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Eine Handvoll Venus: Meisterwerk der Science Fiction - Roman (German Edition)

Eine Handvoll Venus: Meisterwerk der Science Fiction - Roman (German Edition)

Titel: Eine Handvoll Venus: Meisterwerk der Science Fiction - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl , Cyril M. Kornbluth
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Mann.«
    Das war Bowens Werk. Er verfasste die Berichte. Es hatte fünf Jahre gedauert, bis es ihm gelungen war, diesen Posten zu bekommen. »Vielen Dank, Mr. Milo.«
    »Keine Ursache. Wir, hm, haben zufällig bald eine unbesetzte Stellung. Einer unserer Leute im Norden geht. Seine Leistung lässt offenbar merklich nach.«
    Nicht seine Leistung – das, was hinter seiner Leistung stand; das, was Bowen über seine Leistung aussagte. Allmählich begann ich die ungewöhnliche Macht, die die Consies an den Tag legten, zu schätzen.
    »Haben Sie zufällig Interesse am Einkauf, Groby?«
    »Merkwürdig, dass Sie gerade das fragen, Mr. Milo«, sagte ich ungerührt. »Es hat mir schon immer Spaß gemacht. Ich glaube, ich wäre ein guter Einkäufer.«
    Er schaute mich skeptisch an; das war eine nichtssagende Antwort. Er begann, mich mit Fragen zu befeuern, und ich schoss entsprechend zurück, gab Antworten aus meinem Chlorella-Handbuch. Er hatte es vor mehr als zwanzig Jahren einmal auswendig gelernt, ich jedoch erst vor einer Woche. Folglich war er kein gleichwertiger Gegner für mich. Nach einer Stunde war er überzeugt, George Groby sei Chlorellas große Hoffnung und müsse unverzüglich an die Front versetzt werden.
    Am gleichen Abend berichtete ich der Zelle davon.
    »Das bedeutet New York«, sagte Bowen zufrieden. »Das bedeutet New York.« Ich konnte einen tiefen Seufzer nicht unterdrücken. Kathy, dachte ich. Unbekümmert fuhr er fort: »Ich muss Sie jetzt in einige besondere Dinge einweihen. Beginnen wir mit – den Erkennungszeichen.«
    Ich erlernte die Erkennungszeichen. Es gab einen Händedruck für direkte Begegnungen, ein langgezogenes Rufzeichen für mittlere Entfernungen. Für große Projekte benutzte man einen Anzeigencode, und zwar einen ziemlich guten. Ich musste die Zeichen üben und den Code auswendig lernen. Es dauerte bis in die frühen Morgenstunden.
    Als wir Chicken Little verließen, merkte ich, dass ich Herrera den ganzen Tag nicht gesehen hatte. Ich fragte, als wir wieder draußen waren, was geschehen sei.
    »Ausgeflippt«, erwiderte Bowen schlicht.
    Ich schwieg. Es war eine Art Geheimsprache unter den Consies. »Der und der ist ausgeflippt«, bedeutete so viel wie: »Der und der hat jahrelang für die Sache der W.N.G. geschuftet. Er hat für sie auf all sein Geld und auf die wenigen Vergnügen, die er sich dafür hätte leisten können, verzichtet. Er hat nicht geheiratet und mit keiner Frau geschlafen, weil das die Sicherheit gefährdet hätte. Wurde dann aber von geheimen Zweifeln befallen, so geheim, dass er sie nicht einmal sich selbst oder uns eingestehen konnte. Die Zweifel und Ängste steigerten sich. Er war zu zerrissen, er legte Hand an sich und starb.«
    »Herrera ist ausgeflippt«, murmelte ich benommen.
    »Grübeln Sie nicht darüber nach«, riet mir Bowen. »Sie gehen nach Norden. Sie haben einen Auftrag.«
    Ja, das hatte ich tatsächlich.

10
    Fast luxuriös kehrte ich nach New York zurück: Ich trug einen billigen Anzug und befand mich an Bord einer Touristenrakete, Zwischendeck. Über mir brachen die rechtschaffenen Konsumenten von Costa Rica in Ahs und Ohs aus, wenn sie aus den Prismenfenstern schauten, andere zählten ängstlich ihre Pennys und überlegten, wie viel sie dafür im Norden kaufen konnten.
    Wir im Zwischendeck waren eine schäbigere, ungehobeltere Bande, aber es war wenigstens kein Arbeitsfrachter. Es gab zwar keine Fenster, aber Licht, Verkaufsautomaten und Spucktüten. Kurz vor dem Abflug hatte ein Angehöriger des Fabrikschutzes eine kleine Rede gehalten: »Ihr geht nach Norden, verlasst die Gerichtsbarkeit Costa Ricas. Ihr bekommt bessere Stellungen. Aber vergesst nicht, dass das Arbeit bedeutet. Jeder Einzelne von euch sollte nicht vergessen, dass ihr einen Vertrag mit Chlorella habt, dass also Chlorellas Anspruch auf euch vorrangig ist. Wenn einer von euch meint, er könnte den Vertrag brechen, wird er bald feststellen, wie schnell und reibungslos die Auslieferung wegen Handelsdelikten über die Bühne geht. Und falls einer von euch denkt, er könnte einfach verschwinden, dann soll er’s ruhig versuchen. Chlorella zahlt der Burns-Detektei pro Jahr sieben Milliarden Dollar, und Burns liefert Ergebnisse. Wenn uns einer von euch ein bisschen Training verschaffen will, nur zu; wir warten schon darauf. Alles klar?« Alles war klar. »Gut, Jungs. Dann geht an Bord und viel Glück. Ihr habt eure Karten. Grüßt den Broadway.«
    Ohne Zwischenfall landeten wir in

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