Eine geheimnisvolle Lady
die unverkennbare Wölbung in seiner Hose.
Ein tiefer Atemzug hob seine breiten Schultern. »Diesmal wird die Freude von längerer Dauer sein.«
Widerstrebend riss sie ihren Blick vom Zeichen seiner Erregung los. Ihre Augen tauchten in seine. »Welch ein lobenswerter Vorsatz«, entgegnete sie so kühl, wie sie sich keineswegs fühlte.
»Wenn du mich so anschaust, werde ich versagen.«
In vollen Zügen genoss sie das erotische Wortgefecht und strich mit einem prüfenden Finger über seine Brust. »Oh, du bist stärker, als du glaubst.«
»Jeder Mann hat seine Grenzen.«
»Hm, die würde ich gerne sehen.«
Unter ihrer Berührung spannten sich seine Muskeln an. »Das wirst du, versprochen.«
Vor ein paar Wochen hätte sie nicht verstanden, was er meinte. Aber Burnley hatte ihr zur Vorbereitung auf die Reise nach London einige unanständige französische Bücher gegeben. Tagelang hatten Diana und Laura angesichts der detaillierten Illustrationen schockiert gekichert.
»Aber nicht jetzt«, fügte Ashcroft hinzu. »Später.«
Verwirrt hob sie die Brauen und entdeckte ein Feuer in seinem Blick. Las er ihre lasterhaften Gedanken? Offensichtlich. Wie mühelos er ihre Reaktionen ergründete, erregte sie noch mehr, und ihre Brüste schwollen vor Sehnsucht an, während sie sich die Aufmerksamkeiten ausmalte, mit denen er sie bedenken würde.
»Ich …« Was sie sagen wollte, vergaß sie, denn er schlang seine Finger in ihr Haar und zog ihren Kopf zu sich heran.
»Was für eine schöne Frau du bist«, flüsterte er.
Ehe sie antworten konnte, presste er seine Lippen auf ihre. Seit einer Ewigkeit hatte er sie nicht mehr geküsst. Es war beängstigend, wie schnell sie süchtig geworden war nach seinen Küssen. Seufzend überließ sie sich seinem lockenden Mund.
Seine Zunge begegnete ihrer. Das Küssen hatte sie schmerzlicher vermisst als die Freuden des Ehebetts – eine merkwürdige Erkenntnis. Die Lider geschlossen, versank sie in samtigem Dunkel. Ihre Knie wurden weich. Vor Entzücken und mangelnder Atemluft schwirrte ihr der Kopf. Jetzt wanderten seine Lippen zur empfindsamen Haut ihres Halses. Stöhnend wand sie die Hüften und erforschte seine harte Männlichkeit.
Auch Ashcroft stöhnte und ließ sie los. Wortlos wollte sie protestieren, bis sie feststellte, dass er die Küsse nur beendete, um ihr das Hemd auszuziehen. Sobald die dünne Seide fort war, verscheuchte die Realität ihren sinnlichen Traum. Sie war nackt. Diesem Mann ausgeliefert. Und diese Begegnung würde intensiver und gefährlicher sein als alles, was in der Kutsche geschehen war. Unbarmherzig erinnerte sie sich an den Grund ihrer Anwesenheit. Sie war nicht hier, um Ashcrofts Reizen zu verfallen.
Dieser wilden Begierde durfte sie nicht nachgeben. Mit einer kaltherzigen Verführung, die beiden gab, was sie wollten, würde sie zurechtkommen. Aber sie spürte keine Kälte in ihrem Herzen. Wie sollte sie sich von Ashcroft distanzieren?
Mit feurigen Augen betrachtete er ihren Körper. Unter seinem Blick prickelten die Spitzen ihrer Brüste. Dann musterte er das feuchte dunkelblonde Dreieck zwischen ihren Schenkeln, und das Pochen in ihrer Weiblichkeit vibrierte heftiger. Rastlos bewegte sie sich.
»Stimmt etwas nicht?«, fragte er, hob ihr Kinn und schaute in ihre Augen.
Oh Gott, sie musste aufpassen. Sie biss wieder auf ihre Lippen, bis sie erkannte, dass sie damit ihre Nervosität verriet. Plötzlich entschloss sie sich zu riskanter Ehrlichkeit. »Es ist … so machtvoll, das habe ich nicht erwartet.«
Eine seiner markanten schwarzen Brauen hob sich empor. Trotz der Glut in seinen Augen klang seine Stimme erstaunlich ruhig. »Du steckst voller vorgefasster Meinungen, Diana. Und du sprichst, als wären wir beide Spieluhren. Zieh uns auf, bring uns in Gang, wirf uns weg, wenn die Vorführung vorbei ist.«
Nun stieg noch tiefere Röte in ihre Wangen, die nichts mit ihrer Nacktheit zu tun hatte, obwohl sie das schon peinlich genug fand. Wie schäbig und niederträchtig sie sich fühlte …
»Diana?«
Hilflos starrte sie in sein Gesicht, wie ein schmachtendes junges Mädchen, das seine erste Liebe anhimmelte. Sobald ihr dieser Gedanke durch den Sinn ging, verdrängte sie ihn. Mit Liebe hatte das nichts zu tun. »Seit dem Tod meines Ehemanns habe ich ein sehr zurückgezogenes Leben geführt.«
Zumindest das stimmte. So viele Jahre hatte sie der Pflicht geopfert als fleißige Assistentin ihres Vaters, als loyale Dienerin des Marquess. Und die
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