die sie hier sind, bevor ihre Wohnung in der Klinik fertig ist. Es
läuft also alles sehr glatt, jetzt können wir anfangen, unser Projekt dem
Gemeinderat, Stadtrat und auch dem Landratsamt vorzustellen, damit
wir hoffentlich sehr schnell mit der Planung und Ausführung beginnen
können. Nach einem gemütlichen Abendessen gehe ich mit Marc nach
draußen, um mit ihm seinen allabendlichen Rundgang über den Hof und
zu den Bienenständen zu laufen. »Du hast keine Bedenken, Marc? Es ist
mir wichtig, dass es für euch in Ordnung ist. Es bedeutet schon etwas
Trubel. Naja, dieser wird sich in Grenzen halten, aber es wird eben mehr
Leben hier sein. Ich möchte nicht, dass ihr zustimmt aus irgendeiner
Dankbarkeit heraus.« Ich drehe mich zu ihm um, um seine Antwort zu
hören und ihm dabei in die Augen zu schauen. »Nein, Jonathan, das ist
für uns beide völlig in Ordnung und bietet einigen Menschen hier auch
Arbeit. Da du mir ja zusicherst, dass alles umweltverträglich
vonstattengeht und ich dir das auch glaube, passt das sehr gut.
Dann werde ich direkt und frage Marc: »Würdest du nächstes
Wochenende nach Genf kommen, zu mir und Fiona, um mit mir, Dylan
und Fiona eine Session zu veranstalten? Ich möchte mit Fiona einen
Schritt weitergehen. Ich will schauen, wie sie reagiert, wenn du sie
schlägst. Fiona den Hintern versohlst, so wie du es ihr schon
angekündigt hast. Ich möchte sehen, wie sie sich verhält, wenn du sie
fickst, und rausfinden, wie weit sie bereit ist, zu gehen.« Völlig perplex
schaut mich Marc an, um dann zu antworten: »Wow, Jonathan, mach mal
halblang. Verstehe ich das richtig? Du willst, dass ich der Mann bin, der
Fiona nach der Vergewaltigung und Entführung als Erster schlägt? In
einer Session? Und ich vermute, ohne dass Tanja dabei ist?« Es folgt ein
schlichtes »Ja« von mir. »Das ist ein sehr großes Vertrauen, das du mir da
entgegenbringst. Warum nicht Dylan?« »Er hat andere Qualitäten und er
selbst traut sich das nicht zu. Er meint, dass er Fiona, was das anbelangt,
nicht so einschätzen kann. Er will, dass es für sie perfekt ist. Er mag sie
unendlich gerne. Aber er traut es sich nicht zu.« »Dir ist klar, dass Peter
der absolut richtige Dom dafür wäre? Er hat den Umgang mit Schlägen,
die mit der Hand oder Peitsche ausgeführt werden, perfektioniert. Aber
ich verstehe dich, dass das wohl nicht geht«, kommt von Marc. Jonathan
grinst. »Nein, das ginge nicht. Ich weiß aber, dass du es mit ihm
aufnehmen kannst.« Marc lacht mich an. »Wir reden und besprechen
aber zuvor alles genau?« Ich strecke ihm die Hand hin. »Einverstanden?«
»Ja, Jonathan, einverstanden.« »Tanja wird es akzeptieren?« »Ich rede mit
ihr, aber wenn sie weiß, mit wem ich spiele, hat sie im
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