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Eine geheimnisvolle Lady

Eine geheimnisvolle Lady

Titel: Eine geheimnisvolle Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Campbell
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konnte nur eine einzige Erklärung geben.
    Papa ist impotent.
    Wachsende Genugtuung linderte den Kummer. Es musste den Marquess schmerzlich treffen, dass er seine Linie nur mithilfe des verachteten Bastardsohnes fortsetzen konnte. Zum ersten Mal, seit Burnley den peinlichen Heiratsantrag unterbrochen hatte, lächelte Ashcroft. »Ich sollte Ihnen für das Vergnügen danken, das Sie mir in den letzten Wochen geschenkt haben. Welch ein Jammer, dass Sie es niemals selbst genießen werden, Vater. « Beißender Hohn klang in diesem letzten Wort mit. »In der Tat, die Dirne ist fabelhaft im Bett. Eine der besten, die ich jemals unter mir hatte.«
    Sogar die Allerbeste. Aber dieses Lob missgönnte er Diana. Niemals durfte sie wissen, wie unvergesslich sie war. Nicht nur, weil sie ihn ins Paradies geführt hatte.
    Beim Jupiter, war er völlig verrückt geworden? Sogar jetzt – nach allem, was er herausgefunden hatte – genügte ein Blick in ihre traurigen Augen, und er wollte sie sofort umarmen, trösten, beschützen. Wovor? Sie hatte bekommen, was sie wollte, die treulose Hure.
    Diese überirdischen Stunden in Perrys Haus musste er vergessen. Alles Lüge, substanzlos wie die Seifenblasen aus dem Strohhalm eines Kindes.
    Lügen, Lügen, Lügen. Jede einzelne Sekunde, die sie mit ihm verbracht hatte.
    Doch die Wiederholungen konnten sein Herz nicht überzeugen. Zum Teufel mit seinem Herzen, das ihn auf einen so katastrophalen Irrweg geführt hatte! Von jetzt an würde er es wie einen Fremden behandeln.
    Diana trat näher an ihn heran. Für einen verbotenen Moment schloss er die Augen, als der süße, frische Apfelduft seine Sinne betörte. Sie roch nicht nach Niedertracht und Verrat. Er wünschte, sie täte es.
    Nachdem sie einen verstohlenen Blick auf Burnley geworfen hatte, berührte sie Ashcrofts Arm und neigte den Kopf zu ihm. Tiefe Reue schwang in ihrer Stimme mit. Natürlich falsche Reue. »Es tut mir leid, dass du es auf diese Weise erfahren musstest. Dass du erkennen musstest, was für ein Mann dein Vater ist.«
    »Ich werde es überleben«, entgegnete er trocken. »Bis jetzt bin ich sehr gut ohne die liebevolle Fürsorge meines Vaters zurechtgekommen, und das wird mir auch weiterhin gelingen. Du bist es, die den Schurken heiraten wird.«
    »Worüber tuschelt ihr?«, rief Burnley rüde.
    Diana ignorierte ihn, was ihre Tapferkeit bewies. Sobald sie seine Gemahlin war, würde sie ihm auf Gnade oder Ungnade ausgeliefert sein. Und die Bedeutung des Wortes Gnade kannte Burnley nicht. Aber Ashcroft verdrängte den Zorn, der ihn bei dem Gedanken überkam, diese schöne, leidenschaftliche Frau würde sich für immer an den widerwärtigen alten Mann binden.
    Lieber Gott, lass mich sie hassen …
    » Noch mehr als ich mich selbst kannst du mich nicht verachten.« Sie klang aufrichtig und reuig. Wenn er ihr bloß glauben könnte! »Und wenn du hörst, warum ich dich betrog, wirst du mich noch mehr verabscheuen.«
    »Wohl kaum.« Er wünschte, sie würde nicht vorgeben, seine schlechte Meinung von ihr wäre eine Tragödie. Was mochte ihre verwerflichen Machenschaften noch übertreffen? Obwohl sie diese Rücksichtnahme nicht verdiente, führte er sie etwas weiter von Burnley weg.
    »Nur wegen des Hauses heirate ich ihn«, wisperte sie.
    »Was?« Verwirrt hob er die Brauen. Wollte der Marquess seinen Verwalter und dessen Tochter aus dem kleinen Haus jagen? Dann ging ihm ein Licht auf, und er hielt schockiert den Atem an. »Du willst Cranston Abbey«, konstatierte er abfällig. In seiner Dummheit hatte er sekundenlang geglaubt, sie würde einen edlen Grund für ihre Missetat nennen.
    »Ja«, bestätigte sie und schaute in seine Augen. Ohne Ausflüchte gestand sie ihre Sünden.
    Mit einem sardonischen Lächeln entblößte er seine Zähne, obwohl er nicht im Mindesten amüsiert war. »Drei Wochen in meinem Bett für die reichsten Ländereien von England? In der Tat, du bist eine kostspielige Hure.«
    Diana zuckte zusammen, bevor eine stolze Maske über ihr bleiches Gesicht glitt. »Seit meiner Kindheit liebe ich das Landgut, das ich jahrelang verwaltet habe. Nur im offiziellen Sinn bin ich nicht die Herrin.«
    »Bravo«, höhnte er. »Leider gehört dir Cranston Abbey noch immer nicht.«
    Erbost über seine Stichelei, verkniff sie die Lippen. »Aber schon bald.«
    »Weil er krank ist und bald sterben wird?«
    Sie warf noch einen Blick in die Richtung des Marquess, der sichtlich irritiert herüberspähte. »Ja. Und er ist

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