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Eine geheimnisvolle Lady

Eine geheimnisvolle Lady

Titel: Eine geheimnisvolle Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Campbell
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Konkurrenten in Ashcroft gesehen – eine jüngere, virilere Version seiner selbst, der er seine Überlegenheit beweisen musste.
    »Doch, das tat er«, entgegnete Burnley, »nachdem sie das erste Mal über die Stränge geschlagen hatte. Aber Ihre Mutter war eine Sklavin ihrer Liebe, sie blieb nicht bei ihm. Nicht einmal, nachdem sie den Bastardsohn geboren hatte. Diese verrückte Hure bildete sich ein, ich würde Mittel und Wege finden, um sie zu heiraten.«
    »Bitte, Ashcroft, geh«, flehte Diana verzweifelt und ergriff seine Hand.
    Obwohl er ihre Finger schmerzhaft umklammerte, gönnte er ihr keinen Blick. Seine ungeteilte Aufmerksamkeit galt dem Marquess. Ungläubig verzerrte sich Ashcrofts Gesicht, als die grausige Ahnung in ihm aufstieg.
    Burnley hätte die Wahrheit nicht mehr aussprechen müssen. »Ich bin Ihr Vater, Vale.«

25
    Während Ashcroft den selbstgefälligen, bösartigen alten Mann anstarrte, erwartete er, ungläubiges Staunen würde ihn überwältigen. Doch das tat es nicht. Denn Burnleys schreckliche Behauptung klang zu überzeugend.
    Ashcroft war kein Dummkopf. Schon immer hatte er den Verdacht gehegt, er könnte ein Bastard sein. Das erklärte, warum seine Familie ihn seit jeher behandelte, als stünde ihm die Position als Oberhaupt der Vales nicht zu, als müsste er die Schuld an den Sünden seiner Mutter auf sich nehmen. Dass die entferntere Verwandtschaft die Einzelheiten seiner Herkunft kannte, bezweifelte er. Aber seine Tanten und Onkel waren vermutlich informiert und übertrugen ihre Abneigung gegen die ehebrecherische Countess auch auf die nächste Generation.
    »Welche Rolle spielt das schon, Tarquin?« Beinahe brach Dianas Stimme. »Bisher hast du gelebt, ohne zu wissen, wer dein Vater ist. Es ändert nichts daran, was für ein Mann du bist. Er will dich nur demütigen. Wenn du gehst, beraubst du ihn dieses Vergnügens.«
    Ermutigend drückte sie seine Hand. Das bemerkte er erst jetzt. Er schaute in ihr schönes Gesicht. Es sah kummervoll und verängstigt aus, aber nicht überrascht. Statt auf Burnleys triumphierendes Grinsen einzugehen, sagte er leise: »Du hast es gewusst, Diana.«
    Obwohl er in ruhigem Ton gesprochen hatte, zuckte sie zusammen, als hätte er sie geschlagen. Sie biss auf die Lippen, was ihre Nervosität bekundete. Nur widerstrebend nickte sie. »Ja, ich wusste es.«
    Beschämt ließ sie die Schultern hängen. Sie weinte nicht mehr. Doch die Tränenspuren – Zeugen ihrer Seelenqual – zogen sich immer noch über ihre Wangen. Allmählich überwand sein Gehirn den Schock und fügte all die Hinweise zusammen, die seinen Argwohn gegen Diana stets wachgehalten hatten, trotz der betäubenden Sinnenlust.
    »Welch eine amüsante Szene!« Der Greis schlurfte zu einem Baum, lehnte sich an den Stamm und erweckte den Eindruck, er würde eine Theateraufführung genießen. Ashcroft wurde klar, dass für einen kranken Geist wie den Marquess diese Szene wahrhaftig eine großartige Unterhaltung abgeben musste.
    »Bitte lassen Sie uns allein, Lord Burnley«, forderte Diana. Plötzlich kehrte ihr Kampfgeist zurück, und sie glich wieder der herausfordernden Frau, die darauf bestanden hatte, Ashcrofts Bett zu teilen. Die Frau, die er gemocht und respektiert hatte.
    Doch jede Frau war nur eine Illusion gewesen.
    »Ich denke nicht im Traum daran, mein Liebling«, entgegnete der Marquess, und Ashcroft sah ihrem Gesicht an, welchen Ekel das Kosewort in ihr weckte.
    Offenbar durchschaute sie Burnleys Charakter, was ihren Verrat noch abscheulicher erscheinen ließ. Oh ja, sie verdiente das grausige Schicksal, dieses Monstrum zu heiraten. In dieser Ehe würde sie kein Glück finden. Innerhalb weniger Wochen würde der alte Mann ihr Blut in Eis verwandeln und alles Temperament aus ihr herauswringen. Dann würde sie büßen, was sie getan hatte.
    Vergeblich wünschte Ashcroft, diese Erkenntnis würde ihn von dem Gefühl befreien, sie hätte sein Herz mit einem rostigen Löffel aus seiner Brust geholt. Die machtvolle Mischung aus Wut und Schmerz drohte ihn zu ersticken, und er kämpfte verzweifelt dagegen an.
    Denk nach, Mann, denk nach.
    In seinem Gehirn reihten sich noch mehr Zusammenhänge aneinander. Jetzt kannte er seine Herkunft. Zudem musste zwischen Diana und Burnley eine geheime Absprache bestehen. Und da fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Ganz eindeutig, eine hässliche Verschwörung!
    Burnley hatte seine Familie in einer Feuersbrunst verloren und …
    Vor lauter Entsetzen erstarrte

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