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Eine für alle

Eine für alle

Titel: Eine für alle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Paretsky
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Barbara im Belmont Diner - sie wird Ihnen sagen, dass es wahr ist.« »Kennen Sie ein Motel, das Sie reinlässt, so wie Sie aussehen? Sie haben nicht mal Schuhe an. Es ist besser, wenn ich Sie nach Hause bringe. Wenn Sie sich ernste Sorgen machen, stelle ich jemanden ab, der alle zwanzig Minuten an Ihrem Haus vorbeifährt.«
    Ich fühlte mich schwach und hilflos, von dem Buddha im Stich gelassen. Ich kämpfte gegen den Impuls an, weinend auf dem Boden zusammenzusacken. »Dann bringen Sie mich besser bis zur Wohnungstür. Heute Nacht werde ich mit niemandem fertig, der mich anfällt.«
    »Okay, Mädchen, okay. Persönliche Polizeieskorte. Schutz rund um die Uhr, jedenfalls bis Sie wieder aus dem Bett heraus sind. So, kommen Sie. Detective Finchley muss nachdenken. Hässliche Arbeit, da hat er nicht gern Publikum.«
    Ich schaute Finchley an. »Du glaubst mir also? Was hat Neely dir gesagt?«
    Er gestattete sich ein kleines Lächeln. »Gegen zwei ist ein Mann mit einer Kugel im linken Schenkel ins Christ Hospital eingeliefert worden. Er behauptet, seine Waffe sei versehentlich losgegangen, als er sie gereinigt hat. Könnte dein Typ sein - könnte aber auch stimmen, was er sagt. Und was den Rest deiner Geschichte anlangt - das ist keine Geschichte, Vic. Das ist bloß eine andere Methode, ein Unternehmen und einen Todesfall zu sehen. Aber ich werde mich noch mal damit befassen. Jetzt lass dich von Conrad nach Hause bringen. Er ist mit den Nerven am Ende, seit er gehört hat, dass wir dich aus der Brühe gefischt haben.«
    Noch eine andere Methode, dieselbe Geschichte zu sehen. Rawlings war nicht wütend auf mich, nur besorgt. Vielleicht passte der Buddha doch auf mich auf. »Ich will meine Pistole zurück, Terry. Ich habe einen Waffenschein.« Ich ließ die Pferdedecke fallen und zog die Brieftasche aus der Hosentasche. Sie war verklebt von Schlamm und Wasser. Ich zerrte sie auf und versuchte, die verschiedenen Ausweise und Kreditkarten aus den durchnässten Fächern zu ziehen.
    Finchley schaute mir eine Weile dabei zu, dann gab er nach und reichte mir die Smith & Wesson. »Ich sollte die Ballistik deiner Waffe mit der Kugel vergleichen lassen, die sie im Christ Hospital herausgeholt haben. Und dann sollte ich dich festnehmen, weil du auf den Typ geschossen hast.« »Und dann gäbe es einen großen Prozess, damit ich beweisen kann, dass es Notwehr war, mit seinen sechs Kumpeln als einzigen Zeugen.«
    »Es ist verlockend, Vic. Äußerst verlockend. Wetten, dass mir das beim Lieutenant eine Beförderung einbringen würde? Sei in Zukunft lieber vorsichtig, wenn du mit diesem Ding herumballerst.«
    »Ja, Detective«, pflichtete ich ihm lammfromm bei. Ich nahm das Magazin heraus und steckte es in die Jeanstasche, ehe ich die Pistole in der Halfter verstaute. Eine rostige Waffe konnte üblen Schaden anrichten.
    Rawlings hob die Decke auf und legte sie mir um die Schultern. Ich stützte mich beim Hinausgehen dankbar auf seinen starken Arm.

34
    Der starke Arm des Gesetzes
    Ich war so erschöpft, dass ich erst, als ich eine Weile ergebnislos mit den Schlüsseln herumgefummelt hatte, merkte, dass etwas nicht stimmte. »Jemand hat versucht einzubrechen, aber bloß das Schloss kaputtgemacht.«
    Meine Lippen waren verschwollen von der Müdigkeit; die Worte kamen als unverständliches Gebrabbel heraus. Rawlings warf einen Blick auf die Tür und sah den Schaden sofort. Er kläffte Befehle in das Mikrophon an der Jacke, ehe ich es richtig mitbekam.
    Ich legte eine Hand auf das Mikro. »Nicht jetzt, Sergeant. Bitte. Ich muss schlafen - heute Nacht ertrage ich einfach keine weiteren Diener und Schützer mehr. Wir können nach hinten gehen, vielleicht kommen wir dort hinein. Und wenn nicht ... dann schlafe ich auf Mr. Contreras' Couch.« Mit dem Geist von Mitch Kruger. Bei dem Gedanken schauderte mir. Rawlings schaute mich skeptisch an. »Sehen wir mal, was wir hinten vorfinden«, wich er aus.
    Meine Beine schienen sich vom Rumpf getrennt zu haben. Sie bewegten sich schwerfällig und roboterartig, aber mit dem bestürzenden Hang, ohne Vorwarnung umzuknicken. Rawlings, die Waffe in der rechten Hand, legte den Arm um mich, nachdem ich das erste Mal zusammengesackt war. Als er sah, wie schwach ich war, fuhr er um den Block herum zur Gasse hinter dem Haus.
    Ehe er in den Hof ging, beleuchtete er mit einem hellen Punktstrahler die Treppe und alle Winkel. Ich hörte hinter Mr. Contreras' Tür Peppys schwaches Bellen. Im Eckschlafzimmer von

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