Eine Geschichte aus zwei Städten
Nachkommen auf Generationen hin. Ich sehe sie , wie sie als eine alte Frau bei jeder Wieder
kehr dieses Tages mir eine Träne weiht. Ich sehe, wie sie nach vollbrachtem Lauf an der Seite ihres Gatten in ihrem letzten Erdenbette ruht, und weiß, daß keines das andere in seinem Herzen mehr ehrte und heiliger hielt, als beide mich ehrten und heilig hielten.
Ich sehe das Kind, das auf ihrem Schoße ruhte und meinen Namen trägt, zum Manne gereift, wie er sich aufwärts schwingt auf dem Pfade, der vordem der meinige war. Ich sehe ihn meinen Namen herrlich machen durch das Licht des seinigen und sehe, wie die Flecken, die er durch mich empfing, verblichen sind. Ich sehe ihn ganz vorn unter gerechten Richtern und geehrten Männern – sehe, wie er einen Knaben meines Namens mit dem goldenen Haar und der Stirn, die ich kenne, zu diesem Platze bringt – er ist jetzt schön anzusehen und zeigt keine Spur mehr von der Entstellung der Vergangenheit – und höre, wie er mit weicher, bebender Stimme dem Kleinen meine Geschichte erzählt.
Es ist etwas weit, weit Besseres, was ich tue, als was ich je getan habe, und es ist eine weit, weit bessere Ruhe, der ich entgegengehe, als ich je gekannt habe.‹
Zu dieser Ausgabe
insel taschenbuch 4079: Charles Dickens, Eine Geschichte aus zwei Städten . Der vorliegende Text folgt der Ausgabe: Charles Dickens, Eine Geschichte aus zwei Städten . Textgestaltung nach älteren Übersetzungen. Insel Verlag, Leipzig 1939. Titel der Originalausgabe: A Tale of Two Cities (1859).
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