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Eine geheimnisvolle Lady

Eine geheimnisvolle Lady

Titel: Eine geheimnisvolle Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Campbell
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verkündete sie: »Nun muss ich endlich gehen.«
    »So? Warum?« Plötzlich lief seine Fantasie Amok. Er stand auf und ging zu seiner Geliebten. Direkt hinter ihr blieb er stehen. Sie warf einen kurzen Blick über die Schulter. Dann schaute sie rasch weg und errötete. Er strich die Haarsträhne beiseite, die sie nicht geordnet hatte, und drückte einen Kuss auf ihren duftenden Nacken. So süß, der Duft des Himmels, der Duft von Diana.
    Als er den Kopf hob, begegnete er ihrem Blick im Spiegel und entdeckte ein gewisses Schuldbewusstsein, bevor dunkelblonde Wimpern ihre Augen verschleierten. In solchen Momenten drohte sein Misstrauen die Faszination zu besiegen. Dass sie Geheimnisse hütete, hatte er schon immer gewusst. Inständig hoffte er, sie würden keine Katastrophe heraufbeschwören. »Geh noch nicht, ich will mit dir reden.«
    »Den ganzen Tag habe ich dir meine ungeteilte Aufmerksamkeit geschenkt, und jetzt, wo ich mich verabschieden muss, willst du dich mit mir unterhalten?« Ihre Frage klang unerwartet belustigt. »Wie ein Kater bist du, Ashcroft. Wenn du drinnen bist, willst du raus, wenn du draußen bist, willst du rein.«
    »Wie du mich zum Schnurren bringst, weißt du.« Seine Lippen streiften ihren Scheitel. Dann kehrte er zum Bett zurück, streckte sich auf der Matratze aus und breitete ein Laken über seine Schenkel, um ihr ein weiteres Erröten zu ersparen.
    »Bilde dir bloß nicht ein, ich würde wieder ins Bett sinken! Den ganzen Tag haben wir uns wie die Kaninchen aufgeführt. Hast du noch immer nicht genug?«
    »Niemals«, betonte er amüsiert.
    Ihre Lippen zuckten. »Nun verstehe ich, warum du in deinem ruchlosen Leben so viele Frauen verschlissen hast. Diese armen Geschöpfe konnten deine zügellose Leidenschaft nur kurzfristig verkraften.«
    Obwohl er es hasste, wenn sie seine fragwürdige Vergangenheit erwähnte, lachte er. Verglichen mit seiner Beziehung zu Diana, erschienen ihm seine früheren Affären seicht, primitiv, unwichtig. Eine Liebhaberin von ihrem Format hatte ihn noch nie erfreut. Er klopfte neben sich auf die Matratze. »Setz dich zu mir.«
    Wieder die Verführerin, musterte sie ihn mit halbgeschlossenen Augen. Ihr Unbehagen war endgültig verflogen. »Was geschehen wird, wenn ich mich in deine Nähe wage, weißt du.«
    Betont sittsam glättete er das Laken, das seine Männlichkeit bedeckte. »Heute will ich nur mit dir reden.«
    Jetzt kehrte ihre Nervosität zurück. Nur zaudernd trat sie näher, so scheu wie ein Reh, das im Morgengrauen den Wald verließ. »Worüber?«
    »Setz dich«, bat er leise.
    Unsicher lachte sie. »Ich bin nicht dein Spaniel, Ashcroft.«
    »Schade, ich hätte einen saftigen Knochen für dich.«
    Schockiert schnappte sie nach Luft, aber sie lachte trotzdem. Er liebte ihre Reaktionen auf obszönen Humor. Bei jeder seiner anzüglichen Bemerkungen verriet sie, wie unschuldig sie war.
    Als sie neben ihm Platz nahm, streifte sie seine Hüfte. Aber er widerstand ihren Reizen, denn er wollte tatsächlich nur mit ihr sprechen.
    »Danke, ich habe schon gegessen«, konterte sie, und er brach in Gelächter aus.
    »Vielleicht möchtest du den Knochen für später vergraben.«
    Unbeeindruckt hob sie die Brauen. »Vielleicht auch nicht.«
    »Böses Mädchen.« Er umfasste ihren Unterarm, küsste ihre Handfläche und spürte ihr Zittern. »Sicher hast du noch Platz für einen Pudding?«
    »Wolltest du nicht reden?«, fragte sie und versuchte sich von seinem Griff zu befreien.
    »Oh ja.« Er drückte ihre Finger in die Handfläche, um den Kuss darunter festzuhalten. Dann knabberte er an ihrem Handgelenk und fühlte, wie sie zusammenzuckte. Mit einem weiteren Kuss linderte er den schwachen Schmerz. Könnte er seine Neugier bezähmen, würde er dieses Spiel zu einem wundervollen Ende bringen.
    »Ashcroft …« Sogar die sanfte Warnung wirkte verführerisch.
    Seufzend schüttelte er den Kopf. So köstlich war es, sie zu necken, seine eigene Sehnsucht mit Worten zu schüren. Und nun würde er die prickelnde Atmosphäre so abrupt vernichten wie ein Ziegelstein, der in ein Schaufenster geworfen wurde. Um ihre Flucht zu verhindern, umklammerte er ihr Handgelenk noch fester. Er staunte über sein Widerstreben, das Glück zu trüben.
    »Warum bist du wirklich in London, Diana?«

20
    Wie erwartet verkrampfte sich Dianas eben noch entspannter, erwärmter Körper. Entsetzt erblasste sie und schnappte nach Luft. »Das habe ich dir erzählt.« Sie hielt Ashcrofts Blick nicht

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