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Eine handvoll Dunkelheit

Eine handvoll Dunkelheit

Titel: Eine handvoll Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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Versagens mehr.
    Vielleicht würden sie noch eine zweite Fabrik einnehmen. Oder, noch besser, selbst Gußformen und Maschinen herstellen, um größere Gebieter zu erschaffen. Sie waren so klein, so winzig, nur ein paar Zentimeter hoch. Würde die Bewegung unterliegen, scheitern, nur weil sie so winzig, so zerbrechlich waren?
    Aber mit Panzern und Gewehren! Und dennoch, von allen Paketen, die sie so sorgfältig und insgeheim im Spielzeugland aufbewahrten, würde dies das einzige, das wirklich einzige sein, das ...
    Etwas bewegte sich.
    Mein Gebieter wirbelte herum. Aus dem Kleiderschrank kam Teddo langsam auf ihn zugeschritten.
    »Bonzo«, sagte er, »Bonzo, geh zum Fenster hinüber. Wenn ich mich nicht irre, hat es diesen Weg benutzt.«
    Der Stoffhase war mit einem Sprung auf dem Fensterbrett. Er hockte sich hin und blickte hinaus. »Im Moment ist alles leer.«
    »Gut.« Teddo näherte sich der Kommode. Er sah auf. »Kleiner Gebieter, komm bitte herunter. Du bist schon viel zu lange dort oben.«
    Mein Gebieter starrte ihn an. Fred, das Gummischwein, verließ nun ebenfalls den Kleiderschrank und erreichte ächzend die Kommode. »Ich gehe hinauf und hole ihn mir«, erklärte er. »Ich glaube nicht, daß er von selbst herunterkommen wird. Wir müssen ihm helfen.«
    »Was habt ihr vor?« rief Mein Gebieter. Das Gummischwein hockte sich auf die Hinterbeine und legte die Ohren dicht an. »Was soll das alles?«
    Fred sprang. Und gleichzeitig begann Teddo geschwind in die Höhe zu klettern und hielt sich dabei an den Griffen der Schubladen fest.
    Geschmeidig schwang er sich hinauf. Mein Gebieter wich zur Kante zurück und sah hinunter auf den weit entfernten Boden.
    »Also ist dies den anderen zugestoßen«, murmelte er. »Ich verstehe. Eine Organisation, die uns überwacht. Dann ist alles aufgedeckt.«
    Er sprang.
    Als sie die Teile aufgesammelt und unter den Teppich gekehrt hatten, sagte Teddo: »Das war einfach. Hoffen wir, daß alles andere nicht schwieriger wird.«
    »Was meinst du?« fragte Fred.
    »Das Paket mit den Spielzeugen. Die Panzer und Gewehre.«
    »Oh, wir können damit umgehen. Erinnere dich doch daran, wie wir nebenan geholfen haben, als dieser erste Gebieter, der erste, dem wir je begegnet sind ...«
    Teddo lachte. »Ja, er hat uns einen hübschen Kampf geliefert. Er war zäher als der hier. Aber wir hatten die Pandabären von gegenüber als Unterstützung.«
    »Wir werden es wieder schaffen«, versicherte Fred. »Allmählich beginnt mir das Spaß zu machen.«
    »Mir auch«, sagte Bonzo vom Fenster her.
     
Die Konservierungsmaschine
    (THE PRESERVING MACHINE)
     
    Doc Labyrinth lehnte sich in seinem Gartenstuhl zurück und kniff düster die Augen zusammen. Dann zog er die heruntergerutschte Decke wieder über die Knie.
    »Nun?« sagte ich. Ich stand neben dem Grill und wärmte meine Hände. Es war ein klarer, kalter Tag. Der sonnige Himmel von Los Angeles war fast wolkenlos. Hinter Labyrinths bescheidenem Haus erhoben sich sanft dahinrollende grüne Hügel, die bis zu den Bergen reichten – ein kleiner Wald, der einem die Illusion der Wildnis inmitten einer großen Stadt verschaffte. »Nun?« wiederholte ich. »Also arbeitet die Maschine so, wie Sie erwartet haben?«
    Labyrinth antwortete nicht. Ich drehte mich um. Der alte Mann blickte mürrisch geradeaus und beobachtete einen großen, graubraunen Käfer, der langsam an der einen Seite seiner Decke hinaufkletterte. Methodisch, mit würdevollen Bewegungen schob sich der Käfer höher. Er erreichte den höchsten Punkt und verschwand die andere Seite hinunter. Wir waren wieder allein.
    Labyrinth seufzte und blickte zu mir auf. »Oh, sie funktioniert ausgezeichnet.«
    Ich sah nach dem Käfer, aber er war nirgends zu entdecken. Milder Wind kam auf, kühl und schwach in der einsetzenden Dämmerung. Ich stellte mich näher an den Grill.
    »Erzählen Sie mir davon«, bat ich.
    Doktor Labyrinth war, wie die meisten Leute, die viel gelesen und zuviel Zeit zur Verfügung haben, zu der Erkenntnis gelangt, daß unsere Zivilisation das gleiche Schicksal wie das alte Rom erwartete. Er sah, so glaube ich, die gleichen Risse, die die Antike erschüttert hatten, die Welt Griechenlands und Roms; und er war überzeugt, daß schließlich auch unsere Welt, unsere Gesellschaft, wie die alten Kulturen untergehen und einem Zeitalter der Dunkelheit Platz machen würde.
    Nachdem Labyrinth dies überdacht hatte, begann er über all die schönen und angenehmen Dinge zu brüten, die

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