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Eine geheimnisvolle Lady

Eine geheimnisvolle Lady

Titel: Eine geheimnisvolle Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Campbell
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der letzten Welle wurde er an die Küste geschwemmt – und landete in einem breiten, komfortablen Bett, in einem Raum, der sich verdunkelt hatte. Lang ausgestreckt lag er auf Diana, das Gesicht in weichem, goldenem Haar vergraben, das hinreißend nach Äpfeln roch. Völlig erschöpft, rührte er sich nicht – zum ersten Mal in seinem Leben restlos befriedigt.
    Dann spürte er ihre unregelmäßigen Atemzüge, der Duft ihres Höhepunkts füllte seine Sinne. Ihre Arme umfingen seine Schultern, ihre Beine seine Hüften. Vielleicht war er ein Narr, doch er las Zärtlichkeit in ihren sanften Liebkosungen.
    Verdammt, verdammt, verdammt, er hatte sich nicht zurückgezogen.
    Die Realität seines gewissenlosen Verhaltens sickerte wie Eiswasser in seine wohlige Trägheit.
    Lieber Gott, lass sie nicht schwanger sein, lass dieses Entzücken nicht in einer Katastrophe enden.
    Jetzt war es zu spät, um etwas zu unternehmen. Und trotz seines inneren Aufruhrs brachte ihn nichts dazu, diese zügellosen, beseligenden Momente in Dianas Armen zu bereuen.
    Wie üblich hatte er sich von ihr trennen wollen. Aber irgendwo in stürmischen Höhen hatte sein Körper die Initiative ergriffen. Nie zuvor hatte er bei einer Frau die Kontrolle verloren. Diana bot ihm in jeder Minute ihrer Anwesenheit neue Erfahrungen. Welch eine Ironie – ausgerechnet eine tugendhafte Witwe eröffnete einem übersättigten Lebemann neue Welten sinnlicher Freuden.
    So verzweifelt hatte er sich nach einer Erlösung in ihrer Wärme gesehnt. Und – der Himmel möge ihm verzeihen – diesen Wunsch hatte er sich erfüllt. Achtlos. Ungehemmt. Kraftvoll hatte er sie mit seinem Samen gefüllt und für sich beansprucht, von einer primitiven Glut getrieben. Niemals hätte er es für möglich gehalten, dass eine Frau solche Gefühle in ihm entfesseln könnte.
    Natürlich sollte er bedauern, was er getan hatte. Aber dazu war er – im Grunde seines Herzens ein Barbar – nicht fähig. Außergewöhnliche Emotionen hatten ihn mit ihr verbunden. Auf dem Gipfel der Ekstase waren alle Barrieren niedergerissen, ein Mann und eine Frau vereint worden, um ein Ganzes zu schaffen. Tarquin und Diana. Zusammen.
    Keiner Geliebten hatte er sich jemals so nahe gefühlt wie dieser Frau, die nackt unter ihm lag. Nackt und fast erdrückt. »Ich zerquetsche dich.«
    Obwohl ihr seidiges Haar seine Stimme dämpfte, hörte er einen verräterischen rauen Klang. Und der Eindruck, dass dieses Ereignis ihn für sein Leben gezeichnet hatte, ließ sich nicht abschütteln. Zweifellos würde es in seiner Erinnerung haften, wie nur ganz wenige andere Begegnungen. Diana hatte seine Seele markiert, neue Erlebnisse würden das nicht auslöschen, mochte er es auch wünschen.
    Wie lange war es her, seit erotische Aktivitäten zum letzten Mal sein Herz berührt hatten? Was an diesem Nachmittag geschehen war, überwand seine Verteidigungsbastionen. Stets hatte er verletzlichen Empfindungen widerstanden. Und obwohl er Diana noch nicht lange kannte, wusste er eines schon jetzt genau. Wenn diese süße, leidenschaftliche Frau ihn verließ, würde sie ihn vernichten.
    Hoffentlich war der Allmächtige gnädig und ersparte ihnen einen Bastard als Resultat der berauschenden Sinnenlust.
    »Oh, das …« Bevor sie einen ganzen Satz hervorbrachte, musste sie sich räuspern. »Es macht mir nichts aus.«
    Nun richtete er sich auf und erwähnte, was ihr ohnehin nicht entgangen war. »Ich habe mich nicht zurückgezogen.«
    Mit unsicheren Fingern strich sie das wirre Haar aus seiner Stirn. »Ich weiß.«
    Diese verrückte Frau wirkte kein bisschen verstört. Die Augen geschlossen, genoss er ihre Nähe und versuchte ein Gefühl des Entsetzens in sich hervorzurufen, das der Situation angemessen wäre. Womöglich hatte er ein unwillkommenes Kind gezeugt. Und er hatte sich geschworen, das niemals zu tun.
    Aber die potenziellen Konsequenzen seines Leichtsinns erschienen ihm plötzlich weit entfernt und unwirklich. Real war nur die schöne Frau, die unter ihm lag, das Gesicht von der erstaunlichen Vereinigung sanft gerötet.
    »Keine Bange, das Zigeunermittel ist verlässlich«, sagte sie leise. »Das habe ich dir versichert. Sorg dich nicht, Ashcroft. Und …« Ihr Seufzer klang wie ein sanftes Echo reiner Verzückung. »Und was wir soeben taten, war … wundervoll . «
    Ja. Wundervoll . Und tausend andere Superlative wert. Zu himmlisch, um die Freude mit der Angst vor einer Gefahr zu trüben, die vielleicht gar nicht bestand. Er

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