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Eine heißblütige Lady: Roman (German Edition)

Eine heißblütige Lady: Roman (German Edition)

Titel: Eine heißblütige Lady: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Wildes
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du ausgezeichneter Laune, obwohl du dir zugleich wünschtest, Longhavens kleine Braut zu erwürgen. Und ich kann dir versichern, es wäre dir ein Leichtes, das zu tun, nur um den Bräutigam für dich zu beanspruchen.« Lawrence hob sein Glas an den Mund und wirkte nachdenklich. Dann nahm er einen Schluck, und das flackernde Licht warf verzerrte Schatten auf sein vernarbtes Gesicht. »Nun, er hat jedenfalls getan, was er angekündigt hat. Er hat dieses Küken geheiratet. Es ist vorbei, Antonia.«
    Es ist vorbei. Diese drei Worte waren endgültig, und die Wahrheit hing schwer zwischen ihnen in der Luft.
    Verdrossen senkte sie ihr leeres Glas. »Ich weiß. Ich war dort, schon vergessen?«
    »Eine Wunde, die du dir selbst zugefügt hast, meine Liebe.«
    Sie wollte aufbrausen, doch sie war von einer tiefen Lethargie erfasst und gab sich geschlagen. Auch in diesem Punkt hatte er recht. Sie verblutete innerlich. Hoffnungslos sagte sie: »Er sah noch besser aus als sonst.«
    »Ist das so?« Lawrence’ Stimme klang trocken. »Ich vermute, es fällt einem Mann schwer, das bei einem anderen Mann zu erkennen. Aber ich nehme dich beim Wort. Weiß Gott, warum du so besessen von ihm bist. Ich habe mich schon lange gefragt, ob du ihn nicht einfach nur deshalb so sehr willst, weil du ihn nicht haben kannst.«
    Sie ignorierte die sarkastische Bemerkung. »Und seine Braut! Sie soll auf ewig in der Hölle schmoren, malträtiert von Dämonen! Sie ist sehr hübsch, wenn man etwas für langweilige Brünette mit leerem Gesicht und großen Augen übrighat. Es würde mich nicht überraschen, wenn dieses behütet aufgewachsene, kleine Ding noch nie einen Mann geküsst hat. Erst nachdem sie sich diese falschen Schwüre von ewiger Liebe und Treue geleistet hatten, durfte sie das erste Mal küssen.«
    »Warum hast du denn dann zugesehen, du verdammte Närrin?«
    Antonia starrte ihr Gegenüber an. Sie versuchte, die Enge in ihrer Kehle zu ignorieren. In ihren Augen brannte es heiß. Es überraschte sie, dass sie fast in Tränen ausbrach. Sie weinte nie. Nicht mehr, seit die Franzosen gekommen waren und ihr Heim zerstört, ihre Familie getötet und sie einsam zurückgelassen hatten. Sie war zutiefst erschüttert und bettelarm gewesen, allein in einem vom Krieg gebeutelten Land, das keinen König und keine Regierung mehr hatte. Ein Land, das keine Seele mehr hatte …
    »Ich habe schon Schlimmeres gesehen«, sagte sie, doch ihre Stimme brach, und sie hasste dieses Zeichen der Schwäche. »Das haben wir beide.«
    Die Miene von Lawrence wurde weicher. Er wusste genau, wovon sie sprach. Wer verstand sie schon besser als er? »Ja, das haben wir. Und wir haben überlebt und sind vorangeschritten. Du wirst im Laufe der Zeit auch Longhaven vergessen. Du weißt es doch, meine Süße. Du tust einfach, was du bisher getan hast, und wirst kämpfen.«
    Sie erhob sich. Der scharlachrote Rock wisperte leise, und ihr dunkles Haar, das sie gelöst hatte, umspielte ihre nackten Oberarme. Eigentlich sollte sie peinlich berührt sein, weil sie sich für die Hochzeit einer anderen Frau so angezogen hatte. Eigentlich sollte es ihr auch peinlich sein, wie sie jetzt herumlief. Ihr Kleid war das einer Hure, und sie war keine Hure. Was war nur in sie gefahren? Kein Wunder, dass Julianne Hepburn von ihrem Anblick überrascht gewesen war. Rückblickend verspürte sie angesichts des bitteren Verlusts auch eine gewisse Scham. »Ihn vergessen? Das hoffe ich. Oder ich werde wohl beim Versuch, ihn zu vergessen, sterben.«
    »Sag das nicht.« Lawrence stand ebenfalls in diesem Moment auf. Er packte ihren Arm, um sie an sich zu reißen. Sie konnte seinem Blick nicht ausweichen. Es war nicht gerade sehr ritterlich von ihm, sie so zu behandeln. Andererseits war er alles andere als ein Gentleman. Er versuchte nicht einmal, sich wie einer zu verhalten, und soweit sie es beurteilen konnte, dachte er nicht daran, sich für sein rüdes Verhalten zu entschuldigen. Genauso wenig erwartete er Entschuldigungen, wenn man ihn grob anfasste. In gewisser Weise waren sie seelenverwandt. »Die zwei Attentate bereiten mir allerdings Sorge. Nicht um seinetwillen, sondern eher um deinetwillen. Ich will, dass du dich vom Marquess fernhältst. Halte dich aus der Intrige heraus, in die er geraten ist. Wenn er weiterhin sein Leben für England aufs Spiel setzen will, lass ihn. Aber es gibt keinen Grund, warum du dich einmischen solltest.«
    » Du bist davon betroffen.«
    »Wir arbeiten für dieselben

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