Eine Freundschaft im Winter
Skifahren Krämpfe hast. Und am Ende jedes Tages möchte ich mit dir ins Bett schlüpfen und mit dir in meinen Armen einschlafen. Ich liebe dich so sehr, wie du es zulässt.«
Er sank auf ein Knie, hielt ihr den Ring entgegen und sah sie erwartungsvoll an.
Lisa lächelte und setzte sich auf sein Knie. Dann küsste sie ihn und flüsterte ihm ins Ohr: »Ja.«
36. Kapitel
1. Juni: Kein Schneebericht verfügbar
Die Skisaison beginnt am 31. Oktober.
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W es Huesser hatte sich sein Anwaltshonorar redlich verdient. Als alles vorbei war, verfügte der Richter, dass das Vermögen flüssiggemacht und vierzig zu sechzig zugunsten von Jill aufgeteilt werden sollte. Außerdem wurde ihr fünf Jahre lang Ehegattenunterhalt zugesprochen.
Als Jill den Gerichtssaal verließ, kam David auf sie zu.
»Jill, ich wollte dir nur sagen, wie leid es mir tut, dass ich dir so viel Schmerz zugefügt habe.«
Sie sah ihn an und erkannte für einen flüchtigen Moment den Mann, den sie einst geheiratet hatte. »Danke.«
»Ich hoffe, wir können eines Tages zusammen einen Kaffee trinken gehen und wie Freunde miteinander reden«, sagte er und blickte ihr tief in die Augen.
Sie wusste nicht, was sie davon halten sollte, also zuckte sie nur mit den Schultern.
Er reichte ihr einen Umschlag. »Vielleicht magst du das später lesen.«
»Okay.«
»Ich kann nicht glauben, dass es das letzte Mal sein könnte, dass ich dich sehe«, sagte er.
Ja, das wäre möglich, dachte sie.
»Auf Wiedersehen, Jill. Ich wünsche dir nur das Beste.«
»Auf Wiedersehen, David. Es war eine wichtige Erfahrung.« Mehr fiel ihr dazu nicht ein.
Er versuchte nicht, sie zu umarmen oder auf die Wange zu küssen, und dafür war sie ihm dankbar. Auch nahm er nicht ihre Hand und drückte sie, wie Leute es taten, wenn jemand gestorben war. Auch dafür war sie dankbar. Als sie das Gericht verließ, sah sie, dass diesmal keine Frau auf ihn wartete. Diesmal stieg er allein in seinen BMW und fuhr davon.
Sie nahm sich ein Taxi zum Flughafen. Und während der Fahrt machte sie auf dem Rücksitz seinen Umschlag auf und las die Karte.
Liebe Jill,
ich möchte dir für all die schönen Zeiten danken. Dafür, dass du mich überhaupt geheiratet hast, für die Reisen auf die Bahamas und nach Mexiko, dafür, wie du aus Feiertagen immer etwas Besonderes gemacht hast, dafür, wie du mir das Gefühl gegeben hast, geliebt zu werden.
Ich möchte mich dafür entschuldigen, dich enttäuscht zu haben. Ich glaube, ich werde den Rest meiner Tage mit dieser Reue leben müssen, und ich hoffe, du kannst mir eines Tages vielleicht vergeben. Ich war wohl nicht stark genug, um unseren Verlust zu überstehen.
Ich liebe dich, Jill, und ich werde dich immer lieben.
Dein David
Sie fragte sich, ob seine Geliebte ihn sitzen gelassen hatte. Aber nichtsdestotrotz wusste sie die Geste zu schätzen.
Auf ihrem Rückflug nach Denver dachte sie darüber nach, welche Möglichkeiten sich ihr nun boten. Sie könnte sich mit dem Geld ihr eigenes kleines Haus kaufen. Es war möglich.
Ihre Gedanken wanderten zurück zu David, und sie stellte sich vor, wie es sein mochte, eines Tages tatsächlich eine Tasse Kaffee mit ihm zu trinken. Es war nicht so, dass sie ihm nicht verzieh. Sie hasste ihn nicht einmal. Es war einfach so, dass sie lieber mit Mike Kaffee trinken wollte.
Sie dachte an Mikes Grübchen und das Funkeln in seinen Augen, und ihr wurde klar, dass sie es kaum erwarten konnte, ihn wiederzusehen.
Sie hätte nicht geglaubt, dass sie ein Gefühl der Erleichterung spüren würde, doch so war es – die Last der Vergangenheit hob sich von ihrer Brust, von ihren Schultern, von ihrem Herzen. Sie spürte, wie das nächste Kapitel in ihrem Leben aufgeschlagen wurde, und war bereit für alles, was kommen mochte.
37. Kapitel
3. Juni: Kein Schneebericht verfügbar
M ike löffelte Blaubeerteig ins Waffeleisen. »Cassie, ich möchte etwas mit dir besprechen.«
Cassie fragte sich, ob sie in Schwierigkeiten steckte. Mike drehte sich zu ihr. Er wusste nicht, wie er beginnen sollte, also sagte er geradeheraus: »Ich habe mich in Jill verliebt.«
»Das habe ich mir schon gedacht«, erwiderte Cassie.
»Es verwirrt mich, weil ich deine Mutter geliebt habe und noch immer liebe. Manchmal habe ich deshalb das Gefühl, meine Empfindungen wären falsch. Andererseits weiß ich, sie hätte gewollt, dass ich ein schönes Leben habe … Ein schönes Leben, angefüllt mit
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