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Eine ganz andere Geschichte

Eine ganz andere Geschichte

Titel: Eine ganz andere Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hakan Nesser
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Gedanken über Asunander macht?
    Aber es gab natürlich auch eine andere Seite. Es war nicht leicht, mit Asunander auszukommen. Das war schon während der kurzen Zeit vor dem Baseballschläger so gewesen, und hinterher wurde es nicht besser. Barbarotti erinnerte sich, wie Backman versucht hatte, sich ihm zu nähern, vielleicht hatten es die anderen auch probiert. Es hatte sich nicht gelohnt.
    Zu diesem Schluss kam Barbarotti, während er beim Eisenbahntunnel war und rechts in die Storgatan abbog. Und wenn er vorher geglaubt hatte, dass die sonderbaren Wendungen in diesen Ermittlungen endlich ihr Ende gefunden hatten, dann gab es zumindest noch diese Merkwürdigkeit.
    Whisky und Theorie daheim bei Asunander.
    Er schüttelte die Hand und hieß ihn willkommen.
    »Danke«, sagte Barbarotti. »Ja, ich glaube, es ist wirklich das erste Mal, dass ich sehe, wie du wohnst.«
    »Ich weiß«, sagte Asunander. »Ja, ich bin wohl schon so ein ziemlicher Einzelgänger. Leider, ist halt so gekommen.«
    Das waren die persönlichsten Äußerungen, die Barbarotti jemals von dem Kommissar vernommen hatte. Und es ging noch weiter.
    »Ich hatte mal einen Hund, aber im Frühling musste sie eingeschläfert werden. Ist nur acht Jahre alt geworden.«
    »Oh«, sagte Barbarotti.
    »Hüftleiden, zum Schluss konnte sie fast gar nicht mehr gehen. Hat wohl zu viele Welpen gekriegt. Ja, ich weiß wohl, dass ihr mich als ein bisschen verschroben anseht. Und ich weiß, dass ich so meine Makken habe.«
    Gunnar Barbarotti nickte und folgte Asunander in ein großes Wohnzimmer. Die Bücherregale bedeckten drei Wände vom Fußboden bis zur Decke. Ein einziges Bild. Ein großes Ölgemälde zwischen den Fenstern, es stellte einen einsamen, windgepeitschten Baum auf einer öden, gelb getönten Ebene vor.
    »Aber ich habe noch drei Jahre, bis ich eine anständige Pension einstreichen kann, bis dahin werdet ihr mich nicht los.«
    »Ich habe nie …«, setzte Barbarotti an, doch der Kommissar wedelte mit der Hand und unterbrach ihn.
    »Du brauchst dich nicht zu rechtfertigen. Ich weiß, wie die Dinge stehen, und du weißt es auch. Aber darum geht es heute Abend nicht. Möchtest du einen Whisky oder einen Cognac?«
    »Whisky«, sagte Barbarotti. »Mit einem kleinen Schuss Leitungswasser bitte.«
    »Ausgezeichnet«, sagte Asunander, »dann sind wir auf einer Wellenlänge.«
    Sie ließen sich jeder in einem gut eingesessenen Ledersessel nieder mit einem kleinen Tisch aus fast schwarzem Holz zwischen sich. Vielleicht Ebenholz. Wie konnten beide Sessel so abgenutzt sein?, fragte sich Barbarotti insgeheim. Sitzt er abwechselnd jeden zweiten Abend in einem? Oder hat seine Frau in dem einen gesessen … ja, das war wohl naheliegender, sie hatten schon einige Jahre auf dem Buckel. Asunander hatte bereits Flasche, Gläser und eine Karaffe mit Wasser geholt. Außerdem zwei kleine Schalen, eine mit Oliven, eine mit Nüssen. Einen Aschenbecher mit Pfeife und Streichhölzern. Er schenkte ein paar Zentimeter im Glas ein, machte Barbarotti ein Zeichen, selbst sein Wasser zu dosieren.
    »Du hast gesagt, du hast eine Theorie?«, fragte Barbarotti.
    »Stimmt«, bestätigte Asunander. »Fällt dir übrigens auf, dass meine Zähne heute gar nicht klappern?«
    »Ja, das ist mir schon aufgefallen«, sagte Barbarotti.
    »Ich versuche einen neuen Kleber. Der scheint richtig gut zu funktionieren, aber ich will es nicht beschreien!«
    »Warum hast du das nicht mit Jonnerblad und den anderen besprochen?«, fragte Barbarotti. »Ich meine, die Theorie.«
    Asunander saß ein paar Sekunden lang schweigend da. »Aus zwei Gründen«, erklärte er dann. »Ich mag Jonnerblad nicht. Ich mag dich und Backman lieber. Aber man kann ja eine Dame nicht auf einen Whisky zu sich nach Hause einladen.«
    »Hm«, sagte Barbarotti.
    »Und ich hatte das Gefühl, dass etwas Starkes gebraucht wird.«
    »Backman verträgt sicher einen Whisky«, sagte Barbarotti.
    »Meinst du? Nun ja, der andere Grund ist, dass ich nicht wage, ihr zu vertrauen. Meiner Theorie. Und ich habe keine Lust, von diesen blöden Lackaffen aus Stockholm ausgelacht zu werden. Wollte zuerst hören, was du davon hältst.«
    »Du machst mich neugierig«, sagte Barbarotti.
    »Gut«, sagte Asunander. »Du wärst auch ein verdammt schlechter Polizist, wenn du nicht neugierig wärst. Also, darauf prost!«
    »Prost«, sagte Barbarotti.
    Sie tranken. Der Kommissar verzog den Mund zu einem verbitterten Lächeln und stellte das Glas ab. Barbarotti

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