Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine geheimnisvolle Lady

Eine geheimnisvolle Lady

Titel: Eine geheimnisvolle Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Campbell
Vom Netzwerk:
Atemlos klammerte sie sich an den weichen blauen Wollstoff seines Jacketts. Mit der anderen Hand packte sie seinen Unterarm.
    »Soll ich aufhören?«, fragte er in trägem, lässigem Ton, den seine funkelnden Augen Lügen straften – heiße Jade zwischen dichten Wimpern. Mit einer Konzentration, die eine Gänsehaut über ihren ganzen Körper jagte, starrte er auf ihren Busen. Sie biss auf ihre Lippen. Wenn sie ihm eine Berührung ihrer Brüste erlaubte, würde das Liebesspiel ein vorhersehbares Ende finden. Denn sie konnte nicht Ashcroft und sich selbst gleichzeitig bekämpfen.
    Nun sollte sie ihm sagen, er müsse gehen. Wenn sie darauf bestand, würde er gehorchen. Wenn sie entschieden darauf bestand, nicht so halbherzig wie bisher. Diese schwachen, erbärmlichen Versuche hielt er für schiere Koketterie, was sie ihm nicht verübeln konnte. Sie holte tief Luft, um ihn abzuweisen. Und mit drei erstickten Wörtern entließ sie den Atem wieder: »Hör nicht auf!«
    Oh, sie war ein hoffnungsloser Fall.
    Zufrieden nickte er, stimulierte die Spitze einer Brust und sandte Feuerwellen durch Dianas Adern. Rastlos bewegte sie sich, suchte die süße Qual vergeblich zu lindern. Ashcroft neigte sich herab und küsste sie. Mit der ganzen unausgesprochenen, katastrophalen Sehnsucht ihres Herzens erwiderte sie seinen Kuss. Sie liebte ihn. Und die Zeit, in der sie seine Küsse noch genießen durfte, war kurz.
    Nach langen Sekunden heißen Entzückens löste er seinen Mund von ihrem, bedeckte ihr Dekolleté mit Küssen und zog ihr Kleid aus dem Weg. Kühle Luft streifte ihre nackte Haut. Leise schrie sie auf, als seine Lippen die Knospe einer Brust umschlossen und daran saugten. Die Finger in sein Haar geschlungen, drückte sie seinen Kopf an sich. Was sie empfand, war reine Tortur, reine Freude. Mit der freien Hand tastete sie nach seiner Erektion. Stöhnend schob er ihr seine Hüften entgegen. Trotz der Breeches spürte sie wilde Glut.
    »Oh ja«, seufzte sie, während er seine Aufmerksamkeit der anderen Brust widmete, und kapitulierte mit rückhaltlosem Enthusiasmus, den sie beklagen sollte, es aber nicht konnte.
    Wie durch ein Wunder bot das schmale Sofa plötzlich genug Platz. Ashcroft raffte Dianas Röcke, kalte Abendluft strich über ihre nackten Beine oberhalb der Strumpfbänder. Das Gesicht an ihrem Hals, entblößte er sie bis zur Taille. Aufreizend liebkoste er einen Schenkel, und sie hoffte inständig, er würde sie dort berühren, wo sie brannte, und endlich mit ihr verschmelzen. Das wusste er, dieser Teufel.
    Sollte sie ihn ermutigen und seine Finger in die gewünschte Richtung befördern? Drängend zupfte sie an seinen Breeches. Und da erstarrte er.
    »Was ist los?«, wisperte sie verwirrt.
    Wollte er sie enttäuschen? Das wäre grausam, und sie kannte ihn gut genug, um ihm so etwas nicht zuzutrauen. Gewiss, er forderte sie gern heraus und neckte sie. Aber er war niemals grausam.
    Abrupt hob er den Kopf. »Hast du das gehört?«
    Sie runzelte die Stirn. Was um alles in der Welt stimmte denn nicht?
    Dann drang das Geräusch auch zu ihr. Jemand stand vor der Haustür. Jemand, der gebieterisch Einlass begehrte, falls Diana das energische Hämmern richtig deutete.
    Lieber Gott, nicht Burnley. Jeder andere, nur nicht er.
    Eisiges Entsetzen versteinerte ihr Herz. Hastig stieß sie Ashcroft weg. Diesmal wehrte er sich nicht. Sie richtete sich an der Armstütze des Sofas auf und zerrte an ihrem Dekolleté. Sie brauchte eine Zofe, ein Kleid, das nicht zerknüllt war, und Zeit, um sich zu fassen.
    Welch eine Demütigung, wenn der Marquess sie in diesem Zustand antreffen würde – derangiert, mit halb entblößtem Busen, den Geruch ihres Liebhabers auf der Haut.
    »Erwartest du jemanden?« Ashcroft stand auf und beobachtete sie ausdruckslos.
    »N… nein«, stammelte sie. Zweifellos hörte er die Angst, die in ihrer Stimme mitschwang, und las sie in ihrem Gesicht. Sie benahm sich, als würde sie von Schuldgefühlen geplagt. Und darin lag das Problem. Sie hatte Schuldgefühle.
    Nervös spähte sie zur Tür. Das Hämmern war verklungen, der Besuch offenbar eingelassen worden. Erneut bemühte sie sich, das Oberteil ihres Kleids in Ordnung zu bringen – ein vergeblicher Versuch, den Eindruck zu erwecken, als hätte sie nicht den ganzen Tag in Sinnenlust geschwelgt. Als sie sich schwankend erhob, streckte Ashcroft eine Hand aus und wollte sie stützen. Aber sie ignorierte ihn.
    Eine böse Ahnung stieg in ihr auf. Oh Gott, sie

Weitere Kostenlose Bücher