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Eine geheime Liebe - Roman

Titel: Eine geheime Liebe - Roman
Autoren: PeP eBooks
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ewig so weitergehen. Mein Körper hatte Angst, es könnte das letzte Mal sein. Er spürte vielleicht schon die bitteren Tränen des nächsten Tages und verlangte von mir, Dich mit einer Gewalt zu lieben, die er nie zuvor erlebt hatte. Um den Zellen ein Gefühl einzubrennen, das unauslöschlich werden sollte. Stärker als die Lust spüre ich Deinen Geruch, der jetzt, viele Tage später, nur noch ein ungewisser Moment ist. Die Zeit, dieser grausame Feind, begeht jeden Tag denselben Fehler - sie vergeht. Niemand von uns weiß, was morgen sein wird. Welche Bedürfnisse werden wir morgen haben? Wirst Du es zulassen, dass sich unsere so verschiedenen und perfekten Körper wieder begegnen? Es wird anders sein als in dieser Nacht. Jetzt sind wir bereit.
    Einen Mann zu erregen, ist eine List der Fantasie. Wie einem Kind Nahrung zu verabreichen. Nicht eine Sekunde lang habe ich Dich in dieser Nacht verloren. Ich wollte Dich in mir aufnehmen, um mich Dir zum Geschenk zu machen. Wir haben uns nicht verführt, wir haben uns Lust
geschenkt. Frieden. Einsame Seelen in immer noch jungen Körpern, die sich in einer namenlosen, zeitlosen Nacht vereint haben. In einem kleinen, wenig bequemen Bett. Ich werde Dich wiedersehen, und wir werden anders sein. Diese Nacht hat sich in unsere Haut eingebrannt, indem sie uns eine Lust geschenkt hat, die sich nicht über die Zeit retten lässt. Wie Dein Orgasmus in meinem Mund, dieser Höhle der Freude und des Schmerzes. Der für eine Nacht Frieden gefunden hat. In der unendlichen Umarmung. Ich liebe Dich,
    C.
     
     
    Gestern haben wir uns geliebt. Das gesamte Konzert über hatte ich Angst, dass Du keine gute Entschuldigung gefunden haben könntest. Du bist in das Zimmer hochgestiegen, um mir ein Geburtstagsgeschenk zu bringen. Bis nachts hattest Du das Paket in Deinem Koffer. Du bist zu mir gekommen und hast mich auf die Schulter geküsst, die ein vor Jahren erworbenes, minimalistisches Kleid unbekümmert frei ließ. Du hast Deine Lippen genähert, ohne Dich zu bewegen, und in dieser winzigen Berührung war Deine ganze innere Erregung zu spüren. Ich bot Dir meinen Nacken dar, spürte der heißen Welle Deiner Lippen nach und überließ mich dieser Bewegung. Dann habe ich mich umgedreht, habe Dein Gesicht in die Hände genommen und Deine Stirn geküsst. Du warst unsicher. Die Augen mussten zustimmen, damit wir uns nicht verloren. In der
Luft lag eine große Leichtigkeit, und wir konnten nicht lächeln. Unbeholfen haben sich Deine Finger am Reißverschluss meines Kleides versucht. Mein Körper hatte seinen Auftritt vor Dir. Braun gebrannt und glücklich habe ich Dein Hemd aufgeknöpft, mit provozierender Langsamkeit. Die Bündchen waren schon offen und haben mir die Arbeit erleichtert. Nie habe ich es geschafft, einem Mann elegant sein Hemd auszuziehen, und Unterhemden habe ich immer schon gehasst. In einem der wenigen Momente, die ich von meinem Vater in Erinnerung habe, liegt er mit meiner Mutter im Bett, in einem seiner uneleganten blütenweißen Baumwollunterhemden.
    Ich habe Dich aufs Bett gelegt. Deine Beine blieben fest auf der Erde. Deine defensive Stärke und eine kleine Frau rittlings auf Dir drauf. Ich habe Dich mit Zärtlichkeiten eingefangen. Deine Handfläche habe ich geküsst und Dir die Augen verschlossen, wie man es bei einem Kind tut, wenn es einschlafen soll. Du hast mich Dich in Besitz nehmen lassen. Dir hat das Hotel gefallen, weil es die Strenge und Neutralität von nur selteneren Begegnungen hat.
    Mein Geliebter, die Gewöhnung an einen Körper hat nichts mit Zeit und Erfahrung zu tun. Der Deine war so verfügbar, so egoistisch und kindlich, dass er sich selbst als Geschenk einforderte. Deine Hände überschritten die Grenze des Anständigen, die Du ihnen bis zu diesem Moment verordnet hattest. Wir haben gespielt mit diesem Körper eines Mannes und einer Frau, die ihr Begehren monatelang unterdrückt hatten. Ohne zu begreifen, dass alles Leugnen
die Sache nur noch schlimmer macht. Was sind wir nur für Idioten, dass wir das nicht bedacht hatten.
    »Ich begehre dich«. Das hast Du geseufzt, mich dann aber unendlich lange gestreichelt. In jener Nacht hatten wir keine Eile. Wir haben uns für die übermäßige Abwesenheit entschädigt. Das Nachher ist eine Falle, die in die Banalität führt. Wir sind nicht hineingetappt. Dafür liebe ich Dich.
    C.

Dritter Satz
    Sonntag

    Es war ein klagender Klang, und er drang zu den immer noch schneebedeckten Bäumen hinaus, während der
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