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Eine Freundschaft im Winter

Eine Freundschaft im Winter

Titel: Eine Freundschaft im Winter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kaya McLaren
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ein Fahrrad, im Wartezimmer saß ein sehr behaarter Mann mit einer Kniestütze. Jill vermutete, dass das Fahrrad dem Arzt gehörte. Sie nahm sich die Zeitschrift Skiing und setzte sich. Ihr blieb genug Zeit, um den Artikel über das Kicking Horse Mountain Resort in Kanada zu lesen und sich anzusehen, welche Skiausrüstung fürs nächste Jahr angepriesen wurde. Schließlich kam eine sportlich wirkende Frau mit wettergegerbtem Gesicht auf Krücken aus dem Behandlungszimmer gehumpelt. Hinter ihr folgte der Arzt im weißen Kittel. Er trug eine Brille mit dickem, dunklem Rand, und sein grau melierter Schnurrbart passte zu seinem dichten Haar. Sie fand, er sah nett aus.
    Er tätschelte der Dame die Schulter und sagte: »Wir sehen uns in zwei Wochen wieder.« Dann wandte er sich an den Mann mit der Kniestütze: »Dennis, schön, dich zu sehen.« Als er Jill erblickte, stutzte er. »Sie kenne ich noch nicht.« Er trat hinter den Empfangstresen, um einen Blick in den Terminkalender zu werfen. »Wer sind Sie?«
    »Ihre neue Krankenschwester?«, erwiderte sie.
    Er lächelte, bemerkte ihre Schwesternschuhe und hob dann den Blick zur Decke. »Danke«, seufzte er, als wäre sie die Antwort auf seine Gebete.

 
    35. Kapitel
    16. Mai: Kein Schneebericht verfügbar
    Die Skisaison beginnt am 31. Oktober.
Skipässe können online bestellt werden.
    D anke, dass du heute gekommen bist.« Mike hielt sein Paddel einen Moment lang ins Wasser, um die Richtung des Kanus zu korrigieren.
    »Es ist mir ein Vergnügen!« Jill, die vorn saß, drehte sich zu ihm um und lächelte ihn an. »Wie viele Elfjährige wollen schon an ihrem Geburtstag etwas so Cooles machen?«
    Cassie und Mauricio fuhren in Mikes und Kates Kajaks ein ganzes Stück vor ihnen. Cassie wollte unbedingt bis zum Wasserfall am Ende des elf Kilometer langen Stausees paddeln.
    »Letztes Jahr war ihr Geburtstag ziemlich schrecklich. Kate hatte furchtbare Schmerzen und musste Morphium nehmen. Ich weiß nicht, wie viel sie davon mitbekommen hat. Wir haben einen Kuchen mit ins Krankenhaus gebracht, und Cassie hat dort die Kerzen ausgepustet. Auf einmal hat die Kleine angefangen, bitterlich zu weinen. Es war grauenvoll. Und in diesem Jahr ist es ihr erster Geburtstag ohne ihre Mom. Ich glaube, sie hatte Angst davor.«
    »Sie versteckt ihre Gefühle ziemlich gut. Aber ich habe mir schon gedacht, dass es ein schwerer Tag für sie wird.«
    »Du bedeutest ihr viel. Also danke, dass du da bist.«
    »Sie bedeutet mir auch viel«, entgegnete Jill und paddelte weiter.
    »Sieh mal, da oben ist ein Rotschwanzbussard!«, sagte er. Sie hielten kurz inne, um den kreisenden Vogel zu beobachten. »Und jetzt holen wir sie mal wieder ein, okay?«
    Jill nickte und tauchte ihr Paddel ins Wasser.
    Mike ertappte sich dabei, auf ihre Haare zu starren, auf ihren Nacken, die Schultern, den Rücken und ihre Hüften. »Was war dein schönster Geburtstag?«, fragte er.
    »Ach, das ist nicht schwer. Als ich sechs wurde, wachte ich morgens auf, und in meinem Zimmer stand ein nigelnagelneues Fahrrad. Kann es etwas Besseres geben?«, sagte sie. Ihr Herz schmerzte ein wenig, als sie an ihre Eltern dachte und daran, wie sehr sie sie liebten – sie hatten sicherlich auch viele Dinge richtig gemacht. »Was ist mit dir?«, wollte Jill wissen.
    »Als ich zwölf wurde, sind mein Dad, mein Onkel und einige Männer von der Wache – mein Dad war auch Feuerwehrmann – mit meinen Freunden und mir campen gefahren. Sie haben uns erlaubt, schmutzige Witze zu erzählen und laut zu fluchen, solange wir geschworen haben, zu Hause keinen Ton davon zu erzählen.«
    Jill lachte. »Typisch Männer!«
    »Ja, wenn man zwölf ist, glaubt man noch, dass es genau diese Dinge sind, die einen Mann ausmachen.«
    Sie lachte wieder.
    »Ich habe oft auf der Feuerwache Geburtstag gefeiert, weil mein Dad arbeiten musste, und das war immer ziemlich cool. Das heißt, für mich war es normal, meine Freunde allerdings waren immer total begeistert, auf der Wache sein zu dürfen. Dad hat uns mit dem Schlauch auf eine Zielscheibe schießen und Kegel umspritzen lassen.«
    »Das war sicher lustig!«, sagte sie.
    »Wenn du willst, kannst du deinen nächsten Geburtstag gern dort feiern. Ich denke, das würde den Jungs gefallen. Und bring ruhig ein paar Freundinnen mit«, witzelte er.
    Jill lachte noch lauter. »Ich glaube, ich wohne schon zu lange im Zwinger, denn mir sind dazu gerade mindestens vierzehn schmutzige Witze eingefallen.«
    »Keine Sorge«,

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