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Eine Hochzeit zum verlieben

Eine Hochzeit zum verlieben

Titel: Eine Hochzeit zum verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer
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Gabriella?“, warf Toby scherzhaft ein.
    Doch sie würdigte ihn keines Blicks. Er wusste genau, wie sie ihn verabscheute, seit er vor drei Monaten versucht hatte, sich ihr aufzuzwingen. Außerdem war sie viel zu verblüfft, um mehr zu tun, als den Anwalt fassungslos und sprachlos anzustarren.
    „Wenn ich fortfahren dürfte …?“ David Brewster warf Toby einen missbilligenden Blick über den Rand der halb mondförmigen Gläser zu, bevor er weiterlas. „‚Alle Besitztümer, in Übersee wie in England, sollen zu gleichen Teilen zwischen den oben benannten Kindern aufgeteilt werden, mit Ausnahme der Filialen von Gresham’s in England und in New York, die in den Besitz von Rufus James Gresham übergehen sollen – nach Ablauf von sechs Monaten und unter der Bedingung, dass Rufus und Gabriella während der Dauer dieser Zeit als Mann und Frau auf Gresham House gelebt haben. Besagte Barschaft und Besitztümer sowie sämtliche ausstehenden Gelder fallen an meinen Neffen Tobias John Reed, sofern die oben genannte Bedingung nicht erfüllt wird.‘“ Hier hielt der Anwalt inne und fragte: „Wollten Sie etwas sagen, Miss Benito?“
    Gabriella merkte, dass die Blicke aller Anwesenden voller Verwunderung auf ihr ruhten. Hatte sie etwa laut gestöhnt?
    „Nein, nichts“, versicherte sie leise.
    Aber innerlich erschauerte sie. Denn sie wusste genau, was James mit diesen „ausstehenden Geldern“ meinte.
    Kurz nach Heathers Tod vor einem Jahr hatte Gabriella ein Bankdarlehen aufgenommen, um ein eigenes Restaurant zu eröffnen. Davon hatte sie immer geträumt. Sie war überzeugt, inzwischen genügend Erfahrung für diesen Schritt zu besitzen. Doch dann war von Anfang an einfach alles schiefgegangen.
    Angefangen mit der Firma, die sie beauftragt hatte, das Lokal umzubauen, das sie für ein Jahr im Voraus gepachtet hatte. Der Bauunternehmer überschritt das veranschlagte Budget jedoch weit und stellte die Arbeiten bis zur vollständigen Bezahlung einfach ein.
    Dann brach in der Nacht vor der Eröffnung in der Küche ein Feuer aus, sodass Gabriella überstürzt und daher überteuert neue Geräte anschaffen musste.
    Und schließlich, zwei Monate nach der Eröffnung, erleichterte ein Angestellter einen Gast über einen Kreditkartenbe trug um fünftausend Pfund. Der Kunde ließ sich nicht auf eine Entschädigung ein, sondern erstattete Anzeige. Sämtliche Zeitungen berichteten über den Fall, und der Ruf des Restaurants „Benito’s“ litt dermaßen, dass Gabriella innerhalb eines Monats aus Mangel an Kundschaft schließen musste.
    All das hatte zu einer Gesamtschuld von dreißigtausend Pfund geführt, die Gabriella nur mit ihrem recht mageren Gehalt als Beiköchin in einem Bistro abstottern konnte.
    James war in die Bresche gesprungen und hatte sie vor dem sicheren Untergang bewahrt – unter einer Bedingung, auf die Gabriella selbst bestanden hatte: dass ein rechtsgültiger Rückzahlungsvertrag abgeschlossen wurde, der eben diese „ausstehenden Gelder“ betraf.
    Und wenn sie nicht sechs Monate lang mit Rufus als dessen Ehefrau zusammenlebte, würde sie diese Gelder ausgerechnet Toby schulden – dem Mann, den sie noch mehr verachtete als Rufus.
    Durch die gesenkten Wimpern blickte sie zu Rufus. Der arrogante Ausdruck auf seinem gut geschnittenen Gesicht verriet ihr, dass ihm ihr gequältes Stöhnen nicht entgangen war und er sich über den Grund dafür wunderte.
    Doch Sekunden später verwandelte sich diese Verwunderung in Zorn, den er gegen sie richtete.
    „Wusstest du etwa davon?“, fragte er barsch, während er ungehalten aufsprang.
    Angesichts des heftigen verbalen Angriffs zuckte Gabriella zusammen. Ihre Wangen wurden so blass, dass ihre veilchenblauen Augen wie dunkle Höhlen wirkten. „Ich hätte mir ja denken können, dass du auf irgendeine Art und Weise mich verantwortlich machen würdest.“
    „Wem könnte ich wohl sonst die Schuld geben? Dad ist jenseits von irgendwelchen Schuldzuweisungen. Außerdem bist du schließlich die Einzige, die von dieser Regelung profitiert.“ Niemals hätte er seinem Vater ein derart niederträch tiges Handeln zugetraut.
    Gabriella lachte – hart, humorlos. „Du glaubst doch nicht im Ernst, dass ich jemals erwägen würde, dich zu heiraten!“
    Sekundenlang atmete Rufus tief durch und rang um Beherrschung – in dem Bewusstsein, wo sie sich befanden und wer zuhörte: Toby, der die Auseinandersetzung unverhohlen genoss, und David Brewster, den sie offensichtlich peinlich

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