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Eine Freundschaft im Winter

Eine Freundschaft im Winter

Titel: Eine Freundschaft im Winter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kaya McLaren
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Hans recht, und man fand einen neuen Job in einer im Skigebiet gelegenen Kleinstadt nicht über Websites und Kleinanzeigen in Lokalzeitungen. Vielleicht war es wirklich nötig, einfach hinauszugehen und mit den Leuten zu sprechen, um den Job zu finden, den sie haben wollte.
    Als sie in den Zwinger zurückkam, saßen Tom und Hans beim Frühstück und wappneten sich für einen Tag, an dem sie Fenster putzen wollten – in der Saisonpause war das ihr Job.
    »Du kommst spät«, stellte Hans fest. »Hast du die Zeit mit Mike heute Morgen genossen?«
    Jill verzog das Gesicht. »Ich war bei Lisa am Computer und habe versucht, einen Job für die Zeit nach der Scheidung zu finden, wenn mein Ex mir keine tausend Dollar pro Monat mehr bezahlt.«
    »Du könntest mit uns zusammen Fenster putzen«, schlug Tom vor.
    »Schön, das zu wissen«, sagte Jill grinsend und ging in ihr Zimmer, um ihre Garderobe zu sichten, falls es denn zu einem Vorstellungsgespräch kommen sollte. Sie nahm ein paar Kleidungsstücke aus dem Karton und breitete sie auf dem Bett aus. Nichts schien wirklich passend zu sein.
    »Jill?« Sie erkannte die Stimme sofort. Mike. »Tom und Hans sind gerade gegangen, als ich kam. Sie meinten, ich solle einfach reingehen. Ich hoffe, das ist in Ordnung.«
    »Sicher«, entgegnete sie irritiert.
    »Netter Spiegel«, sagte er und zeigte zur Decke.
    »Ja, ich bin etwas abartig veranlagt«, entgegnete sie trocken.
    »Wir haben uns lange nicht gesehen.«
    »Na ja, am ersten Morgen danach – äh – bist du nicht gekommen, also dachte ich, du würdest vielleicht ein bisschen Abstand brauchen«, erklärte Jill, während sie die Kleider zusammenfaltete und in den Karton zurücklegte.
    »Ich musste zu einem Einsatz. Ein Auto hatte sich auf dem Highway überschlagen. Es hat eine ganze Weile gedauert.«
    »Ach so«, sagte Jill und fühlte sich albern, weil sie sich vorschnell ein Urteil gebildet hatte.
    »Cassie hat am sechzehnten Mai Geburtstag. Sie möchte im Staubecken am Wasserfall Kanu oder Kajak fahren. Hat sie dich schon gefragt, ob du uns begleiten möchtest? Sie hat mir erzählt, sie wolle dich und Mauricio einladen.«
    »Bis jetzt noch nicht. Vielleicht hat sie es sich ja anders überlegt«, erwiderte Jill.
    »Nein, bestimmt nicht. Sie war wahrscheinlich nur abgelenkt durch Hausaufgaben oder so etwas. Bitte, Jill, halte dir den Tag frei. Es ist ein Sonntag. Ich weiß, dass es ihr viel bedeuten würde, wenn du kommst.«
    »Gut«, sagte sie.
    »Weißt du was? Gestern Abend haben wir Heather nach Denver gebracht. Kennst du Heather? Sie arbeitet für Dr. Westin in der Praxis für Sportmedizin. Sie ist im achten Monat schwanger und hat bis zum Geburtstermin Bettruhe verordnet bekommen. Sie hat mir gesagt, dass sie anschließend Mutterschaftsurlaub nehmen will, und dass sie und ihr Mann zudem über einen Weg nachdenken, damit sie gar nicht mehr wiedereinsteigen muss. Dr. Westin hat also keine Krankenschwester mehr. Nur zu deiner Information.«
    »Danke für den Hinweis«, sagte sie.
    »Also … Ist alles in Ordnung zwischen uns?«, fragte er.
    »Ja, alles in Ordnung«, entgegnete sie, obwohl sie sich noch immer unsicher fühlte.
    Er sah wieder zur Decke. »Ich glaube, ich habe gerade mein neues Interessengebiet entdeckt«, scherzte er.
    Sie lachte. »Jetzt verstehst du sicher, warum ich einen Neuanfang nötig habe.«
    Er lächelte und nickte. »Ich bin froh, dass ich den legendären Zwinger mal von innen sehen konnte.«
    »Falls jemand mitbekommen hat, dass du hier bist, ist dein Ruf im Eimer«, zog Jill ihn auf.
    »Das war es wert«, sagte Mike, ergriff ihre Hand und zog Jill an sich. Er küsste sie zärtlich. »Sosehr ich mein neues Interessengebiet auch erkunden und dir deine unerwartete Belohnung geben möchte, verzichte ich schweren Herzens im Moment darauf. So hast du die Möglichkeit, gleich zu Dr. Westin zu gehen und dir die Stelle zu sichern, damit du hier in Sparkle bleiben kannst.«
    Jill lachte.
    Er küsste sie noch einmal, zeigte zur Decke und sagte: »Das können wir auch später noch näher erkunden.« Dann ließ er Jill allein, damit sie ihre alten Schwesternschuhe aus der hintersten Ecke des Kleiderschranks hervorkramen konnte.
    Jill hielt die Mappe mit ihrem Lebenslauf und der Kopie ihres Abschlusszeugnisses im Bereich Gesundheits- und Krankenpflege fest umklammert. Nervös ging sie den schmalen Weg zu dem alten blauen Bergarbeiterhäuschen hinauf, in dem Dr. Westin seine Praxis hatte.
    Auf der Veranda stand

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