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Eine heißblütige Lady: Roman (German Edition)

Eine heißblütige Lady: Roman (German Edition)

Titel: Eine heißblütige Lady: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Wildes
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zuerst ihren Höhepunkt erreichen, doch war er nicht sicher, ob er sich so lange zurückhalten konnte, bis sie kam. Das war für ihn eine völlig neue Erfahrung. Als Julianne aber ein ersticktes Schluchzen ausstieß und ihre inneren Muskeln sich um ihn zusammenkrampften, stieß er einen gotteslästerlichen Fluch aus. Dankbar gab er sich seiner eigenen Lust hin und hieß die geradezu explosive Entladung willkommen.
    Danach war er nur mit Mühe so geistesgegenwärtig, sein Gewicht auf die Arme zu verlagern, um sie nicht mit zu erdrücken. Michael ließ das Gesicht aufs kühle Laken sinken und rang nach Atem. Ihr üppiges Haar kitzelte in seiner Nase. Es roch herrlich.
    Ich habe sie gerade gevögelt ,erkannte er überrascht. Die heftige Erregung wurde von seinem Unmut verdrängt. Sie war eine kultivierte Dame aus bestem Haus, die mit der Leidenschaft erst vor Kurzem Bekanntschaft gemacht hatte. Und er hatte einfach ihren Rock gehoben und sie genommen, ohne ihr vorher wenigstens einen Kuss zu geben. Es wunderte ihn, dass sie so zum Höhepunkt gekommen war, denn er hatte wenig dazu beigetragen.
    Es gab nichts, das er mehr verabscheute als Entschuldigungen.
    Das stimmte nicht ganz. Noch viel mehr verabscheute er unberechenbares Verhalten. Besonders dann, wenn er sich unberechenbar verhielt.
    Zum Beispiel so wie eben.
    Julianne fuhr mit ihren Fingern verträumt über den Hals ihres Mannes. Sie spürte harte Muskeln und im Kontrast dazu seine dichten Locken.
    Es war zuerst verwirrend gewesen, neben ihm aufzuwachen. Zumal er nackt und erregt über ihr aufragte. Doch dann war es sehr angenehm gewesen, befand sie. Das faszinierende Gefühl seines harten, langen Penis pulsierte auch jetzt noch in ihr.
    Vielleicht hatte sie heute Nacht einen kleinen Sieg errungen. Ein kleiner Teil von ihr sorgte sich noch immer, er könnte ihr wegen ihres Eindringens in sein Schlafgemach grollen. Zu ihrer Verteidigung hätte sie dann vorgebracht, dass sie nicht auf dem Bett hatte einschlafen wollen. Aber wenn sie seine Reaktion richtig deutete, kümmerte es ihn nicht.
    Oder doch?
    Michael hatte sich nach diesem für ihn so untypischen, zügellosen Liebesspiel noch nicht bewegt oder etwas gesagt. Sie war sich der Intimität bewusst, die ihre ineinander verschlungenen Körper mit sich brachte, doch half ihr das auch nicht, seine Gedanken zu ergründen. Ob überhaupt irgendjemand wusste, was er dachte?
    Endlich hob er den Kopf und blickte sie reumütig an. »Bitte sag mir, dass ich nicht zu ungestüm war.«
    Sie lächelte. »Mir geht es gut, keine Sorge.«
    »Dann habe ich dir nicht wehgetan?«
    »Nein. Hattest du den Eindruck, ich habe mich nicht wohlgefühlt?« Julianne hob ihre Brauen eine Winzigkeit. Irgendwie empfand sie seine Stärke immer noch als etwas ungemein Aufregendes. Sie fühlte sich in seinen Armen winzig, jedoch auf eine beschützte Art und nicht beängstigend. Die Vorstellung, er könnte ihr jemals wehtun, war ihr fremd. Er war vielleicht in vielerlei Hinsicht undurchschaubar, aber er würde ihr nie schaden wollen.
    Darauf lächelte Michael. Sein Lächeln war ungekünstelt und ehrlich. So erlebte sie ihn viel zu selten. »Nein. Wenn ich genauer darüber nachdenke, mache ich mir wohl umsonst Sorgen.«
    Es versetzte ihr einen Stich, als er sich bewegte und sich aus ihr zurückzog. Jetzt war sie wieder allein. Er drehte sich neben ihr auf den Rücken. Im Mondlicht, das durch das Fenster ins Gemach fiel, sah sie den Schweiß auf seiner Haut glänzen. Der Bizeps wölbte sich, als er den Arm hinter den Kopf legte. Die lange Wunde, die sie in der Hochzeitsnacht erstmals bemerkt hatte, war inzwischen nicht mehr verbunden. Eine krumme Linie, die über seine Rippen ging.
    Er war zwar ein adeliger Gentleman aus einer der reichsten Familien Englands, aber wenn sie nackt nebeneinander im Bett lagen, wurde deutlich, dass er den gestählten Körper eines Kämpfers hatte. Und dazu gehörten auch die Narben. Neben der neusten Verletzung war wohl die bedeutsamste Narbe die silbrige auf seinem linken Oberschenkel. Sie war mindestens zwanzig Zentimeter lang. Außerdem gab es noch eine kleine an der rechten Schulter – Erinnerung an eine Gewehrkugel, vermutete sie.
    Interessanter waren aber ein paar Punkte, die rot und schimmernd auf seinem Unterleib verteilt waren. Sie sahen aus wie Brandnarben.
    »London muss dir nach den Unbilden des Kriegs geradezu friedlich erscheinen.« Sie sprach den Gedanken laut aus, ehe sie überhaupt darüber nachgedacht

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