Eine geheimnisvolle Lady
Frau Diana war hinter der tüchtigen, arbeitsamen, stets verlässlichen Mrs. Carrick verschwunden.
Und jetzt war die Frau erwacht, in den Armen eines Wüstlings. Ashcrofts warme Hand umfasste immer noch ihr Kinn, und sie neigte den Kopf ein wenig zur Seite, um ihre Wange an seiner Handfläche zu reiben. »Vielleicht verstehst du mich. Das ist meine Chance, mein Leben zu genießen. Ich wünschte … nein, ich wünsche mir ein aufregendes Abenteuer.«
Lächelnd entblößte er schneeweiße Zähne. »Das kann ich dir bieten.«
Sie trat näher zu ihm. Wie sie bereits erraten hatte, war seine Gelassenheit trügerisch. Der Duft eines erregten Mannes erfüllte ihre Sinne und beschleunigte ihren Puls. »Beweise es!«
Ashcrofts Herz schlug höher, als Diana die Hand ausstreckte, um sich zu nehmen, was sie wollte. Insbesondere, weil sie anscheinend ihn wollte. Unbekleidet nahm sie ihm den Atem. Juno. Venus. Eine Amazone. Was für eine hinreißende Frau …
Er umfasste ihre nackten Hüften, zog sie an sich und küsste sie. Vom Geschmack ihres Mundes bekam er gar nicht genug. Wie Wein. Wie Honig. Er konnte es kaum erwarten, alles andere von ihr zu kosten.
Mit geschmeidigen Schritten, wie in einem Walzer, drängte er sie zum Bett. Er schlug die blaue Brokatdecke zurück und enthüllte blütenweiße Laken und dicke Kissen.
Noch ein Schritt, und er legte sie auf die Matratze. Dankbar dachte er an Perry. Über der kitschigen Dekoration hatte der Hausherr den Komfort nicht vergessen. In diesem Apartment war alles zur größten Bequemlichkeit eingerichtet. Wenn Ashcroft sich in diesem Bett mit Diana vergnügte, würden sie wie auf einer Wolke ins Paradies schweben. Allerdings war er so maßlos erregt, dass er sie notfalls auch auf harten Bodenbrettern genommen hätte. In seinem Wortschatz entwickelte sich »Geduld« zu einem Synonym für »Tortur«.
»Hör nicht auf, mich zu küssen!«, seufzte sie leidenschaftlich.
Heiliger Himmel …
Er schloss die Augen, biss die Zähne zusammen und betete um Selbstbeherrschung. Als er die Lider hob, stockte sein Herzschlag. Wie sie aussah – die Wangen hochrot, das üppige blonde Haar wie ein goldener Schleier auf dem Kissen ausgebreitet. »Oh, ich werde dich küssen«, stimmte er zu und kniete über ihr. Wie einfach wäre es, sie jetzt zu nehmen. Sie war bereit für ihn. Doch das genügte ihm nicht. Schreiend sollte sie nach ihm verlangen, vor Begierde vergehen. Er weigerte sich, diese süße Qual allein zu ertragen. Wie ihm irgendein Instinkt verriet, würde sie dem richtigen Liebhaber eine so allumfassende Erfüllung bieten, wie er sie nie zuvor erlebt hatte. Und er wollte dieser richtige Liebhaber sein.
Während er ihren ungleichmäßigen Atemzügen lauschte, legte er seine Hände um ihre Taille, neigte sich hinab und küsste ihre Lippen. Sofort öffnete sie den Mund, und ihre Zunge tanzte über seine Lippen zu seiner. Ganz langsam – im Bewusstsein, wie grausam er Diana und sich selbst peinigte – ließ er seine Hände nach oben wandern, bis seine Finger ihre üppigen Brüste erreichten.
Ekstatisch wimmerte sie. Dann hob er den Kopf, um zu sehen, wie seine gebräunten Finger ihre hellen Rundungen streichelten. Ein perfektes Bild. Stolz, dunkelrosa und lockend richteten sich die Knospen auf. Immer noch im Kampf gegen sein Verlangen, berührte er eine rosige Spitze mit seinen Lippen. Behutsam nahm er sie in den Mund und genoss den Geschmack. Salz. Äpfel. Diana.
Atemlos bäumte sie sich auf. Nun saugte er etwas fester an der Knospe, bis Diana zu zittern begann. Viele Hundert Frauen hatte er geliebt, Genuss gesucht, kurzes Vergessen, gemeinsame Freuden. Stets hatte er seine Affären unverbindlich gestaltet, wie ein Spiel. Als seine Zunge die süße Spitze von Dianas Brust kostete, spürte er ihren wohligen Schauer.
In dem Moment erkannte er, dass er diesmal vielleicht nicht mit einem Achselzucken und einem Abschiedskuss davonkommen würde. Von dieser Frau ging irgendetwas aus, was nicht nur seinen sinnlichen Hunger stillen würde. Ihre Schönheit raubte ihm den Atem, ihre hemmungslosen Reaktionen erregten ihn, ihre Geheimnisse faszinierten ihn.
Doch das alles erklärte nicht, warum sein Herz in ihrer Nähe so heftig schlug. Sein Leben war freudlos gewesen. Und »Freude« beschrieb vielleicht annähernd, was er jetzt empfand. Daraus ergaben sich Probleme, die er vergaß, sobald sie sich erregt unter seinem Mund wand. Süßer als die Sünde schmeckte sie. Sie war so empfindsam,
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