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Eine hinreißende Schwindlerin

Eine hinreißende Schwindlerin

Titel: Eine hinreißende Schwindlerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: COURTNEY MILAN
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Bein aufs andere. Er wollte den Mann nicht unnötig reizen, aber andererseits konnte ihn der Duke nicht noch mehr hassen als ohnehin schon. Auch hatte er keine Lust mehr, tatenlos abzuwarten, bis in seinem Leben etwas geschah. Nein, von jetzt an wollte er sein Geschick selbst in die Hand nehmen.
    Er trat einen Schritt vor und nahm Seiner Gnaden das Buch aus der Hand. „Ich entschuldige mich für mein spontanes Verhalten“, sagte er. „Sehen Sie, Sie werden mich entweder umbringen oder mir erlauben müssen, mit Ihrer Tochter zu sprechen. Es ist äußerst schwer, mich zu ignorieren.“
    Auf Wares Gesicht zeichneten sich unschmeichelhafte rote Flecken ab, als er den Kopf hob. „Hölle und Verdammnis! Sie haben mich ignoriert! Zweimal sind wir nun schon von Ihnen versetzt worden. Zweimal schon hat Blakely mir ausgeredet, Sie zu erschießen. Ich verlange Genugtuung!“
    „Das verlangen wir doch alle, Euer Gnaden. Leider werden die meisten von uns in dieser Hinsicht enttäuscht.“
    „Pistolen oder Säbel, Sie Schurke!“
    Ned schüttelte den Kopf. „Ich werde nicht gegen Sie kämpfen. Falls es doch so weit kommt, ziehe ich Pistolen vor. Schießen Sie bitte direkt ins Herz, ich möchte mich nicht lange mit einem Bauchschuss abquälen müssen.“
    „Hirnverbrannter Esel! Zimperlicher Hasenfuß!“
    Dieses Schema war leicht zu durchschauen. „Albernes Wiesel?“, schlug er vor.
    Ware ballte die Fäuste. „Unverschämter Wurm!“
    „Doppelköpfiges Huhn! Unersättlicher Mistkäfer!“
    Ware sprang auf. „Wie bitte? Wie haben Sie mich genannt?“
    „Ach, Sie haben mich mit diesen Bezeichnungen gemeint?“, gab Ned unschuldsvoll zurück. „Ich dachte, das wäre ein Spiel. Sie wissen schon, ein sinnloses Adjektiv mit einem unpassenden Substantiv kombinieren. Sie kennen das sicher. Der Erste, der einen sinnvollen, zusammenhängenden Satz bildet, hat verloren.“
    Ware starte ihn vollkommen verblüfft an. Ned erkannte, dass Blakely ein ausgezeichneter Lehrmeister gewesen war. Ob seine Lektionen sich darauf bezogen hatten, wie man sich am schnellsten den Tod einhandelte oder eine Ehe, blieb abzuwarten.
    „Und das“, fügte Ned sanft hinzu, „bedeutet, dass Sie verloren haben. Nur für den Fall, dass Sie das noch nicht bemerkt haben.“
    „Meine Tochter ist kein Spiel.“
    Es wurde Zeit, Neds Entschlossenheit auf die Probe zu stellen. „Warum spielen Sie dann mit mir, anstatt mich mit ihr sprechen zu lassen?“
    Ware stierte auf seine Brust und seine Kiefer mahlten. Ned hätte sich am liebsten versteckt, aber er blieb tapfer stehen und wich seinem Blick nicht aus. Schließlich ging der Duke mit steifen Schritten zur Tür und riss sie schwungvoll auf. Lady Kathleen stand auf der Schwelle, die Hand noch am Ohr.
    Sie knickste schuldbewusst. „Papa. Mr. Carhart.“
    Ned verneigte sich. „Lady Kathleen.“ Er steckte die Hände in die Hosentaschen.
    „Nun, Liebes“, meinte Ware seufzend, „soll ich ihn umbringen?“
    Die engelsgleiche Kathleen schüttelte den Kopf. Das Licht fing sich in ihrem hellen Haar und ließ es beinahe wie ein Glorienschein schimmern. „Nein, Papa.“
    Ware sank ein wenig in sich zusammen. „Ich habe befürchtet, dass du das sagen würdest.“
    „Jedenfalls nicht hier im Salon“, fügte sie hinzu. „Blut hinterlässt so hässliche Flecken.“
    „In der Tat. In der Tat. Ich nehme an, du willst also mit ihm sprechen?“
    „Ich fürchte, mir bleibt nichts anderes übrig.“
    „Ruf mich, wenn er dich ärgert. Dann komme ich herein und spieße ihn mit dem Schürhaken auf.“
    Ned sah zum Kamin hinüber, wo das Gerät hing. „Er ist doch nicht annähernd spitz!“
    Ware grinste und rieb sich genüsslich die großen, behaarten Hände. „Ich weiß.“
    Nun, zumindest brauchte Ned sich jetzt keine Sorgen mehr zu machen, dass sie womöglich seinen Antrag ablehnte, aus Furcht, er könnte wahnsinnig sein. Wie es aussah, war sie Wahnsinn gewohnt in diesem Haus. Die Tür fiel hinter dem Duke ins Schloss und Ned war mit Lady Kathleen allein. Er wusste, was er nun zu tun hatte. Es hätte ihm nur nicht so unendlich schwer fallen dürfen.
    Also gut. Er ließ sich langsam auf ein Knie herab. Sie wich zurück und presste die Lippen aufeinander. Die Stille war erdrückend. „Wissen Sie“, meinte er endlich, „ich finde, wir sollten lieber heiraten.“
    Sie zuckte leicht zusammen und lehnte sich an die Wand. „Vor einer Woche haben Sie mir einen Brief geschickt, in dem stand, dass Sie sich mit mir

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