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Eine geheimnisvolle Lady

Eine geheimnisvolle Lady

Titel: Eine geheimnisvolle Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Campbell
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einen Mahagonistuhl legte. Dann schenkte sie ihm ein schwaches Lächeln. Ihre Wangen röteten sich wieder. Aber ihr Blick wich seinem nicht aus. Was in diesem komfortablen Apartment geschehen würde, wusste sie ebenso gut wie er. »Endlich allein«, flüsterte sie und strich ihr zerzaustes Haar aus dem Gesicht.

8
    Diana fühlte sich wie eine Katze auf einem heißen Ofen. Sie wollte wieder von Ashcroft berührt werden. Sie wünschte es sich sogar sehnlicher, als den nächsten Morgen zu erleben.
    Wie schnell sie in die Rolle einer Geliebten geschlüpft war … Die Veränderung wäre beängstigend gewesen, hätte die Begierde ihre Herzschläge nicht dermaßen beschleunigt.
    »Komm!« Er stieß die Schlafzimmertür auf, ging hinein und lehnte sich lässig an einen Bettpfosten. Sie folgte ihm.
    Hinter ihm ragte ein Vierpfostenbett auf, überdimensional wie alles in diesem Haus. Dagegen wirkten sogar Cranston Abbeys barocke Exzesse dezent. Die Fenster mussten zu einem Rosengarten hinausgehen, denn süße Düfte strömten herein – fast so schwindelerregend wie die Leidenschaft.
    Ashcroft ließ sie nicht aus den Augen. Irgendwie erschien er ihr raubtierhaft. Bebend vor erwartungsvoller Freude malte sie sich aus, er würde sie packen und verschlingen.
    Oh ja, bitte.
    Sie leckte über ihre trockenen Lippen. Glühend schweifte sein Blick zu ihrem Mund, dann kehrte er zu ihren Augen zurück, und sie hatte das Gefühl, sie wäre geküsst worden.
    Er öffnete sein Halstuch. Dunkel hoben sich seine gebräunten Hände vom schneeweißen Leinen ab. Das Intermezzo in der Kutsche war wild und feurig und überwältigend gewesen. Was jetzt geschehen sollte, würde sie in eine neue Welt entführen. War sie dazu bereit?
    Mit jeder Sekunde erkannte sie es klarer. Sie konnte das Schiff ihres Lebens nicht mehr steuern, die Stürme der Sinnenlust entfernten sie immer weiter vom sicheren Hafen, und sie trieb hilflos im turbulenten Meer ihrer Leidenschaft.
    Der Earl ließ das Halstuch auf den rot und blau gemusterten türkischen Teppich fallen. Im offenen Hemdkragen sah sie schwarzes Kraushaar.
    Bald würde sie viel mehr von seinem Körper erblicken, als es in der Kutsche möglich gewesen war. Sehnsüchtig starrte sie in den Halsausschnitt seines Hemds, ihre Lippen teilten sich, als hätte sie ihn dort bereits gekostet. Immer stärker prickelte ihre Haut, immer wärmer fühlte sich die Luft an.
    Mit lässigen Gesten, die das Feuer in seinen Augen Lügen strafte, zog er sein Jackett aus und warf es auf einen Sessel. Dianas Mund wurde staubtrocken. Um dagegen anzukämpfen, schluckte sie, und sie wünschte, sie könnte etwas sagen. Irgendetwas, was die angespannte Atmosphäre lockern würde.
    Nun knöpfte er die schöne, mit Ranken und Früchten bestickte graue Weste auf. Bei jedem Knopf, der aus dem Loch glitt, klopfte Dianas Herz heftiger. Schließlich landete die Weste neben dem Halstuch. Die Hände in die Falten ihrer Röcke gekrallt, rang sie nach Fassung. Was geschah mit ihr? Bei ihrem Angebot, Ashcrofts Geliebte zu werden, hatte sie nicht mit solchen Gefühlen gerechnet. Die Situation drohte ihre ganze Existenz zu vereinnahmen.
    Nur in dem edlen weißen Hemd und der dunklen Hose stand er vor ihr. Vollständig bekleidet wirkte er imposant, in Hemdsärmeln atemberaubend. Fieberhaft zeichnete ihr Blick die geraden Schultern nach, die breite Brust, die schmalen Hüften, die starken Schenkel eines Reiters. Ohne das elegante Jackett müsste er irdischer erscheinen. Stattdessen sah er wie ein übermächtiger Gott aus.
    In Dianas Bauch entstand drängende Hitze. Um den Druck zwischen ihren Beinen zu erleichtern, trat sie von einem Fuß auf den anderen. Als er ihr Unbehagen bemerkte, errötete sie.
    »Zieh das Kleid aus«, verlangte er.
    Acht Jahre lang hatte sie sich keinem Mann nackt gezeigt. Jetzt würde sie ihren Körper einem anerkannten Connaisseur präsentieren. Sie war kein anmutiges Mädchen mehr, und dieser Mann war an makellose Schönheiten gewöhnt. Herausfordernd hob sie den Kopf. »Gehst du immer so gebieterisch mit deinen Bettgefährtinnen um?«
    Leise lachte er. »Nur wenn sie mich so wahnsinnig machen wie du.«
    Sein Humor besiegte ihre flüchtige Unsicherheit. Mit erstaunlich ruhigen Fingern begann sie, das Oberteil ihres Kleides zu öffnen. Sie hatte es für diese Begegnung gewählt, weil sich die Knöpfe an der Vorderseite befanden. Sie hatte nicht gewusst, ob sie eine Zofe zur Verfügung haben würde.
    Nachdem sie vor seinem

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