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Eine geheimnisvolle Lady

Eine geheimnisvolle Lady

Titel: Eine geheimnisvolle Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Campbell
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richtete sich auf und umfasste ihren Nacken, warmes Haar kitzelte seine Finger. »Bleib bei mir.«
    »Nicht jetzt, Ashcroft …« Unsicher verstummte sie, aber sie versuchte nicht, ihn abzuwehren.
    Mit seiner anderen Hand entwand er ihr das Laken, sein Finger umkreiste die Knospe einer Brust, die sich prompt erhärtete. Dann küsste er ihren Mund, spürte ihre Hitze, ehe sie sich losriss. Sein Argwohn wuchs. Warum war sie so verdammt nervös?
    Mit einer schwungvollen Bewegung, die ihm den atemberaubenden Anblick üppiger Brüste und langer, schlanker Beine bot, sprang sie aus dem Bett. Zu seinem Bedauern zerrte sie das Laken mit sich. Sie wickelte es um ihren Körper und hob das Kinn – eine Herausforderung, die er bereits kannte. »Wirklich, ich muss gehen, Ashcroft. Es war …« Erneut unterbrach sie sich und schluckte. Als sie weitersprach, klang ihre Stimme gepresst. »Es war eine Offenbarung.«
    Welch ein treffendes Wort. Es gefiel ihm. Sogar sehr. Insbesondere, weil nicht nur er in emotionale Turbulenzen geraten war. »Morgen sehen wir uns wieder.«
    »Ich schicke dir eine Nachricht.«
    Die Stirn gefurcht, stieg er aus dem Bett. Eine gewisse Zurückhaltung war schön und gut. Aber ihre Antwort deutete eine zu lange Verzögerung an, bevor er sie wieder umarmen würde. »Lass mich nicht warten. Ich brauche dich. Ich brauche dich jetzt!«
    Beinahe klang es wie eine Bitte. Zum Teufel, er musste nicht um weibliche Gesellschaft betteln. Seit Jahren stolperte er über Frauen, die nach seiner Aufmerksamkeit schmachteten.
    Aber keine dieser Frauen glich Diana. Und bis er diese unwillkommene Besessenheit überwand, würde ihm keine andere Bettgefährtin genügen.
    Ihr Blick schweifte wieder zu seiner Erektion, und sein rebellisches Fleisch wurde noch härter. Nur ein einfacher Blick, und er musste sie wieder besitzen.
    »Glaub mir, ich will … ich will es wiederholen«, hauchte sie.
    »Gut«, stieß er hervor und bezwang den Impuls, sie anzuflehen, damit sie vielleicht doch hierbleiben und niemals fortgehen würde. Stattdessen machte er auf dem Absatz kehrt und eilte zur Badezimmertür. »Aber warte damit nicht zu lange!«
    Wie in Trance kehrte Diana nach Chelsea zurück. Feige war sie aus Lord Montjoys Haus geflohen, als Ashcroft im Badezimmer gewesen war, und hatte eine weitere Begegnung mit ihm vermieden. Kein wütender nackter Mann war auf dem Treppenabsatz erschienen, um zu fragen, was sie sich eigentlich einbildete, warum sie wie eine Verbrecherin davonschlich. Grollte er ihr, weil sie seine Einladung, noch länger bei ihm zu bleiben, abgelehnt hatte? Nach der Intensität der letzten Stunden wäre das nicht verwunderlich.
    Nun fühlte sie sich schäbig, weil sie ohne Abschied verschwunden war. Schäbig und benutzt, wie eine Prostituierte, die einem unsympathischen Freier davonlief. Aber sie war es, die den Earl benutzte. Und dieser Freier war keineswegs unsympathisch. Deshalb hatte sie flüchten müssen, ehe ihre gefährdete Welt zusammenstürzen und sie vernichten würde. Es fiel ihr schwer zu lügen. Und einen Mann zu belügen, der sie auf seinen Armen ins Paradies trug, erschien ihr mit jeder Sekunde unmöglicher.
    Sie war am Boden zerstört. An ihre Tugend konnte sie sich nicht mehr klammern. Sie hatte sich einem Mann hingegeben, mit dem sie nicht verheiratet war. Noch schlimmer – sie hatte es genossen . Ihr Körper schmerzte an Stellen, die sie vergessen hatte. Nicht einmal im Bann höchster Leidenschaft hatte William sie dermaßen beglückt.
    Nun brauchte sie Zeit, um sich wieder vor Augen zu führen, warum sie das alles tat. Das Schicksal hatte ihr eine Gelegenheit verschafft, Cranston Abbey ihr Eigen zu nennen – eine Chance, den kühnsten ihrer Träume zu verwirklichen. Aber sogar das geliebte Landgut versank in bedeutungslosem Nichts, wenn sie an den Sinnenrausch in Ashcrofts Armen dachte. Dieser Mann, den sie zu verachten beschlossen hatte, übte eine immer stärkere Faszination auf sie aus.
    Wie eine Diebin schlich sie durch den hinteren Garten nach Hause.
    Allmählich gewöhnte sie sich daran, Häuser durch verborgene Eingänge zu betreten. Das Täuschungsmanöver schien alles zu beeinflussen, was sie tat.
    Zweifellos würde Laura auf sie warten, endlose Fragen stellen und ihre Missbilligung nicht verhehlen. Von Anfang an hatte die Freundin ihr davon abgeraten, sich an Burnleys Intrige zu beteiligen, und stets betont, der Preis sei zu hoch – ganz egal, welcher Lohn warten mochte. Nach diesem

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