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Eine heißblütige Lady: Roman (German Edition)

Eine heißblütige Lady: Roman (German Edition)

Titel: Eine heißblütige Lady: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Wildes
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Abweisung hatte die Wirkung auf sie ebenso wenig verfehlt, auch wenn sie es hasste, sich das einzugestehen. »Offensichtlich nicht zu praktisch«, erwiderte sie kühl. »Ich habe allein geschlafen.«
    »Ich bin immer für dich verfügbar, falls es bisher deiner Aufmerksamkeit entgangen ist. Aber niemals, nur um dein Verlangen nach Longhaven zu befriedigen. Letzte Nacht war es ungefähr so wie am Abend nach seiner Hochzeit. Du hast an ihn gedacht und nicht an mich. Ich bin nicht bloß ein dienender Ersatz, sobald du um den Verlust des Mannes trauerst, den du nie besessen hast.«
    Weil seine Worte ihr wehtaten, erwiderte Antonia hitzig: »Ich habe ihn gehabt, das kannst du mir glauben.«
    »Nein, meine Liebe. Nicht so, wie du ihn wolltest«, korrigierte Lawrence sie.
    Blanke Wut wallte in ihr auf, aber ebenso rasch verging sie wieder. Er hat recht , musste Antonia sich widerstrebend eingestehen. Michael hatte ihr nie so gehört, wie ein Mann zu einer Frau gehören sollte. Und Lawrence hatte auch in anderer Hinsicht recht. Sie war neuerdings ziemlich apathisch. Wenn sie sich gegen jemanden wie Roget behaupten wollte, musste sie jederzeit in Alarmbereitschaft sein.
    Antonia neigte erschöpft den Kopf. »Einverstanden. Du solltest den Marquess über die Warnung informieren.«
    »Gut«, murmelte Lawrence. »Ich werde ihn von dir grüßen.«
    Sein Rivale saß ihm gegenüber, das Gesicht ausdruckslos, seine ganze Haltung eine Herausforderung. Die furchige Narbe von einer früheren Verletzung war im Licht der Nachmittagssonne gut zu erkennen.
    Michael beobachtete Lawrence, als dieser nachlässig ein Stück Papier auf den Schreibtisch warf. Er ließ sich nicht täuschen – sein Besucher war ganz und gar nicht so entspannt, wie er tat.
    »Roget ist also wahrhaftig in England«, sagte Michael unbeeindruckt. »Schön zu wissen, wo er steckt. Obwohl ich zugeben muss, mir wäre lieber, er wäre sonst wo.«
    »Vorzugsweise irgendwo in steiniger Erde in Spanien verscharrt.« Lawrence lächelte knapp. Seine weißen Zähne blitzten auf. »Wir wissen beide, dass die Welt ohne ihn eine bessere wäre. Ich dachte, wir hätten dafür gesorgt.«
    »Offensichtlich nicht.«
    »Offensichtlich.«
    Dies war allein seine Aufgabe, daran hegte Michael keinen Zweifel. »Ich nehme an, Antonia ist fest entschlossen, ihn zu finden?«
    »Ist sie das nicht immer?«
    »Doch.« Lady Taylor hatte die Angewohnheit, nichts halbherzig zu tun. »Sie ist sich aber durchaus der Tatsache bewusst, dass Roget die Verbreitung dieser Information lanciert haben könnte? Wir haben absolut keinen Beweis über die Richtigkeit.«
    »Das stimmt. Wenn es eine Falle ist, wäre mir lieber, einer von uns beiden fällt hinein.« Lawrence ließ sich seine Gefühle nicht anmerken.
    »Stimmt.«
    »Und wie sollen wir die Sache angehen?«
    »Ich werde Charles fragen, ob der Mann, der sie aufsuchte, von ihm kam. Aber eins müssen Sie mir verraten«, sagte Michael. »Der Mann, den Sie engagiert haben, damit er mich beschattet … Hat er bemerkt, dass ein anderer sich derselben Aufgabe widmet?«
    Kurz herrschte Schweigen, dann lachte Lawrence auf. Seine Miene war schicksalsergeben. »Ich vermute, es war naiv von mir zu glauben, Ihr würdet ihn nicht bemerken.«
    Lawrence war nie naiv. Michael hob eine Augenbraue. »Ich fragte mich nun mal, ob es eine freundliche Überwachung war oder ob sie von einem Feind angezettelt wurde. Darum habe ich ein paar eigene Nachforschungen angestellt. Ich war erleichtert, als ich herausfand, dass er bei Ihnen beschäftigt ist. Hat er Ihnen irgendetwas von Interesse berichten können?«
    »Johnson wird am Boden zerstört sein, wenn ich ihm von seinem Scheitern erzähle.«
    »Vergeben Sie mir, aber seine Gefühle waren nicht meine größte Sorge, als ich bemerkte, dass man mich beschattet. Natürlich habe ich entsprechende Maßnahmen ergriffen. Jedenfalls ist mir sonst niemand aufgefallen. Der Mann, der Antonia aufgesucht hat, behauptete allerdings, mein Haus werde beobachtet. Richtig?«
    »Ihr könnt nicht sicher sein, dass Roget etwas damit zu tun hat. Verzeiht meine Offenheit, aber wie Ihr vorhin ja schon angedeutet habt, gibt es mehr Feinde auf dieser Welt, die Euch nach dem Leben trachten, Mylord. Das ist wohl im Zuge unserer Arbeit unvermeidlich.«
    Das stimmte. Trotzdem bereitete ihm die Angelegenheit Sorgen. »Andere machen mir nicht so viele Sorgen wie Roget.«
    »Er ist ein schlauer Gegenspieler, das stimmt.«
    Julianne war am frühen Nachmittag

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