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Eine geheimnisvolle Lady

Eine geheimnisvolle Lady

Titel: Eine geheimnisvolle Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Campbell
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sie. Erfolglos versuchte sie ihr Kinn zu befreien, das er sanft, aber eisern festhielt.
    »Viel mehr würde ich gewinnen. Du unterschätzt dich, meine Liebste.«
    Würde er doch nur endlich aufhören, sie so zu nennen! Wann immer sie diese beiden provozierenden Worte hörte, in diesem samtigen Bariton ausgesprochen, strömte das Blut heißer und schneller durch ihre Adern. Entschlossen redete sie sich ein, solche süßen Koseworte habe er schon tausend Frauen zugeflüstert und niemals ernst gemeint.
    Doch das war schwer zu glauben, wenn er sie so anschaute, als wäre sie kostbarer als reines Gold.
    Weil sie fürchtete, schwach zu werden, zwang sie sich, die Stirn zu runzeln. »Lass mich los!«
    Lachend schüttelte er den Kopf. Wenn sie sich wirklich befreien wollte, müsste sie etwas energischer kämpfen. Das wurde ihr allmählich klar. Gegen ihren Willen hielt er sie wohl kaum fest. Und ihre Willenskraft war so biegsam wie ein Weidenzweig. Das hatte der dreiste Schurke natürlich bemerkt.
    »Du hast mir einen Abschiedskuss versprochen.«
    »Keineswegs. Aber ich verspreche dir, dass ich dich zur Tür begleiten werde.«
    »Welch ein Temperament«, flüsterte er. Sein Mund berührte ihren, sanft und zärtlich, im Gegensatz zum ersten Kuss. Mit dem hatte er seine Überlegenheit demonstriert.
    Dianas Lippen blieben geschlossen, obwohl das Feuer wie flüssiger Honig bis zu ihren Zehen hinabfloss. Sicher glaubte er, wenn er sie jetzt noch ein kleines bisschen ermutigte, würde sie dahinschmelzen. Genau genommen irrte er sich nicht. Aber sie würde bis zum Ende kämpfen – und dann in seinen Armen zusammenbrechen …
    Oh Diana, wolltest du ihn nicht zu seinem eigenen Wohl fortschicken? Wie ist aus deinem Entschluss dieses alberne, erregende Spiel entstanden?
    Ashcrofts Hand glitt von ihrem Kinn bis zu ihrem Hals hinab und berührte den rasenden Puls. Unter dem engen Oberteil ihres Kleids schwollen ihre Brüste an. Voller Sehnsucht nach seinen Fingern, seinen Lippen. Seit der ersten Begegnung begehrte sie ihn. Und was während der letzten Tage geschehen war, hatte das Verlangen noch geschürt, statt es zu stillen. Wann immer sie bekam, was sie wollte, wünschte sie sich noch mehr.
    Ashcroft war für sie wie Opium.
    Nun hauchte er winzige Küsse auf ihre Mundwinkel, den Amorbogen in der Oberlippe, das Kinn, die Nase. Zweifellos führten sie einen Krieg gegeneinander. Er strebte ihre Kapitulation an, fest überzeugt von seinem baldigen Sieg. Eigentlich hatte sie erwartet, er würde sie mit wilder Leidenschaft bekämpfen, die stets eine so verheerende Wirkung auf sie ausübte. Stattdessen umgarnte er sie mit süßer Zärtlichkeit. Mit jedem Kuss schwächte er ihren Widerstand.
    Nun küsste er die flatternden Lider, die Brauen, die Schläfen. Ihr Mund wollte mit seinem verschmelzen. Aber er reizte sie nur mit diesen spielerischen Küssen.
    Konnte man aus reinem Frust sterben? Wenn ja, waren Dianas Tage gezählt. Leise stöhnte sie und ballte die Hände so fest, dass sich die Fingernägel in ihre Haut gruben. Wenigstens half ihr dieser Schmerz, etwas klarer zu denken, stärkte ihre Gegenwehr.
    »Ich werde mich nicht anders besinnen«, verkündete sie mit heiserer Stimme und verdarb den Effekt ihrer Worte, indem sie den Kopf schief legte und den Kontakt seiner Lippen mit ihrer Wange verlängerte.
    »Ja, ich sehe, deine Entschlossenheit ist ein unerschütterlicher Fels«, flüsterte er und umfasste ihren Nacken. Er gab nicht einmal vor, er würde sie zwingen, seine Küsse zu akzeptieren. Schlimmer noch, sie erweckte nicht einmal den Anschein, seine Aufmerksamkeit wäre ihr unangenehm. »Nichts wird dich veranlassen, klein beizugeben«, fuhr er seufzend fort. »Kein Sturm. Kein Regen. Kein Eis. Wie ein gigantischer Monolith aus der Antike erscheinst du mir. Aus dem Umkreis vieler Tausend Meilen werden die Menschen herbeieilen, um dich zu bewundern. Wie Stonehenge.«
    Oh, er war unmöglich. Bei der Vorstellung, Diana Carrick würde sich im einsamen Glanz aus der Salisbury Plain erheben, vor einem staunenden Publikum, musste sie kichern. »Hör auf!« Sie wünschte, ihre Stimme würde zu einem gewaltigen Monolithen passen. Doch die beiden Worte klangen in ihren eigenen Ohren atemlos, und sie wusste, das Ende des Kampfs war unvermeidlich.
    »Womit soll ich aufhören?« Er knabberte an einem Ohrläppchen, und sie seufzte lustvoll.
    »Das weißt du.« Beinahe erlag sie der Versuchung, seinen Hals zu umschlingen und einen heißen Kuss zu

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